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Die schottische Lady

Die schottische Lady

Titel: Die schottische Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Schwelle stehen sah. Um die Hitze zu mildern, die der Herd verströmte, hatte man die Tür geöffnet. Bruder Damian, dachte sie irritiert. Noch eine Verzögerung...
    »Oh, Bruder Damian!« rief Anne-Marie erfreut und bekreuzigte sich. »Er unternimmt gerade eine Pilgerfahrt, die ihn durch diese Gegend führt, Ladies, und ich habe ihn zum Tee eingeladen. Gewiss ist sein Besuch ein gutes Zeichen.«
    Skylar lächelte ihm freundlich zu. »Nun, dann wollen wir ihn willkommen heißen.«
    »Kümmerst du dich um ihn?« flüsterte Shawna. In diesem Augenblick hätte sie ein Gespräch mit dem Mönch nicht ertragen. »Bitte, tu mir den Gefallen! Ich muss gehen!« Ehe Skylar sie aufhalten oder der Mönch ihre Anwesenheit bemerken konnte, verschwand sie durch die Hintertür.
    Und so blieb Skylar nichts anderes übrig, als mit ausgestreckter Hand auf Bruder Damian zuzugehen. »Ich bin Lady Douglas aus Amerika, Hawk Douglas' Frau.«
    Ehrerbietig verneigte er sich und ergriff ihre Hand. »Lady Douglas ... Verzeihen Sie die Störung. Soviel ich weiß, wird Ihre Schwester vermisst , und ich möchte mich an der Suche beteiligen, nachdem ich mich gestärkt habe. Anne-Marie ist so gütig, einen Reisenden zu verköstigen.«
    »Natürlich, treten Sie doch näher!« forderte Skylar ihn höflich auf.
    Die Haushälterin eilte ihm erfreut entgegen. »Setzen Sie sich doch, lieber Bruder Damian! Vielleicht gelingt es Ihnen, unsere arme Lady Douglas ein wenig von ihrem Kummer abzulenken. Die Brötchen sind ganz frisch. Soeben habe ich sie aus dem Ofen geholt. Da Sie sich für unsere Traditionen interessieren, kommen Sie gerade zur rechten Zeit. Denn jetzt können Sie beobachten, wie wir das Festmahl vorbereiten. « Beflissen führte sie Skylar und den Mönch zu dem langen Tisch, wo normalerweise die Dienstboten aßen.
    Sobald Skylar Platz genommen hatte, wäre sie am liebsten wieder aufgesprungen, -um Shawna zu folgen. Zwei Minuten, entschied sie. Noch mehr Zeit wollte sie Bruder Damian nicht opfern. Dann würde sie eine Ausrede erfinden und die Küche verlassen.
    Anne-Marie nahm den Kessel vom Herd und goß dampfenden Tee in die Tassen. »Bei unserer Feier finden mehrere Wettbewerbe statt, Speerwerfen, alte Tänze, Bogenschießen ... Ah, und stellen Sie sich vor, Bruder Damian - Lord Douglas ist ein halber Indianer! Gewiss wird er alle anderen Bogenschützen übertrumpfen. Ja, in diesem Jahr müss te er den Preis gewinnen.«
    »Zweifellos«, stimmte der Mönch zu, hob seine Tasse an die Lippen und schaute Skylar an.
    Unbehaglich erwiderte sie sein Lächeln. Irgendetwas an diesem Mann beunruhigte sie. Aber sie wußte nicht, was es war. Er wirkte völlig harmlos, wenn sie auch nicht viel von seinem Gesicht sah, das der Bart und die dichten Haare fast verdeckten. Und doch ...
    »Also wird man nach Herzenslust feiern - und sicher auch sündigen, wie ich höre«, sagte er. Diese Worte klangen keineswegs entrüstet, wie es einem Gottesmann geziemt hätte, sondern eher belustigt.
    »Da hat man Ihnen was Falsches erzählt, Bruder Damian«, protestierte die Haushälterin. »Die Nacht der Mondjungfrau ist ein harmloses Freudenfest. Dabei danken wir dem Himmel für die Ernte, und alles ist so wundervoll und üppig und ... «
    »Und fruchtbar?« ergänzte er.
    »Nun, um eine reiche Ernte einzufahren, brauchen wir fruchtbaren Boden«, gab Anne-Marie zu.
    »Und eine Nacht voll ausschweifender Wonnen lässt auch die Bevölkerung wachsen«, meinte er lächelnd.
    »Sie fördert auch Heiratswünsche. Und die meisten Kinder, die neun Monate später das Licht der Welt erblicken, werden ehelich geboren.«
    »Was halten Sie von dieser Feier, Lady Douglas?« fragte Bruder Damian.
    »Das kann ich nicht sagen, da ich sie noch nie miterlebt habe. Aber die Nacht der Mondjungfrau ist sicher sehr interessant.« Skylar stellte fest, dass er Danny Anderson und seine kleinen Gefährten beobachtete.
    »Was für blutjunge Arbeitskräfte ... «
    »Da haben Sie recht«, stimmte sie zu. »Doch Sie brauchen sich keine Gedanken zu machen. Anne-Marie sorgt sehr gut für die kleinen Küchengehilfen. Früher wurden sie von ihren Eltern ins Bergwerk geschickt. Dort dürfen die Kinder nicht mehr arbeiten. Lady MacGinnis, die hier die Interessen meines Mannes vertritt, hat's verboten. In der Küche werden sie nur eine Stunde pro Tag beschäftigt. Und danach verderben sie sich die Zähne mit Süßigkeiten, die Anne-Marie für sie bäckt.« Lächelnd schaute sie zu der Haushälterin

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