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Die schottische Braut

Die schottische Braut

Titel: Die schottische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley Macgregor
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Er hatt e ihr Sachen erzählt, die er vorher noch nie ausgesprochen hatte. Niemand, noch nicht einmal seine Brüder hatten je erfahren, was seine Mutter an jenem Weihnachtsabend zu ihm gesagt und mit ihm getan hatte.
    Er war schwach und müde, und alles, was er wollte, war Ruhe vor seiner Vergangenheit.
    »Geht zu Bett, Callie.«
    Sie gehorchte nicht, sondern kuschelte sich neben ihm unter die Decken und redete weiter. »Warum? Habe ich in unserer Hochzeitsnacht etwas falsch gemacht? Habe ich irgendwie Euer Missfallen erregt?«
    Sin schluckte hart, als er sich wieder daran erinnerte, wie zärtlich sie gewesen war. Sie hatte nie etwas getan, das ihm missfiel. Nicht bis jetzt, als sie sich weigerte zu tun, was er ihr sagte. »Nein. Ich bin nicht ungehalten über Euch.«
    »Warum wollt Ihr mich dann nicht lieben?«
    Ein Bild von ihr, wie sie nackt und leidenschaftlich in seinen Armen lag, versengte ihn. Sein Körper erwachte bei ihren Worten machtvoll zum Leben. Sie war die erste Frau, die um seine Liebe bat. Es war unvorstellbar erotisch und sinnlich und erhitzte sein Blut. »Ich kann nicht glauben, dass ich so ein Gespräch mit Euch führe.«
    »Schön, dann eben kein Gespräch. Ihr legt Euch mit Eurer verletzten Schulter einfach hin und tut weiter so, als gäbe es mich nicht. Darin seid Ihr nämlich wirklich gut.«
    Die Gekränktheit in ihrer Stimme traf ihn. Er wollte ihr nicht wehtun. Alles, was er von ihr wollte, war seine Ruhe. Dass sie ihm einfach das bisschen Frieden gönnte, das seine gequälte Seele finden konnte.
    »Callie, es liegt nicht an Euch. Warum -könnt Ihr nicht einfach hinnehmen, dass ich ein gottloser Bastard bin, und mich in Ruhe lassen?«
    »So, wie alle anderen es tun?«
    »Aye.«
    Sie setzte sich auf und lehnte sich über ihn. Ihre Brüste rieben sich an seinem Arm, sodass als Antwort auf diese unschuldige Berührung das Blut in seine Lenden schoss. Ihre natürliche Schönheit zog ihn in ihren Bann. Ihre kupfernen Locken umspielten sanft ihr Gesicht, und der Feuerschein spiegelte sich in ihren grünen Augen. Ihre Wangen waren vor Ärger gerötet, und sie musterte ihn aus zusammengekniffenen Augen.
    »Weil ich nicht glaube, dass Ihr gottlos seid, und ich weiß, dass Ihr nicht wertlos seid. Was das Bastardsein anbetrifft, so ist das wohl kaum Euer Fehler.« Sie legte ihr Kinn auf seinen Bizeps und betrachtete ihn aus Augen, in denen ein hungriger Ausdruck stand, an den er nur schwer glauben konnte. Wie konnte diese Frau irgendetwas mit ihm zu tun haben wollen?
    »Ich möchte Euch lieben, Gemahl, wenn Ihr mich nur ließet.«
    Diese Worte ...
    Sie rissen ihn entzwei und ließen ihn so verletzlich zurück. Er wagte es nicht, ihnen zu vertrauen. Er wusste es besser.
    »Und wenn ich das täte? Was ist mit Eurer Familie? Seid Ihr bereit, sie auf immer zu verlassen? Oder glaubt Ihr ernsthaft auch nur eine Minute lang, dass sie einen Engländer in ihrer Mitte willkommen heißen würden?«
    »Ihr seid doch gar kein Engländer. Ihr seid Schotte.«
    »Nein. Ich bin in England geboren und zum großen Teil dort auch aufgewachsen. Ich wurde aus Schottland vertrieben und mir wurde gesagt, ich solle nie wiederkommen. Ich hasse dieses Land mehr, als Ihr es Euch vorstellen könnt, und bei der ersten Gelegenheit, die sich mir bietet, werde ich nach London zurückkehren. Werdet Ihr auch dann bei mir bleiben wollen?«
    Ihre Augen blitzten verärgert, als sie an jene scheußliche Stadt dachte. »Ich verabscheue London. Der Schmutz und der Gestank! Und man hasst mich da.«
    »Dann versteht Ihr vielleicht, wie ich mich hier fühle.«
    Callie stöhnte auf. Lieber Himmel, so hatte sie es noch nicht betrachtet. Diese entsetzliche Pein, die ihr Tag für Tag das Herz abgeschnürt hatte, solange sie fürchten musste, ihre geliebten Highlands nie wiederzusehen. Es war fast unerträglich gewesen.
    »Warum habt Ihr mich dann geheiratet?«, fragte sie leise und fürchtete beinahe die Antwort, die er ihr geben würde.
    »Weil ich keinen anderen Weg wusste, Euch nach Hause zu bringen. Ich habe gesehen, wie Jamie behandelt wurde, wie er verspottet und verhöhnt wurde. Er ist ein guter kleiner Bursche, der das Herz am rechten Fleck trägt. Ich wollte nicht, dass er so wie ich wird. Also habe ich Euch hierher zurückgebracht, bevor es zu spät war.«
    Callie erstarrte unter der Woge von Gefühlen, die auf sie einstürmten. In diesem Augenblick wusste sie, dass sie ihn liebte. Daran gab es keinen Zweifel. Die Ungezügeltheit des

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