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Die schottische Braut

Die schottische Braut

Titel: Die schottische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley Macgregor
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...«
    »Schließ du nur deinen Frieden.« Er musterte sie angewidert. »Aber in meinem Herzen weiß ich, dass ich Recht habe, und wenn ich sterbe und Vater wiedersehe, dann weiß ich, werde ich in der Lage sein, ihm ruhigen Gewissens in die Augen zu schauen. Sag mir, kannst du das dann auch?«
    Callie zuckte bei seinen Worten zusammen. »Natürlich.«
    Er schnaubte verächtlich. »Dann wünsche ich dir Glück mit all den Lügen, die du dir selbst einredest.«
    »Und sag du deinen Rebellenfreunden, sie sollen heute Abend herkommen«, rief Callie ihm nach. »Mein Gemahl will mit allen Männern des Clans sprechen.«
    Er blieb stehen und drehte sich mit verärgerter Miene zu ihr um. »Oh, das werde ich, sei unbesorgt. Dieses Treffen würde ich um nichts in der Welt verpassen wollen.«
    Ein Schauer lief ihr über den Rücken. Was sollte sie nur mit Dermot tun? Der Junge besaß keine Unze Verstand, wenn er sich wirklich den Rebellen angeschlossen hatte. Aber so war er eigentlich immer schon gewesen, hatte sich immer von anderen zu irgendwelchem Unfug anstiften lassen. Sie hoffte nur, dieses Mal würde ihm das nicht zum Verhängnis werden.
     
    Sin zog sich am späten Nachmittag in seine Kammer zurück. Seinen Brüdern sagte er nichts von dem Schmerz in seiner Schulter oder dass er letzte Nacht nicht geschlafen hatte. Ganz ähnlich wie Ewan hatte er die Nacht in der Halle verbracht.
    Er atmete erleichtert auf, als er den Raum leer vorfand. Er wünschte sich, ein wenig allein zu sein, ohne dass ihm irgendetwas den Verstand vernebelte, was Callies Nähe zu tun pflegte.
    Nachdem er seine Kleider abgestreift hatte, legte er sich ins Bett. Ein kleines Nickerchen würde ihm vor dem Treffen mit den Männern ihres Clans gut tun.
    Aus irgendeinem morbiden Grund freute er sich fast darauf. Aber er würde einen klaren Kopf und einen wachen Verstand brauchen.
    Erschöpft schloss er die Augen und atmete langsam aus.
    Zu seinem Verdruss öffnete sich die Tür.
    Er erstarrte und machte sich darauf gefasst, dass der Eindringling ein Feind sein könnte.
    Dann jedoch hörte er Callies leichte Schritte. Sie durchquerte das Zimmer, ohne ihn zu bemerken. Durch einen schmalen Spalt zwischen den Augenlidern konnte er sehen, wie sie einen Wäschestapel auf ein schmales Tischchen am Fenster ablegte. Als sie sich umdrehte, erspähte sie seine Kleidung auf dem Boden, wo er sie hatte fallen lassen.
    Ihr Blick wanderte über die Dielen zum Bett, auf dem er lag. Sin rührte sich nicht. Aus irgendeinem Grund wollte er sie nicht wissen lassen, dass er sie beobachtete.
    Ein sanftes Lächeln kräuselte ihre Lippen, als sie ihn erblickte. Ganz leise schloss sie die Fensterläden, um den Raum abzudunkeln, dann trat sie möglichst geräuschlos ans Bett.
    Sie blieb neben ihm stehen und legte ihm eine anmutige, angenehm kühle Hand auf die Stirn.
    »Du hast Fieber«, flüsterte sie. »Soll ich nach dem Medikus schicken?«
    »Woher weißt du, dass ich wach bin?«
    »Du bist gar nicht zusammengezuckt, als ich näher kam. Wenn du geschlafen hättest, fände ich mich jetzt auf dem Boden wieder.«
    Ihre Worte trafen ihn. »Ich würde dir nie ein Leid zufügen, Callie.«
    Sie lächelte darüber und strich ihm die Haare aus der feuchten Stirn. »Ich weiß, Sin. Möchtest du den Medikus oder die Heilkundige?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich will mich nur kurz ausruhen.«
    Callie fuhr mit der Hand über seine weichen Haare. Irgendwie wirkte er jungenhaft mit seinen vom Fieber geröteten Wangen. Sie schaute kurz nach der Verletzung in seiner Schulter. Es war kein Anzeichen für eine Entzündung zu sehen. Die Wunde schien gut zu verheilen, auch wenn das Fieber ihr Sorgen bereitete.
    »Ich habe alle Männer herbeordert«, bemerkte sie leise.
    »Danke.«
    Sie streichelte kurz über seinen Hals, seinen Arm und seine Hand, die sie umfasste und hielt. Narben überzogen die Haut. Seine Hand war so rau und männlich. Kräftig. Fähig. Und während sie sie hielt, musste sie plötzlich daran denken, wie sich seine Hände letzte Nacht auf ihrem Körper angefühlt hatten. Dass sie ihr Lust schenken und sie beschützen konnten.
    Sie schlang ihre andere Hand um seine, drückte sie und hoffte, dass die Zukunft noch viele Nachmittage wie diesen für sie bereithalten würde, an dem sie einen ruhigen Augenblick mit ihm genießen konnte.
    »Kann ich dir irgendetwas holen?«, fragte sie.
    Sin verfolgte, wie sie mit seiner Hand spielte. Ihre zarte Haut war ganz hell und hob sich stark von

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