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Die schottische Rose

Die schottische Rose

Titel: Die schottische Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo MacDoherty
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erregte ein Trupp Bewaffneter schnell unerwünschte Aufmerksamkeit, und wenn sich die Soldaten nicht zu erkennen gaben, konnten sie von jeder bewaffneten Patrouille aufgehalten werden. Die Farben des Herzogs hätten ihnen einen schnellen und ungehinderten Weg garantiert. Zudem handelte es sich nach Sir Ruperts Schätzung um fast hundert Männer, beinahe ein kleines Heer. Dass sie keine Farben trugen, konnte kein Zufall sein. Es gab nur einen Grund, auf diese Kennzeichnung einer so großen Abteilung Soldaten zu verzichten. Und das war kein Grund, der Sir Rupert sonderlich gefiel.
    »Sie sind ungezeichnet!«, stieß Aylinn hervor, der das natürlich ebenfalls aufgefallen war. »Bis auf Hamish! Der trägt die Farben der McPhersons. Was hat das zu bedeuten?«
    Sir Rupert tippte sich mit dem Daumennagel gegen die Zähne. »Ich fürchte, nichts Gutes, Lady Aylinn«, sagte er leise, während sich seine Gedanken überschlugen. »Gar nichts Gutes.«

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15. Kapitel
    W as ist das?« Buffon O’Dermick blieb stehen, stützte seine Hände auf die Knie und atmete mehrmals tief durch. Dann richtete er sich auf und wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht. »Das klingt nach …«
    »Stehe fest, Creageallachaidh!«
    »Der Schlachtruf der Grants! Und Kampflärm!« Connor zügelte sein Pferd und lauschte ebenfalls. Seine Gefährten scharten sich um ihn. Sie hatten den normalerweise dreistündigen Fußmarsch von Mandrake Manor bis zum Carn Glaschoire in wenig mehr als zwei Stunden zurückgelegt, angetrieben von einem ungeduldigen Connor, der selbst häufig abgestiegen und mit ihnen gelaufen war. Er wischte sich mit der Hand über das schweißnasse Gesicht, als er das unverkennbare Klirren von Waffen, die kriegerischen, wütenden Schreie und das Stöhnen der Verwundeten hörte. Geräusche, die er noch sehr gut, viel zu gut von den Schlachtfeldern in Frankreich und auch im Heiligen Land in Erinnerung hatte.
    Die böse Vorahnung, die Connor veranlasst hatte, dieses scharfe Tempo anzuschlagen, schien sich zu bewahrheiten. Er hatte nicht etwa Angst gehabt, zu spät zu dem Treffen zu kommen, oder gar befürchtet, dass William MacKenzie versuchen könnte, seine Autorität als Chief des McPherson-Clans zu untergraben.
    O nein. Der Grund war der Brief gewesen, den Hamish zurückgelassen und den Rianna in dessen Zimmer gefunden hatte. Connor biss die Zähne zusammen, als er an die Worte seines Bruders dachte.
    Verzeiht mir, Mutter, dass ich Euch meinen Entschluss auf diese Weise mitteile, aber ich wollte, ich musste verhindern, dass Ihr oder Connor mich daran hindert, das zu tun, was mir mein Verstand und mein Gewissen befehlen. Mein Platz ist nicht mehr hier auf Mandrake Manor, sondern an der Seite des einzigen Menschen, der mich wirklich versteht und meine Talente und Fähigkeiten zu schätzen weiß. Immerhin hat Herzog Argyll von Albany mich als Bräutigam seiner Tochter auserkoren. Ich bin ihm Loyalität schuldig, nicht jedoch Connor, der mir meinen verdienten Platz streitig gemacht hat. Ich bin mir meiner Handlung bewusst, Mutter. Seid unbesorgt, meine Taten werden den Namen McPherson mit Ruhm bedecken, sobald Argyll von Albany erst rechtmäßig der König von Schottland ist. Ich tue nur, was ich tun muss.
    Euer Euch liebender Sohn Hamish
    Connor hatte den Brief mehrmals gelesen. Die Worte hatten sich in sein Gedächtnis eingebrannt. Elizabeth McPherson hatte ihn angefleht, zu verhindern, dass Hamish eine Dummheit beging. »Er ist dein Bruder, Connor«, stieß sie mit tränenerstickter Stimme hervor. »Er ist nur zu impulsiv und leichtgläubig. Für den gerissenen Herzog ist er kein ebenbürtiger Gegner. Und ganz gewiss kein ernst zu nehmender Ehekandidat für dessen Tochter. Ich weiß nicht, was Albany Hamish versprochen hat, aber ich bitte dich, hole deinen Bruder zurück. Du musst ihn überzeugen, dass der Herzog ihn nur ausnutzt.«
    Connor hatte den Brief vor Wut zerknüllt. Er wusste weder, was der Herzog in dem Brief geschrieben hatte, den er Hamish mitgegeben hatte, noch was er von seinem jüngeren Bruder wollte. Ihm war jedoch klar, dass Hamish nach Campbell House geritten war, wo der Herzog seine Pläne mit ihm umsetzen würde.
    Auf dem Weg zum Carn Glaschoire hatte Connor unablässig darüber nachgedacht, welche Pläne das sein könnten. Jetzt legte sich die Furcht wie eine eisige Klammer um sein Herz, als er ahnte, dass dieser Kampflärm die schreckliche Antwort auf diese Frage war.
    »Ich reite voraus!« Connor wartete die

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