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Die Schrift in Flammen

Titel: Die Schrift in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miklós Bánffy
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in der Tat ausgezeichnet.
    Inakzeptabel! Unerträglich! Klára war auszurichten, dass sie sich irgendwie und irgendwo doch treffen müssten, denn sonst würde er an dieser Lage zugrunde gehen. Dass sie ihn auf irgendeine Weise darüber benachrichtigen sollte, was sie planten, wohin sie gingen, denn man musste einander sehen, zumindest sehen!
    Am frühen Morgen des vierten Tags erwachte er mit demselben drängenden Gedanken, der ihn selbst im Schlaf gepeinigt hatte. Doch wie es anstellen? Klára konnte er nicht schreiben, die Mutter würde seinen Brief abfangen und beschlagnahmen. Oh, dazu wäre sie sehr wohl imstande! Am besten war es tatsächlich, die kleine Zofe in Anspruch zu nehmen, wie er sich das vorgenommen hatte. Eine nette Kleine, obwohl immer so traurig. Aber Klára zugetan. Wie sollte sie es nicht sein? Ihr ließe sich die Botschaft mündlich mitteilen, die könnten sie ihr nicht abnehmen. Er setzte sich an den Tisch und notierte ein paar Worte auf die Rückseite einer Visitenkarte: »Meine Liebe! Besuchen Sie mich heute Nachmittag. Ich warte auf Sie den ganzen Nachmittag. Ich erwarte Sie sehr!«
    Nur so viel.
    Papier hatte er nie zur Hand, und so schlüpfte er schnell und wahllos in seine Kleider und erbat sich von der Wohnungsvermieterin einen Umschlag. Dieser war groß, grau und rauh, aber er taugte. Er setzte die Adresse auf: »An Fräulein Ilus Varga« und unten »Fürstliches Palais Kollonich«.
    Unrasiert, wie er war, ging er hinunter zum Kálvin-Platz. Es mochte zehn Uhr sein. Den Brief vertraute er einem alten Dienstmann an der Straßenecke an, den er oft dort hatte stehen sehen.
    »Wünschen Sie sich eine Antwort?«, fragte der alte Mann mit der roten Mütze, als László im Voraus bezahlte.
    »Nein. Ich benötige keine Antwort. Sie brauchen den Brief nur zu übergeben, aber persönlich, einzig ihr in die Hand.«
    »Jawohl. Wie Sie wünschen.«

    Es war ein Fehler, das Schreiben durch einen Dienstmann hinzuschicken. Die Post wäre besser gewesen. Sie hätte den Brief am frühen Nachmittag auch so erhalten. Der Dienstmann war keine gute Wahl. Er fällt auf – zumal bei einem armen, kleinen Dienstmädchen. Wer mochte das sein, der vierzig Fillér ausgab, um einem Dienstmädchen einen Brief zu schicken? In welchem Verhältnis stand er zu ihr? Ein Bekannter gleichen Schlags, ein Verwandter war er nicht. Der hätte sich doch nicht die Narrheit geleistet, vierzig statt acht Fillér auszugeben. Und für den wäre die Sache auch nicht so eilig gewesen. Wer also? Wer ist es, der so etwas tut? Eine verdächtige, ach, sehr verdächtige Geschichte! Der Dienstmann allein erregte schon Aufsehen, und sei es nur wegen seiner roten Mütze. In einem Mietshaus mit vielen Stockwerken und vielen Bewohnern, da ist es etwas anderes, da mag man ihn übersehen. Hier aber, vor dem verschlossenen Tor des Palais Kollonich, war er eine höchst ungewöhnliche Erscheinung. Und hier musste er auch aussagen, wem er den Brief gebracht habe, denn ein gewaltiger Portier mit üppigem Bart und goldgestreifter Mütze stand im Tor. Er hielt den Dienstmann an und befragte ihn. Der Portier verstand keinen Spaß, denn er war ein breiter Kraftprotz, wie sich das für einen hochherrschaftlichen Portier geziemte.
    Der Dienstmann, ein gewissenhafter Bote, fügte sich nicht, denn ihm habe man gesagt, den Brief persönlich zu übergeben. Das hatte einen Disput zur Folge. Mehr als einige Worte fielen nicht, sie waren aber laut, weil der Portier in der Kehle ein dröhnendes Organ besaß. Ein livrierter Diener steckte unten auf der Haupttreppe den Kopf bereits gaffend heraus.
    »An wen ist der Brief adressiert?« »An Ilus Varga.« »Ich lasse ihn hinaufschicken.« »Nein, Sie können nicht hinauf. Braucht es eine Antwort, dann warten Sie draußen auf dem Bürgersteig.« »Es braucht keine Antwort.« »Dann können Sie gehen!«
    Was konnte der Dienstmann tun? Er ging. Etwas anderes blieb ihm nicht übrig.
    Der Livrierte begab sich zum bärtigen Türwächter, und das Gleiche tat ein Hausdiener, der bisher beim inneren Torflügel den Messinggriff geputzt hatte. Deshalb trug er eine lange, dicke Schürze, und deshalb waren seine Hände so von Creme verschmiert. »Für wen?« »Für die Ilus?!« Sie betasteten den Brief. »Irgendein kleines Viereck raschelt im Umschlag.« »Ist das nicht Geld?« »Nein.« »Wahrscheinlich eine Visitenkarte.« »Ein Herr wohl schickt sie.« »Die Ilus hat es gut«, grinsten sie zum Portier.
    Szabó, der Butler, machte

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