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Die Schuhliebhaberin - Moore, M: Schuhliebhaberin

Die Schuhliebhaberin - Moore, M: Schuhliebhaberin

Titel: Die Schuhliebhaberin - Moore, M: Schuhliebhaberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Moore
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hatte eine Schwäche für hellblaue Augen – seine hatten dieselbe Farbe wie ihre, wenngleich es ein anderes Blau war.
    »Ja, mach das, Meg«, sagte er. »Danach kannst du nach Hause gehen. Ich schaffe das hier schon.«
    »Danke.« Die Blondine schenkte Amanda ein Lächeln, das knapp an einem Grinsen vorbeiging.
    Statt verlegen den Blick zu senken, erwiderte Amanda den Blick und schaffte es sogar, mit den Schultern zu zucken. Wenn die Blondine ihr sagen wollte, dass etwas Derartiges bei ihrem Kollegen ständig passierte, antwortete Amanda darauf mit gleicher Münze: »Mir doch auch, Süße.«
    Als sie ihre Tasche hinter dem Verkaufstresen hervorholte, sang die Blondine gutgelaunt »Lady Marmalade«. Keine der beiden Frauen kicherte, aber Amanda musste die Lippen fest zusammenpressen, um nicht laut loszuprusten. Es kam ihr so vor, als verbinde etwas Schwesterliches sie mit der jungen Frau. Ein Moment, in dem sie sich einfach nur befreit fühlte – ganz anders als alles, was ihr bisher je widerfahren war.
    Die Vordertür schloss sich hinter der Blondine. Amanda warf ihre Mähne nach hinten und richtete ihre Aufmerksamkeit auf den Grund ihres Besuchs. »Halte ich Sie auf?«
    Rupert hob den Kopf. Einen Moment lang geriet Amandas neu gewonnene Entschlusskraft ins Wanken. Seine Wangen waren noch etwas rundlich vom Babyspeck, sein Mondgesicht ließ ihr Herz dahinschmelzen. Er blickte zuerst auf Amandas Manolo-Blahnik-Imitate, ehe sein hellblauer Blick langsam über das metallische Glitzern ihres vom Nylonstrumpf umschlossenen Beins, das durch den Schlitz des Rocks blitzte, nach oben wanderte. Sein Blick verweilte auf ihrer schlanken Hüfte, der schmalen Taille und den üppigen Brüsten, ehe er endlich in ihr Gesicht blickte. Seine Zungenspitze schnellte zwischen den roten, vollen Lippen hervor, als wollte er sich die Lippen lecken. Seine Augen weiteten sich, während er noch immer versuchte, sich ganz geschäftsmäßig zu geben. Aber als er wieder sprach, klang er sanft. »Es wäre mir eine Freude, mich um Sie zu kümmern, Madam. Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus, noch einen Moment zu warten.«
    »Ich schaue mich solange um.«
    Amanda wiegte sich ein bisschen in der Hüfte, als sie sich an Rupert und seiner Kundin vorbeischob. Die ältere Frau drehte den Fuß, der nach wie vor in seinen Händen ruhte, hin und her. Vermutlich wollte sie so Ruperts Aufmerksamkeit wieder auf sich ziehen, dachte Amanda.
    Während sie so tat, als betrachtete sie die Auslagen, versuchte Amanda vor allem, den jungen Schuhverkäufer einzuordnen. Sein Hemd hatte schmale rote und weiße Streifen und einen weißen Kragen. Er war ja geradezu ein kleiner Dandy! Außerdem war Rupert für den Job als Filialleiter erstaunlich jung. Er war wohl etwa zwanzig Jahre alt – genau das richtige Alter für einen Lustknaben. Oh, sie war wirklich eine ziemlich verdorbene Frau geworden! Aber stellten sich nicht die meisten jungen Männer nur zu gern vor, von einer reifen und erfahrenen Frau darin unterwiesen zu werden, wie man es richtig machte? Er machte auf sie einen recht unschuldigen Eindruck. Ein Junge, der noch nicht allzu viele Mädchen geküsst, geschweige denn ihre Münder auf seinem Schwengel gespürt hatte – wenn überhaupt. Ein Junge, der vermutlich die oralen Künste zu schätzen wüsste, die sie im Laufe ihrer Ehe an ihrem verfluchten betrügerischen Ehemann verfeinert hatte. Und sie würde ihm auch beibringen, wie man Frauen befriedigte. Seine Lippen waren so knallig rot, sie hätte schwören können, dass er Lippenstift trug, auch wenn ihr geübtes Auge ihr verriet, dass dem nicht so war. Seine Haut war milchig weiß.
    Sie blickte mit gerunzelter Stirn auf die Stiefelette in ihrer Hand. Worüber hatte sie noch mal nachgedacht, ehe seine Herrlichkeit sie ablenkte? Ach ja. Es war doch ganz eindeutig, dass es sich um einen puren Akt der Nächstenliebe handelte, wenn sie den Jungen verführte.
    Amanda ging weiter zu dem Regal mit den Strandschuhen. Während sie die gefälschte Hanfsohle eines ziemlich hässlichen flachen Strandschuhs untersuchte (was war aus den echt schönen Schuhen geworden, den Espadrilles?), legte sie sich ihre Schachzüge zurecht. Ihr Plan zur Verführung Ruperts war also schon perfekt ausgearbeitet, als seine Kundin wieder in ihre eigenen Schuhe schlüpfte.
    Amanda legte die Jacke und ihre Tasche auf die kreisförmige Bank und setzte sich daneben. Sie drückte die Knie zusammen und drehte ihre Knöchel nach rechts. Jetzt

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