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Die schottische Braut

Die schottische Braut

Titel: Die schottische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley Macgregor
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aber diese und ähnliche Äußerungen waren von überall um sie herum zu vernehmen.
    Ihr Herz begann heftiger zu schlagen aus Angst vor dem, was ihre Clansleute tun würden. Die meisten hatten von ihrer Eheschließung gehört. Sie fragte sich, warum Aster sich nicht eingefunden hatte, um ihr zu helfen.
    Die Beleidigungen wurden immer gröber, während Sin gelassen dastand und einen nach dem anderen musterte. Es war unheimlich, ihm zuzusehen, denn sie wusste genau, was er tat. Er prägte sich jeden der anwesenden Männer ein, sein Verhalten und seine Worte. Dies war der Sin, der das Ohr des Königs besaß. Der Ritter, der nie im Kampf besiegt worden war.
    Und je länger er sie beobachtete, während sie ihn beleidigten, desto wütender wurden die Männer über sein stoisches Schweigen.
    »Wo ist der MacNeely?«, rief einer Sin zu. »Was habt Ihr mit ihm angestellt?«
    Wie eine anschwellende Woge wuchs unter den Männern die Bereitschaft, sich auf Sin zu stürzen, der seinerseits nicht im Mindesten besorgt schien über ihren Zorn oder ihre Feindseligkeit.
    Außer sich vor Angst raffte Callie ihre Röcke und eilte an seine Seite. »Bitte!«, sagte sie laut und hob die Hände, um sie zum Schweigen zu bringen.
    Als das Stimmengewirr zu einem bloßen Murmeln abgeebbt war, sprach sie weiter: »Die meisten von euch wissen sicher noch nicht, dass ich nun verheiratet bin.« Sie lächelte ihren Gemahl an und legte ihm die Hand auf den Arm. »Sin ...«
    Ein wüster Fluch entrang sich Fräsers Lippen. Mit flammenden Augen kam er zur Treppe und verlangte: »Sag mir, dass das nicht wahr ist, Callie. Warum solltest du wie eine hurende ...«
    Sin bewegte sich so schnell, dass sie es gar nicht sofort wahrnahm. Im einen Moment beleidigte Fräser sie noch, im nächsten hatte Sin ihn an der Kehle gepackt.
    Fräser versuchte mit beiden Händen Sins Griff um seinen Hals zu lösen, erreichte aber nichts.
    Sins Miene war fuchsteufelswild, und sein Ton, als er sprach, tödlich leise. »Beleidigt noch einmal meine Frau oder seht auch bloß in ihre Richtung, und ich werde Euch den Hals umdrehen. Verstanden?«
    Fräser nickte.
    Sin ließ ihn los.
    Fräser hustete und rieb sich die Kehle. Mit wütenden Blicken durchbohrte er Sin, sagte aber klugerweise nichts.
    Sin schaute in die Runde. »Was den Rest von euch angeht, solltet ihr vielleicht wissen: Ich bin von König Henry hergeschickt worden, um dafür zu sorgen, dass die Überfälle auf Engländer in der Gegend hier aufhören.« Sein Blick blieb an Fräser hängen. »Ich weiß nicht, wer die Rebellen sind, aber ich werde es herausfinden und die Verantwortlichen bestrafen.«
    Verächtliches Schnauben und Beleidigungen wurden laut.
    »Warum sollten wir Euch fürchten?«
    Callie war sich nicht sicher, wer das gesagt hatte.
    Mit einem unheilvollen Lächeln auf den Lippen schritt Sin langsam die Stufen herab und trat zwischen die Männer. Aus Angst, was sie als Nächstes tun könnten, hielt Callie den Atem an.
    »Lasst mich eine kleine Geschichte erzählen«, sagte Sin und sah sie der Reihe nach an. »Es war einmal ein kleiner Junge, der nicht alt genug war, sich zu rasieren.«
    Er blieb vor Dermot stehen. »Er wurde geschlagen.«
    Dann schaute er Callies Cousin Sean an. »Ohne Kleider.« Als er weitersprach, nahm er seine Wanderung wieder auf. »Er wurde in die Wüste geschickt, einen kleinen Dolch als einziges Mittel zur Verteidigung.«
    Er sprang die Stufen wieder hinauf und stellte sich neben sie, sodass Fräser zu ihm emporsehen musste. Bei seinen nächsten Worten wurde Callie ganz kalt. »Ich habe giftige Schlangen mit meinen bloßen Händen getötet und unter so entsetzlichen Bedingungen gelebt, dass noch nicht einmal die Hölle selbst mir Angst einjagt.«
    Sein Blick glitt über die Menge. »Falls einer von euch auch nur einen Augenblick denkt, dass ich noch eine Seele besäße, die mich davon abhalten würde, euch umzubringen, dann irrt ihr gewaltig. Falls ihr auch nur einen Augenblick glaubt«, fuhr er fort, »dass einer von euch mich umbringen könnte, dann sage ich, versucht es. Aber vergewissert euch zuvor, dass ihr auch gebeichtet habt, denn ich versichere euch, das wird der letzte Fehler in eurem Leben hier sein.«
    Er schaute wieder zu Dermot. »Die Überfälle hören jetzt auf.«
    Damit wandte er sich um und wollte in die Burg zurückkehren. Er hatte kaum einen Schritt getan, als einer der Männer einen Kohlkopf nach ihm warf.
    Im Herumfahren zog er mit einer geschmeidigen Bewegung

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