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Die Schreckenskammer

Titel: Die Schreckenskammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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Käfige.«
    »Es ist nicht so, wie Sie denken«, sagte er. Er sah sich verstohlen um, zur Kontrolle, ob andere Gefangene in Hörweite waren. »Ich hab den Jungs hier drinnen gesagt, dass ich wegen Verletzung der Bewährungsauflagen wieder hier bin. Die meisten dieser Kerle haben doch keine Ahnung, was draußen abgeht. Aber dann kommt dieser Typ wegen Unterschlagung hier rein, und er ist einer, der Zeitung liest. Die meisten der Typen hier drin benutzen Zeitungen nur, um ihre Pitbulls stubenrein zu machen. Aber der liest sie tatsächlich. Und er erkannte mich sofort aus den Zeitungen. Fing an, Geschichten zu erzählen über die Verurteilung und alles.«
    »Und?«, fragte ich. »Sie sind doch unschuldig, oder?«
    Er kicherte zynisch. »Lady, das sagen sie hier drin alle, das wissen Sie doch. Nur dass es bei mir zufällig die Wahrheit ist. Das Problem ist, jetzt fangen die Jungs an, mich für jemanden zu halten, der ich nicht bin. Das erste Mal wurde ich verknackt, weil ich Sex mit einer Dreizehnjährigen hatte. Das haben sie alle getan, allerdings wurde keiner von denen erwischt. Aber jetzt denken sie, ich hätte ein Kind umgebracht. Wissen Sie, was man mit solchen Typen hier drinnen macht?«
    Ich hatte ein paar Gerüchte gehört.
    »Sie müssen mir meine Sprache verzeihen, meine Mutter hat mir beigebracht, dass man vor einer Dame nicht so reden darf. Aber Sie müssen es wissen, damit Sie meine Lage hier verstehen: Die machen Wurst aus deinem Schwanz, und dann zwingen sie dich, ihn zu essen.«
    Ich sah, wie Spence das Gesicht verzog und die Beine übereinander schlug. Mit dieser Art der Befragung erreichten wir überhaupt nichts. Ich stand auf und sagte: »Nun, ich bin sehr froh über Ihre Offenheit und Ihre Bereitschaft, mit uns zu sprechen, Mr. Garamond. Auch wenn nichts dabei herauskam.«
    »He, kein Problem«, sagte er. »Sie können jederzeit wiederkommen. Jederzeit.«
     
    Keiner von uns beiden hatte viel zu sagen, während wir die endlosen Gänge zwischen Besucherbereich und Eingangshalle entlangmarschierten. Die Beleuchtung war gut, die Wände waren in einem freundlichen, gedeckten Weiß gehalten. Alles wirkte einfach und sauber. Die Gitterstäbe waren aus gebürstetem Stahl, ähnlich wie die Handläufe in einem modernen Krankenhaus. Aber eine Sache ließ keine Zweifel offen: Dies war ein Verlies, ganz einfach. Es gab kein natürliches Licht, und wenn jemand nicht wollte, dass wir herauskamen, dann würden wir es auch nicht schaffen.
    Kaum hatten wir unsere Waffen zurückerhalten, straffte sich Spence, da er nun wieder die Möglichkeit hatte, jeden zu erschießen, der auch nur daran dachte, aus irgendeinem Teil von ihm Wurst zu machen. Was mich anging, so war ich erleichtert, wieder das Tageslicht zu sehen, als wir durch das Haupttor traten und auf unser Fahrzeug zugingen.
    »Na ja, das war wohl Zeitverschwendung«, sagte Spence schließlich.
    »Nein, das war es nicht. Ich glaube ihm jetzt ebenfalls. Nur leider bedeutet das, dass ich jetzt wahrscheinlich noch einen Fall zu lösen habe. Ganz zu schweigen davon, dass ein unschuldiger Mann – vielleicht nicht unschuldig, aber auf jeden Fall dieses Verbrechens nicht schuldig – in diesem Gefängnis sitzt. Das ist nicht richtig. Eines Tages werden wir was dagegen unternehmen müssen.«
    »Im Augenblick kannst du noch gar nichts sagen, Lany – dieser Kerl wurde von einem Geschworenengericht verurteilt. Und der Staatsanwalt weiß alles über diesen Fall, was ich weiß, über die Schwägerin und alle anderen Details. Ich habe mit meinen Gefühlen in diesem Fall nicht gerade hinter dem Berg gehalten, aber bis jetzt hat niemand irgendetwas unternommen, um dieses Urteil anzufechten.«
    »Dann müssen wir mehr Lärm machen. Das ist nicht richtig, Spence.«
    »Weiß ich. Aber für uns beide würde es beruflichen Selbstmord bedeuten, wenn wir zu diesem Zeitpunkt irgendwas aufrühren. He, du weißt so gut wie ich, dass dieser Kerl rechtmäßig wegen des Verbrechens verurteilte wurde, das ihn zum ersten Mal ins Gefängnis brachte, und dass er wahrscheinlich gar nicht hätte draußen sein dürfen, als dieser Junge verschleppt wurde. Und glaub ja nicht, er hätte dieses Mädchen nicht gezwungen. Der einzige Grund, warum er nicht wegen Notzucht mit Gewaltanwendung verurteilt wurde, ist, dass er sich des Geschlechtsverkehrs mit einer Minderjährigen schuldig bekannte. Und wenn du den echten Täter findest, wird diese Sache sich schon von selber lösen.«
    »Falls ich ihn

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