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Die schottische Rose

Die schottische Rose

Titel: Die schottische Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo MacDoherty
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Connor sah sie verständnislos an. »Wieso? Ich denke, niemand weiß, wo er ist. Was …?«
    »Mutter soll es dir erklären«, stieß Rianna hervor und umklammerte Connors Arm. »Bitte, komm mit. Es wird nicht lange dauern.«
    Connor schüttelte den Kopf und sah dann seine Gefährten an. »Also gut«, sagte er. »Ich beeile mich. Ihr …«
    »Wir brechen auf, McPherson«, fiel William MacKenzie ihm ins Wort. »Bis zum Carn Glaschoire dauert es mindestens drei Stunden. Jedenfalls zu Fuß.« Er sah sich unter den Chieftains um. »Ich würde ungern dort ankommen, wenn bereits alle Entscheidungen getroffen sind.«
    »Oder der Whisky alle ist«, warf Buffon spöttisch ein.
    MacKenzie funkelte den Iren gereizt an. »Wie dem auch sei«, er richtete seinen Blick wieder auf Connor und deutete dann mit einem Nicken auf Mameluck. »Ihr solltet uns auf Eurem Pferd mit Leichtigkeit einholen können.«
    Connor runzelte die Stirn. Offensichtlich konnte Mac-Kenzie es kaum erwarten, zu der Versammlung zu kommen. Aber im Prinzip hatte er recht. Sie waren schon spät dran, und jede weitere Verzögerung war unklug.
    »Also gut«, sagte er deshalb. »Ihr nehmt den Weg, den wir gestern besprochen haben. Ich folge euch, sobald ich hier fertig bin.« Er drehte sich zu Buffon herum. »Du …«
    »Ich denke gar nicht daran, dich allein reiten zu lassen«, fiel sein Freund ihm ins Wort. Er deutete mit der Hand auf Connors Gefährten, die etwas abseits von den Chieftains und ihren Clanmitgliedern standen. »Und für die anderen gilt das auch, denke ich«, fuhr er fort. Die Männer nickten entschlossen.
    Connor wollte einwenden, dass er allein zu Pferde weit schneller war, als wenn er sich an das langsamere Tempo seiner Gefährten anpassen musste, die zu Fuß gehen würden. Aber er sah an Buffons Miene, dass jede Diskussion zwecklos war.
    »Also gut.« Connor nickte und blickte MacKenzie an. »Dann geht los. Wir treffen uns in der Höhle auf dem Carn Glaschoire. Gott sei mit euch.«
    Die Männer murmelten einen Abschied und brachen auf. Die meisten liefen in dem typischen, zügigen Trott der Highlander, der sie fast ebenso schnell zu jedem Ort brachte wie ein kleines Pony, sofern man es nicht hetzte. Nur Angus Shaw saß, eine Konzession an sein Alter, auf einem Pferd, einer klapprigen Mähre, die den Eindruck machte, dass sie das Tempo der Männer nicht lange mithalten würde.
    »Kommst du, Connor?« Rianna hatte während des Wortwechsels geschwiegen, aber jetzt zupfte sie an Connors rechtem Ärmel. »Mutter wartet.«
    »Ja, gewiss.« Connor warf noch einmal einen Blick auf die abziehenden Clanmitglieder und folgte Rianna dann zu dem kleinen bogenförmigen Eingang am Fuß des Südturms, in dessen Obergeschoss die neu erbauten, prächtigen Gemächer seiner Mutter lagen.
    *
    »Was wollte Hamish McPherson denn hier?«
    Sir Rupert von Atholl sah aus dem Fenster des Erkerzimmers, des Vorzimmers zu den Gemächern von Aylinn von Albany. Die Tochter des Herzogs saß auf einem mit Fellen gepolsterten Stuhl am Kamin. Die Stickerei, mit der sie in den letzten Stunden versucht hatte, sich abzulenken, lag vergessen auf einem Tischchen neben ihr.
    »Ich habe keine Ahnung«, erwiderte sie, stand auf und trat neben Sir Rupert an das Fenster. In der Ferne sahen sie die Staubwolke, die von einer Schwadron Reiter aufgewirbelt wurde, die Campbell House in nordöstlicher Richtung verließ. Sir Rupert hatte sein Gespräch mit Aylinn unterbrochen und war ans Fenster geeilt, als er das Getrappel der Pferdehufe auf der Zugbrücke von Argyll von Albanys Schloss gehört hatte.
    Er hatte sofort den Reiter erkannt, der an der Spitze des Trupps ritt, neben John von Leland, dem englischen Hauptmann der persönlichen Leibgarde des Herzogs. Selbst wenn er das Gesicht des Reiters nicht gesehen hätte, als der sich nach Campbell House und zum Erkerzimmer umgedreht hatte, in dem er Aylinn wusste, hätte Sir Rupert ihn leicht an dem grünblauen Tartan der McPhersons identifizieren können.
    Was dem jungen Stewart Sorgen bereitete, war, dass Hamish der einzige der Männer war, der seine Farben offen zeigte. Die anderen Soldaten und auch die kleine Abteilung Langbogenschützen trugen nur ihre ledernen Harnische, Helme und Hosen, ohne jede Kennzeichnung. Ja, Sir Rupert kniff die Augen zusammen, als sein Blick zu Hauptmann Leland glitt, der von seinem ebenfalls berittenen Adjutanten begleitet wurde, sie trugen nicht einmal die Fahne des Herzogs. Das war merkwürdig. Schließlich

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