Die Schuhliebhaberin - Moore, M: Schuhliebhaberin
hatte sie die klassische Haltung einer Lady eingenommen. Gedankenverloren zupfte sie an ihrem Rock und arrangierte ihn so, dass er ihre Beine bedeckte, zugleich aber bei der kleinsten Bewegung das rechte Bein entblößen würde. Dann saß sie ganz still da und wartete.
Einige Augenblicke später ging Ruperts Kundin, ohne etwas zu kaufen. Nachdem er die Tür hinter ihr abgeschlossen hatte, bemerkte Amanda: »Ich hoffe, ich habe Ihnen jetzt nicht das Geschäft versaut.« Sie verschränkte die Knöchel. Diese winzige Bewegung genügte, um den Schlitz ihres Rocks bis zu den Knien aufklaffen zu lassen.
»Kein Problem. Sie kommt etwa einmal pro Woche. Aber kaufen kann sie nur etwa einmal im Monat was.«
»Vielleicht mag sie es einfach, wenn ihr jemand ein kleines bisschen Aufmerksamkeit widmet.«
Er grinste. »Könnte sein.«
»Oder sie will einfach nur ihre Beine zeigen.«
»Das passiert auch manchmal«, gab er zu.
»Sind das vor allem ältere Frauen?«
»Es passiert in jedem Alter. Sie wären überrascht.«
»Nein, wäre ich nicht. Nicht bei einem so gut aussehenden jungen Mann wie Ihnen.«
Er strahlte. »Manometer, danke!«
Amanda bekam Gewissensbisse. Manometer? Also bitte, wenn der Junge einen Schuhladen führte, musste er doch zumindest erwachsen sein, oder? Amanda zuckte mit dem rechten Knie. Ihr Rock stand jetzt bis zur Spitze ihres Strumpfs offen. Ruperts Blick glitt an ihrem Bein hinauf.
»Ähm ... womit kann ich Ihnen denn helfen?«, fragte er.
»Schuhe. Ich möchte etwas Hübsches, das richtig sexy ist.«
»Pumps? Sandalen? Haben Sie eine Farbvorliebe? Welche Absätze mögen Sie?«
»Ich mag alles Hübsche. Es ist ja nicht so, als bräuchte ich unbedingt neue Schuhe, aber eine Frau kann einfach nicht genug Schuhe haben, stimmt’s?«
Rupert zog einen Hocker heran und holte einen Messstab. »Erstmal nehme ich Ihre Maße.«
Amanda hob ihren rechten Fuß, damit er ihr den Peeptoe mit schwarzweißem Hahnentrittmuster ausziehen konnte. Er befreite ihren Fuß von dem Schuh. Die Finger schlossen sich um ihren Fußrücken, während der Daumen sanft gegen ihren Spann drückte.
Nachdem er ihren Fuß vermessen hatte, blickte er auf. »Wussten Sie, dass Sie den perfekten »Musterschuh«-Fuß haben?«
»Tatsächlich? Und ist das ein gutes Zeichen?«
»Es ist die Größe, in der jeder Schuh am besten aussieht. Außerdem bekommen wir oft einzelne Musterpaare zugeschickt, weshalb ich Ihnen modischere ... ähm ... Modelle zeigen kann. Sie haben Glück!«
»Das klingt nach viel Spaß. Aber halte ich Sie auch nicht auf? Nicht, dass Sie ein Date haben und jetzt lieber woanders wären.«
»Glauben Sie wirklich, es gäbe etwas Schöneres, als einer schönen Frau elegante Schuhe anzuziehen? Für mich nicht.«
»Ihre Eltern warten doch sicher zu Hause auf Sie.«
Er lachte. »Ich lebe allein«, sagte er. »Ganz allein.«
Amanda ließ die Wimpern flattern. »Also, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glauben, dass Sie mit mir flirten, junger Mann.«
Er wurde knallrot. »Ich wollte nicht unhöflich sein.«
»Kein Problem.« Sie zögerte. »Schuhe?«
Er stand auf und wandte sich schnell ab. Zu spät: Sie konnte die Erregung sehen, die sich gegen den Stoff seiner Hose drückte. Rupert verschwand hinter einem Perlenvorhang und kam nach einigen Minuten mit drei Schuhkartons zurück. Er versuchte es zuerst mit einem Paar Sandalen mit stumpfem hohen Absatz. Der Schuh passte. Amanda hob ihren linken Fuß, damit er ihr den zweiten Schuh auch anzog. Es gab keinen Zweifel, er liebkoste ihre Füße, während er sich dieser Aufgabe widmete! Sie stand auf und machte ein paar Schritte.
»Ich nehme sie.«
»Danke, Madam. Darf ich sonst noch etwas für Sie tun?«
»Ich kaufe nie nur ein Paar Schuhe. Was können Sie mir sonst noch anbieten?«
»Oh, viel. Wie ich schon sagte, wir haben viele Musterschuhe, und sie sind fast immer in Ihrer Größe.«
Amanda lehnte die beiden anderen Schuhpaare ab, die er mitgebracht hatte. Rupert packte sie wieder in die Kartons und stand auf. »Ich bin gleich wieder da und bringe noch mehr Schuhe.«
»Würde es nicht Zeit sparen, wenn ich mit nach hinten komme und die Schuhe aussuche, die ich gern anprobieren möchte?«
»Tut mir leid, Madam. Das verbietet die Geschäftspolitik unseres Unternehmens. Kunden dürfen nicht mit ins Lager.«
Amanda zog einen Schmollmund. »Das ist aber schade. Ich liebe den Geruch nach Leder, und ich wette, im Lager steht die Luft geradezu von dem
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