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Die schottische Braut

Die schottische Braut

Titel: Die schottische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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Jenny ihr Bündel, das ganz in der Nähe lag.
    Sie sollte erfreut darüber sein, dass er zur Besinnung gekommen war und sich nicht an sie klammern wollte. Oder gar zur Plage würde, indem er ihr auf dem Weg nach Chatham den Hof machte. Trotzdem war ihr Stolz davon verletzt, wie schnell und leicht er über seine Gefühle für sie hinweggekommen war, wie eine Last, die man froh ist, los zu sein.
    Harris Chisholm war nicht der Einzige, der das Herz mit dem Verstand beherrschen konnte.
    “Ich weiß immer noch nicht, wie es dir gelungen ist, Harris, diesen Ort zu finden.” Jenny formte ihre Hände zu einem Becher und trank das kühle Wasser daraus.
    Nachdem Harris den ganzen Tag die letzten Tropfen des warmen, schalen Wassers aus seiner Flasche rationiert hatte, war er gern bereit, ihr zuzustimmen. Er trank, so viel er konnte, spülte die Flasche aus und füllte sie neu. Dann befeuchtete er sein Gesicht. Wie dumm, dass er in solcher Eile Richibucto verlassen hatte. In der Absicht, Jenny so schnell wie möglich wiederzufinden, hatte er nicht daran gedacht, sein Rasierzeug mitzunehmen.
    “Mein Großvater pflegte immer zu sagen, dass Tiere einen immer zum Wasser führen, wenn man sie lässt.”
    “Ach ja?” Jenny klang zweifelnd, als sie die Schuhe auszog und mit Wasser aus ihren Handflächen benetzte. “Wie konnten uns Tiere hierher führen?”
    “Ich habe nach ihren Spuren Ausschau gehalten”, erklärte Harris. “Und ich sah, wohin die Vögel flogen. Wenn sie zum Wasser fliegen, tun sie es geradewegs, doch wenn sie zurückkehren, fliegen sie von Baum zu Baum.”
    “Ich habe nicht gewusst, dass du ein Fährtenleser bist, Harris.”
    Zwar überhörte er den neckenden Tonfall in ihrer Stimme, doch das bewundernde Leuchten in ihren Augen entging ihm nicht.
    “Als ich ein Junge war, hatte mein Großvater mich zum Jagen und Fischen mitgenommen.”
    “Da wir vom Essen sprechen …” Jenny blickte hungrig auf seinen Ranzen. Mehrmals schon hatte sie davon erzählt, wie delikat der gebratene Dorsch mit Kartoffeln schmeckte, den sie gegessen hatte.
    “Ich habe nur noch etwas Haferkuchen übrig”, sagte Harris. “Ich würde ihn gern so lange wie möglich aufheben. Für den Fall, dass wir eines Tages nichts anderes zu essen finden. Jetzt, da wir unseren Durst gestillt haben, werde ich eine Falle auslegen. Eine Stelle, ein wenig abseits von hier, ist dafür besonders geeignet.”
    Jenny ließ sich auf einem Moosteppich nieder, der von der Sonne beschienen war. “Ich hoffe, du bist genauso gut beim Auffinden von Nahrung, Harris. Ich könnte einen ganzen Hirsch verspeisen.”
    Er warf einen Pinienzapfen nach ihr, ohne zu treffen. “Wenn du einen fängst, kannst du das gern tun, Jenny.”
    Beide lachten über diese Vorstellung.
    “Inzwischen kannst du dich nützlich machen und Holz und Reisig sammeln”, sagte Harris.
    “Brauchst du nicht erst etwas zum Kochen?” spöttelte Jenny.
    “Ich muss den Fallstrick und meine Hände in Asche reiben, damit der Menschengeruch nicht daran haftet. Sonst bleiben die Tiere fern. Wenn das Feuer entfacht ist, kannst du nach Pinienzapfen suchen, um deren Kerne zu rösten.”
    “Aye, aye, Sir.” Jenny salutierte scherzhaft.
    Einige Stunden später hatte sich in der Fallschlinge ein wohlgenährter Hase gefangen und so für das Mahl gesorgt, das Harris in aller Eile über dem Feuer bereitete.
    Während Jenny nach Kiefernzapfen und abgebrochenen, trockenen Zweigen suchte, um das Feuer zu nähren, entdeckte sie eine Lichtung, auf der Blaubeeren wuchsen. Sie widerstand dem Drang, sich daran satt zu essen, und sammelte so viele, wie sie in ihrem Rock tragen konnte. Als sie diese als ihren Beitrag zu der Mahlzeit Harris vorlegte, errötete sie stolz.
    Verlockend hing der Duft von gebratenem Wild in der Luft. Harris brach einen Ast entzwei und warf beide Hälften in das Feuer. Jenny drehte den Stock, der als Spieß diente.
    “Wenn ich heute Nacht in der anderen Falle noch etwas fange, können wir morgen eine größere Strecke zurücklegen”, sagte Harris. “Wir müssen dann nicht die ganze Zeit nach Wasser oder Nahrung Ausschau halten.”
    “Das ist gut”, erwiderte Jenny, aber nicht mit der Begeisterung, die er erwartete. “Dann kommen wir eher nach Chatham.”
    “Ja.” Es klang bedauernd. Gleichgültig, wie sehr er sich auch einredete, dass es nötig war, Jenny so rasch wie möglich an ihr Ziel zu bringen, beharrte ein Teil von ihm hartnäckig darauf, die Reise zu verzögern.
    Eine

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