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Die schottische Braut

Die schottische Braut

Titel: Die schottische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley Macgregor
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getrotzt hatte, nun nicht mehr als ein elender Feigling, der sich von einer Frau einschüchtern ließ. Weil sie ihm Angst einjagte. Sie und diese unbekannten Gefühle, die sie in ihm weckte. Wenn er sie ansah, kamen all jene lang begrabenen Träume wieder hervor und sorgten dafür, dass er sich wieder wünschte, worauf er kein Recht hatte: ein Heim, eine Familie ... Liebe.
    Sei dankbar für das, was du hast, Junge. Alles, wozu Bastarde wie du taugen, ist Höhergestellten den Hintern abzuwischen, hörte er wieder Harolds wütende Stimme.
    Er bekam plötzlich keine Luft mehr, löste sich widerstrebend von ihr, stand auf und zog sich an.
    »Sin?«
    Bei dem Klang ihrer Stimme zuckte er zusammen. Er blieb stehen, hin und her gerissen zwischen dem Bedürfnis, zum Bett zurückzukehren, sie in die Arme zu schließen und auf immer zu halten, und der Furcht vor ihrer Ablehnung, die nach seiner Meinung unausweichlich kommen würde.
    Zum ersten Mal in seinem Leben wählte er den Rückzug. »Ich bin gleich wieder zurück.«
    Ziellos wanderte Sin den Gang hinunter und gelangte in die Halle, wo sein Bruder Ewan immer noch am Tisch saß und allein sein Ale trank.
    »Warum bist du noch wach?«, fragte Sin, als er sich auf dem leeren Platz neben ihm niederließ.
    Ewan leerte seinen Becher und schenkte sich nach. »Ich bin noch nicht vor Erschöpfung umgefallen. Und du?« »Geht mir genauso.«
    Sin nahm sich einen Becher und füllte ihn.
    Als er ihn in einem Zug austrank, knurrte Ewan: »Wir beide geben ein feines Paar ab, was?«
    Sin goss sich noch einmal nach. »Wie das?«
    »Wir beide werden von unserer Vergangenheit verfolgt.«
    Sin schwieg. Er wusste von den Schuldgefühlen und der Pein seines Bruders. Wusste, wie sehr die Vergangenheit Ewans angeschlagenes Gewissen plagte. »Denkst du an Kieran, heute Nacht?«
    Ewan nickte. »Jede Nacht. Sein Gesicht lässt mich nicht zur Ruhe kommen, wenn ich zu schlafen versuche.«
    »Aye. Das verstehe ich gut. Ich sehe immer wieder die Männer, die ich umgebracht habe.« Er nahm einen weiteren Schluck von seinem Ale. »Dabei kenne ich von den meisten noch nicht einmal die Namen.«
    »Das ist aber immer noch leichter, als zu wissen, dass du deinen eigenen Bruder umgebracht hast.«
    Sin schob seinen Stuhl zurück, damit er Ewan einen durchdringenden Blick zuwerfen konnte. »Kieran hat sich selbst getötet.«
    »Aye, wegen dem, was ich ihm angetan habe.«
    »Damit ist es noch lange nicht deine Schuld.« Ewan war kaum mehr als eine Schachfigur in dem üblen Spiel einer schönen, aber herzlosen Frau gewesen. Kieran hatte seine eigene Entscheidung getroffen, und der arme Ewan war zurückgeblieben und musste für alles leiden.
    Sin fühlte mit ihm und hätte alles gegeben, um Ewans Schmerz zu lindern. Aber er bezweifelte, dass alle Zeit der Welt ausreichen würde, das Herz seines Bruders zu heilen.
    Ewan begann sich mehr Ale einzuschenken, warf aber dann den Becher über seine Schulter hinter sich und trank lieber gleich aus dem Krug. »Diese verfluchten Becher sind nie groß genug«, stieß er hervor. Er legte den Kopf schief und schaute Sin an. »Und warum bist du hier, wo du doch eine schöne junge Frau hast, dir das Bett zu wärmen?«
    Diese Frage war leicht zu beantworten. »Weil ich ein scheinheiliger Narr bin.«
    »Wenigstens weißt du das.«
    Sin lächelte trocken. »Ich denke, heute Nacht muss ich mich bei Braden entschuldigen.«
    »Wofür?«
    »Für etwas, das ich zu ihm gesagt habe, als wir mit Maggie auf dem Land der MacDouglas waren. Ich finde es viel einfacher, gute Ratschläge zu geben, als danach zu leben.«
    Ewan runzelte die Stirn. »Vergiss nicht, Bruder, dass ich betrunken bin. Nichts von dem, was du eben gesagt hast, hat für meinen umnebelten Verstand Sinn ergeben.«
    Sin atmete tief ein. »Ich habe Braden geraten, er solle mit Maggie das Risiko eingehen und herausfinden, ob sie füreinander bestimmt wären. Jetzt sehe ich mich aber außerstande, diesen Rat selbst zu beherzigen.«
    »Du will st Maggie keine Chance geben?«
    Sin warf mit einem Kanten Brot nach seinem Bruder. »Warum gehst du nicht ins Bett und schläfst deinen Rausch aus?«
    »Das werde ich. Irgendwann später. Im Moment bin ich noch nicht betrunken genug.«
    Sin hob eine Augenbraue. In der Zeit, die er bei seinen Brüdern in Schottland verbracht hatte, während seine Brandwunden heilten, war ihm aufgefallen, wie oft Ewan bis weit in die Nacht aufblieb und sich allein betrank. »Sag mir, weiß Lochlan eigentlich,

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