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Die schottische Braut

Die schottische Braut

Titel: Die schottische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley Macgregor
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Glückwunsch.«
    Draven lächelte. »Ebenfalls.«
    Simon trat vor, um Jamie zu nehmen, sodass Sin absteigen konnte. Sin wiederum half Callie aus dem Sattel und ging mit ihr zu den anderen, während die Pferde von Stallburschen fortgeführt wurden.
    »Meine Frau Caledonia«, stellte er sie Draven vor.
    Dravens Augen weiteten sich vor Überraschung, aber er hatte sich schnell wieder in der Gewalt. Er drehte sich zu der schwangeren Frau um, und sein Gesicht wurde augenblicklich weicher. »Meine Gemahlin Emily.«
    Simon lachte. »Könnten wir irgendwie noch steifer sein, meine Herren? Die beiden Damen würden nie erraten, was für Streiche ihr beide früher ausgeheckt habt.«
    Draven lachte auf. »Wir? Soweit ich mich entsinne, warst du es doch, den wir am Ende aus unzähligen Klemmen befreien mussten.«
    »Lüge!«, rief Simon. »Ich war völlig unschuldig und wurde von euch Abgesandten der Hölle vom rechten Weg abgebracht.«
    »Unschuldig?«, fragte Sin Draven. »Erinnerst du dich noch, als er mit dem Pfeil auf den Bären geschossen hat?«
    Draven schnaubte. »Mich erinnern? Ich habe immer noch Narben davon. Und wie war das mit dem kleinen Wolf?«
    Sin verzog verächtlich die Lippen und sprach mit hoher Kinderstimme: »Schau mal, Draven. Ich habe ein Hundejunges gefunden.«
    »Ein Hundejunges mit einer wütenden Mutter.«
    »Oh wundervoll«, bemerkte Simon sarkastisch. »Warum nur um alles in der Welt wollte ich eigentlich, dass ihr auftaut? Ich nehme zurück, was ich gesagt habe. Fallt wieder in die Verstocktheit von eben zurück. Alle beide!«
    Emily drückte Simon an sich und tätschelte ihm die Schulter. »Armer Simon, immer bekommst du alles ab.«
    Jamies Gewicht verlagernd, schaute Simon zu Callie, die an seinem Gesichtsausdruck ablesen konnte, dass er daran dachte, wie sie ihn ans Bett gefesselt hatte. »Du hast ja gar keine Ahnung, Em!«
    Callie lächelte fröhlich.
    Emily nahm Callie bei der Hand. »Kommt herein und lasst uns nach einem Bett für Euren Bruder und einer warmen Mahlzeit und etwas Ruhe für Euch und Euren Gemahl suchen.«
    Emily of Ravenswood strahlte eine herzliche Freundlichkeit aus, sodass Callie sich gleich wie zu Hause fühlte. Obwohl sie die Frau gar nicht kannte, spürte sie, dass sie vieles gemein hatten.
    Sobald sie im Inneren der Burg waren, begann das Kleinkind auf Dravens Arm zu zappeln und verlangte, heruntergelassen zu werden. »Na gut, Hen, aber bleib in der Nähe.«
    Der Junge lief zum Kamin und raffte einen Arm voll Spielzeug zusammen, dann kam er zu Callie zurück, um ihr jedes einzelne zu zeigen. Er gluckste und brabbelte fröhlich vor sich hin, doch sie konnte nur ab und zu ein Wort verstehen.
    »Er erzählt Euch, dass sein Großvater ihm das Holzpferd auf dem Markt in Ramsock gekauft hat, wo er mit einem Affen gespielt hat.«
    Callie lachte. »Ach so, das macht schon viel mehr Sinn. Wie alt ist er?«
    »Eineinhalb Jahre.«
    »Wann erwartet Ihr Euer nächstes Kind?«
    »In einem Monat, denke ich.«
    Callie starrte ein wenig neidisch auf Emilys runden Bauch und fragte sich, ob sie vielleicht schon in ihrer Hochzeitsnacht empfangen hatte. Es wäre wundervoll, ein Kind in sich wachsen zu spüren. Die leisen Bewegungen zu fühlen und zu wissen, dass sie es lieben würde ...
    Sie konnte den Tag kaum erwarten.
    Hen zupfte an Callies Ärmel und wollte auf ihren Schoß. Ohne zu zögern, setzte sie ihn dort hin und ließ sich weiter von ihm seine Spielzeuge zeigen.
    Sin beobachtete, wie natürlich Callie mit dem kleinen Jungen schmuste, und sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Er holte tief Luft. Um sich abzulenken, blickte er sich um. Es war merkwürdig, nach all den Jahren wieder hier zu sein.
    Er konnte sich nicht mehr daran erinnern, wie oft er vor eben diesem Kamin dort von Harold verprügelt worden war für irgendwelche eingebildeten Vergehen. In jenen Tagen war die Halle ein dunkler und düsterer Ort gewesen.
    Jetzt waren die Wände frisch getüncht, sodass er den Raum kaum wiedererkannte. Selbst das Podest mit dem Tisch des Burgherrn befand sich nun an anderer Stelle.
    Dennoch würde er diesen Ort nie vergessen können. Er merkte, wie sich die Erinnerungen an eine schlimme Vergangenheit zu regen begannen. Bittere, schmerzvolle Erinnerungen, die er sein Leben lang zu vergessen versucht hatte.
    Draven legte ihm eine Hand auf den Rücken.
    Instinktiv hob Sin die Schulter, um sie abzuschütteln, zwang sich dann aber, die Berührung zu dulden. An Draven gab es viel, das ihn an

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