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Die schottische Lady

Die schottische Lady

Titel: Die schottische Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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brüderliche Liebe und Fürsorge angeboten, die sie so dringend brauchte.
    Wie konnte sie David gestehen, sie habe sein totes Kind geboren? Nachdem er selbst erst von den Toten zurückgekehrt war.
    Die Lebenden weilen zwischen den Toten.
     
    Plötzlich stockte ihr Atem, als sie erkannte, dass ihr der Sterbende einen Hinweis auf Sabrinas Verbleib gegeben hatte. Sie schlüpfte aus ihrem Nachthemd, zog ihr violettes Reitkostüm an und rannte die Stufen des Turms hinab.
    Zu ihrer Verblüffung stand Skylar am Fuß -der Treppe. Shawna hatte vermutet, die junge Lady würde sich an der Fahndung nach ihrer Schwester beteiligen.
    »Skylar!«
    »Solltest du dich nicht in deinem Zimmer einsperren?«
    »Und du? Suchst du nicht nach Sabrina?«
    »Man hat mir verboten, das Schloss zu verlassen«, klagte Skylar.
    »Gibt's irgendwelche Neuigkeiten?«
    »Leider nicht. Gawain und Alaric sind nach Süden geritten, um die Wälder zu durchkämmen und die Leute zu befragen. Inzwischen suchen Lowell und Aidan mit den Bergarbeitern die Schächte ab, von denen es so viele gibt. «
    »Aye - und zahlreiche Höhlen in den Klippen, die den See umgeben. Damit sind die Stollen teilweise verbunden. Weißt du, wo David steckt?«
    »Keine Ahnung. Frag doch Hawk.«
    »ja, das werde ich tun. Ich muss sofort zu ihm ... «
    »Später. Jetzt ist er in der Gruft. Und ich soll dich dran hindern, hinunterzugehen. Bald wird es dunkel, und ich glaube, in dieser Gegend sind die Nächte besonders gefährlich.«
    »Wir könnten in der Kapelle warten, wenn du dich nicht in die Krypta wagst«, schlug Shawna vor.
    »Eigentlich habe ich keine Angst - nicht einmal vor diesen alten Gräbern.«
    »Das freut mich. Ich habe nämlich eine Idee, was Sabrina betrifft, und ich möchte niemanden außer David oder Hawk um Hilfe bitten.«
    »O Gott, sie wird doch nicht in der Gruft festgehalten?« flüsterte Skylar erschrocken.
    »Nein, aber in der Nähe. Und wir müss ten sie möglichst schnell finden.«
    »Meinst du, sie ist noch am Leben?«
    »Ja. Allerdings fürchte ich, jemand könnte sie für ein ideales Jungfrauenopfer halten. Deshalb sollten wir uns beeilen.«
    Als sie die Treppe zur Halle hinabrannten, erschien der Butler Myer, der seit fünfzig Jahren in Castle Rock arbeitete. »Lady Douglas, Lady MacGinnis - die Haushälterin bittet Sie, für einen Augenblick in die Küche zu kommen, da sie einige Fragen bezüglich der morgigen Feier hat.«
    Da ihnen nichts anderes übrigblieb, nickten sie und suchten die Küche auf, wo Anne-Marie, die Haushälterin, geschäftig umherlief. Im Gegensatz zu dem dünnen, einsilbigen Butler war sie dick und geschwätzig. Unterstützt von mehreren Dorfbewohnerinnen, bereitete sie das traditionelle Festmahl für die Nacht der Mondjungfrau vor. Danny Anderson und drei andere kleine Jungen spülten das Geschirr und drehten einen großen Rehbraten am Spieß über dem Feuer.
    »Ah, Lady Douglas!« rief Anne-Marie entzückt, da Skylar zuerst eintrat. »Wirklich, ich verstehe nicht, warum Shawna immer noch schläft. Nun, irgendwann wird sie sicher auftauchen. Aber sie erklärte mir, Sie seien die Schloss herrin und würden mir Anweisungen geben. « Mit ihren kräftigen roten Händen knetete sie eine Teigkugel und klatschte darauf, so dass Mehlwolken nach allen Seiten flogen.
    »Hier bin ich, Anne-Marie«, sagte Shawna.
    »Sehr gut, dann können Sie mich beide beraten«, erwiderte die Haushälterin lächelnd. »Also, morgen wird das Rindfleisch am Spieß gebraten, draußen bei den Druidensteinen. Dafür brauchen wir drei oder vier Tiere.«
    Skylar hob die Braueh und schaute ihre Begleiterin an.
    »Vier«, entschied Shawna. »Wenn was übrigbleibt, können's die Leute mit nach Hause nehmen.«
    »Wunderbar, ich gebe den Hirten Bescheid. Heute backen wir die Fleischpasteten, Lady Douglas, die Brötchen aus Rührteig und verschiedene Süßigkeiten. Natürlich gibt's auch unser traditionelles Haggis, eine Spezialität aus Hammelherzen, Leber, Gerste, Zwiebeln und Gewürzen. Das alles wird in einem Hammelmagen gegart. Aber wenn's dem amerikanischen Geschmack nicht entspricht, halten Sie sich eben ans Wild und ans Rindfleisch, Mylady. Und mein Butterkuchen mit den gehackten Nüssen ist der beste im ganzen Hochland.«
    »Sicher wird ihr alles schmecken«, beteuerte Shawna, die es kaum erwarten konnte, die Küche zu verlassen und in die Kapelle zu gehen. Sie legte eine Hand auf Skylars Schulter. Dann hielt sie inne, weil sie den alten Mönch auf der

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