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Die schottische Lady

Die schottische Lady

Titel: Die schottische Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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hinüber, die wieder ihren Teig knetete.
    »Ja, die kleinen Burschen können froh sein, dass sie sich nicht mehr in der Mine abrackern müssen«, bemerkte Bruder Damian. »Ich glaube, ich erkenne den Jungen wieder, der vor einigen Tagen im verschütteten Schacht festsaß.«
    »Danny? Ja, das ist er.«
    »Darf ich kurz mit ihm reden? Ich würde den Kindern gern einen guten Rat geben. « Ohne Skylars Erlaubnis abzuwarten, stand er auf und schlenderte zum Herdfeuer, wo Danny und einer seiner Kameraden, der etwa vier Jahre älter war, mit dem Bratspieß kämpften. »Ihr strengt euch viel zu sehr an«, erklärte der Mönch und zeigte ihnen, dass man den Spieß auch drehen konnte, ohne ihn krampfhaft hochzuhalten.
    »Danke, Bruder.« Der ältere Junge verbeugte sich grinsend.
    »Gern geschehen«, entgegnete der alte Mann, zauste Dannys Haar und musterte ihn dann aufmerksam. »Nun, hast du dich seit dem Unfall in der Mine auch gut erholt?«
    »Aye. Das Tierchen hat mich gerettet.«
    »Nun, jedenfalls bist du noch am Leben«, entgegnete Bruder Damian lächelnd. »Nur das zählt.«
    Der kleine Junge flüsterte ihm etwas zu. Offenbar freute er sich über den Besuch des Mönchs. Er schien von seinem >Tierchen< zu berichten. Aber was er sagte, verstand Skylar ebenso wenig wie Bruder Damians Antwort.
    Ein paarmal fuhr der Mönch durch Dannys Haar, strich es dann nach oben und betrachtete den Nacken.
    Skylar fragte sich unbehaglich, was der Gottesmann im Schilde führte. »Stimmt etwas nicht, Bruder Damian?«
    Als er sich zu ihr wandte, schienen die Augen unter den buschigen Brauen Funken zu sprühen, und sie sah, wie er die Hände ballte. Wieder einmal fragte sie sich, was sie an ihm störte.
    Konnten es die Hände sein? Kräftige Hände, lange Finger mit kurzgeschnittenen, sorgsam gepflegten Nägeln... Plötzlich kam er ihr irgendwie bekannt vor. »Bruder Damian?« Um Himmels willen, wo blieb Hawk, wenn sie. ihn brauchte?
    Aber er beachtete sie nicht, schien nichts und niemanden zu sehen - außer einer Vision, die ihn in helle Wut brachte. »Ich bringe sie um!« stieß er hervor. »So wahr mir Gott helfe!« Ehe Skylar zu Wort kam, packte er ihre Schultern. » Behalten Sie den Jungen hier! Lassen Sie ihn nicht aus den Augen! Er darf nirgendwohin gehen, weder mit den Andersons noch mit den MacGinnis - verstanden? Geben Sie gut auf ihn acht! Schwören Sie's mir!«
    War er verrückt geworden? Aber sein eindringlicher Blick wirkte glasklar ...
    »Schwören Sie's, beim Allmächtigen!« drängte er.
    »Ja, ich - ich schwör's«, stammelte sie verwirrt. Sein leidenschaftlicher Zorn erschreckte und beeindruckte sie gleichermaßen.
    Da ließ er sie los und eilte aus der Küche, erstaunlich schnell und behende für einen so alten Mann.
    Immer noch verstört, be schloss Skylar ihren Mann in der Familiengruft aufzusuchen und den Jungen mitzunehmen.
     

Kapitel 19
     
    Alistair schaute sich beklommen in der Krypta um. »Keine Ahnung, was du hier suchst, Hawk ... «
    »Das weiß ich selbst nicht. Aber letzte Nacht ist hier irgendetwas passiert, und ich glaube, es hängt mit Sabrinas Entführung zusammen. Übrigens, der Constable meinte, vielleicht müss te die Leiche meines Bruders exhumiert werden, und das wäre auch in meinem Sinne.«
    »Was versprichst du dir davon?«
    »Glaubst du nicht, das könnte Licht in die merkwürdigen Ereignisse bringen?«
    Ohne zu antworten, stieß Alistair das Gitter auf, hinter dem das Grabgewölbe des Lairds lag, trat ein und hängte die Laterne an einen Wandhaken. Dann ging er zu dem Sarg, der Davids Namen trug. Nervös umfass te er den Rand des Deckels. Die Nägel knirschten protestierend, aber sie lösten sich aus dem Holz.
    Mit Hawks Hilfe hob er die schwere Eichenplatte hoch. »Oh'. . . «
    »Verschwunden«, konstatierte Hawk tonlos und schloss den Sarg. »Jemand hat die Leiche gestohlen.«
    »Hawk!« Ein schriller Schrei erklang, und die beiden Männer starrten sich an. Wenige Sekunden später rannte Shawna ins Gewölbe. Bei Alistairs Anblick stutzte sie erstaunt. »Was macht ihr denn hier?«
    »Solltest du nicht in deinem Zimmer bleiben?« tadelte Hawk. »Ich habe Skylar doch beauftragt, dich zu bewachen.«
    »Aber ich muss mit dir reden. Ich glaube, nun weiß ich, wo Sabrina steckt ... « Zögernd fügte sie hinzu: »Schauen wir mal auf dem Friedhof nach.«
    »Wie?«
    »Dort stehen die Grabmäler der Familien, die im Dorf wohnen. Zuerst sollten wir das Gewölbe der McClouds genau durchsuchen, da

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