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Die schottische Rose

Die schottische Rose

Titel: Die schottische Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo MacDoherty
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nur zusehe.«
    »Ja, natürlich, verzeiht, Sir Archibald.« Juliet blieb stehen und blickte auf den Teppich zu ihren Füßen, durch den ihr an einigen fadenscheinigen Stellen der blanke Steinboden entgegenstarrte. Dann fragte sie: »Diese Tanistry, Sir Archibald, die Wahl zum neuen Chief des McPherson-Clans, wie läuft sie ab, und, vor allem, wann findet sie statt?«
    Sir Archibald hob fragend eine Braue. »Nun, gewöhnlich wird der neue Chief von der stärksten Familie innerhalb der Clangemeinschaft gestellt. Das sind die McPhersons. Solange Connor McPherson als ausgestoßen galt, war ausgemacht, dass sein jüngerer Bruder Hamish die Nachfolge als Chieftain antreten würde, sobald Rob das Zeitliche segnet. Was er ja nun offenbar getan hat. Gott bewahre uns vor seiner Brut!«, setzte Sir Archibald knurrend hinzu. »Damit wäre er auch trotz seiner Jugend der aussichtsreichste Kandidat für die Position des Chiefs. Vor allem, wenn er Argyll hinter sich hat. Falls jedoch die Gerüchte zutreffen, dass Connor zurückgekehrt ist …«
    »Sir Rupert hat das doch ausdrücklich gesagt, oder nicht?«
    »Das schon, aber er ist immerhin ein Stewart, vergesst das nicht«, knurrte Archibald missmutig. »Denen kann man nicht trauen, keinem von ihnen. Allerdings …«
    »Allerdings?«, hakte Juliet ungeduldig nach, als der Chieftain zögerte, weiterzusprechen.
    »Nun, ich habe auch von einem Schiff aus Schottland munkeln hören, das in Aberdeen angelegt und schottische Soldaten an Land gesetzt haben soll, die in Vernuil gekämpft haben. Doch wüsste ich nicht, wie wir auf den Ausgang der Wahl Einfluss nehmen könnten, selbst wenn es stimmen sollte und Connor tatsächlich zurückgekehrt ist. Zudem war er lange fort, und ich weiß nicht, was für ein Mann er jetzt ist. Dennoch ist er vor allem ein McPherson, was bedeutet, dass er den Teufel tun wird, auf den Rat eines Grant zu hören.«
    Juliet nickte. »Gewiss, Sir Archibald. Aber dass der Herzog die McPhersons aufsucht, könnte auch bedeuten, dass er sich über den Ausgang der Wahl vielleicht gar nicht so sicher ist und sich die Loyalität des neuen Chiefs sichern will, ganz gleich, wer das wird. Und wenn er eine Chance hat, das zu tun, dann haben wir auch eine. Jedenfalls«, fuhr sie fort, bevor Sir Archibald sie unterbrechen konnte, »haben wir bei dem Versuch nichts zu verlieren.« Sie überlegte kurz. »Wie dem auch sei, Sir Archibald, ich glaube, wir sollten uns wie anständige Nachbarn verhalten.«
    Als Sir Archibald sie verständnislos ansah, lachte Juliet hell auf. Ihre alte Energie war zurückgekehrt und mit ihr das Selbstbewusstsein. Die Begegnung am Elfenteich hatte Juliet nachhaltig erschüttert. Der Fremde hatte Gefühle in ihr geweckt, die sie nicht kannte und noch nie erlebt hatte und die sie ziemlich durcheinandergebracht hatten. Doch schon das Gespräch mit Sir Rupert hatte ihre Zuversicht und ihr Selbstbewusstsein allmählich wieder aufgebaut. Und jetzt hatte sie zum ersten Mal an diesem Tag wieder das Gefühl, die Situation unter Kontrolle zu haben und zu wissen, was sie zu tun hatte.
    »Was ich meine, Sir Archibald, ist, dass ich die McPhersons besuchen und ihnen unser Mitgefühl ausdrücken sollte. In Eurem Auftrag, sozusagen.«
    Sir Archibald schüttelte den Kopf. »Darüber haben wir doch schon gesprochen, Milady. Die McPhersons …«
    »Sind auch nicht schlimmer als die Stewarts«, unterbrach ihn Juliet. »Außerdem sind auch Herzog Argyll und Sir Rupert dort. Beide haben mich bisher sehr galant behandelt. Mir wird schon niemand den Kopf abschlagen, wenn ich dort auftauche.«
    »Nein«, knurrte Archibald bissig. »Wahrscheinlich wird Euch der Herzog vorher in irgendein Bett oder ins Gras zerren!«
    Juliet beschloss, diese Bemerkung zu überhören. »Wenn Jakob und Joan tatsächlich in drei Wochen in Edinburgh eintreffen, müssen wir uns beeilen, um die königstreuen Clans zu sammeln.« Sie legte einen Finger auf die Lippen, als sie nachdachte. »Vielleicht solltet Ihr …«
    »Die anderen königstreuen Chiefs darüber informieren und sie zu einer geheimen Beratung zusammentrommeln, damit wir über weitere Schritte beraten können?«, unterbrach Sir Archibald sie resigniert. Diese junge Frau überraschte ihn immer wieder. Er war verdammt froh, dass sie auf der Seite seines zukünftigen Königs stand. »Das habe ich bereits in die Wege geleitet. Ich habe unmittelbar nach dem Dinner mehrere Berittene und Boten zu Fuß losgeschickt. Wir treffen uns in

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