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Die Schuhliebhaberin - Moore, M: Schuhliebhaberin

Die Schuhliebhaberin - Moore, M: Schuhliebhaberin

Titel: Die Schuhliebhaberin - Moore, M: Schuhliebhaberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Moore
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Sie umkreiste den Blumenstrauß. Das war wirklich ein überragend schöner Strauß. Wenn sie sich nicht irrte, war die Vase aus Kristallglas. Sie begann, die Rosen zu zählen, und schob den Moment bis sie die Karte lesen musste, möglichst lange hinaus. Sie genoss die Spannung.
    Es waren 26 Rosen. Die Blumen kamen von Knospen, einem Laden, der so exklusiv war, dass sein Name eher zurückhaltend und nicht dumm klang. Auf der Karte stand: »Keine Rose kann so schön sein wie du. – Tom«
    Ach ja, der junge Tom Sharpe. Sie hatte ihn fast vergessen, nachdem sie gestern Abend noch ihren ersten Dreier, ihr erstes Mal mit einer Frau und ihr erstes Mal als Domina erlebt hatte. Er war ein guter Junge, vielleicht für ihren Geschmack etwas zu zahm. Genau, er war eher der Vanilla-Typ, so nannte man das. Amanda musste all ihre Kraft aufwenden, um die riesige Vase mit den Rosen von ihrem Schreibtisch zu einem Tischchen unter dem Eckfenster zu tragen. Da bekamen sie viel Licht, und Amanda brauchte ihren Schreibtisch. Sie musste Tom anrufen und sich bei ihm bedanken, und das sollte sie lieber schnell machen, denn er wollte in ein paar Tagen zurück zum College, wenn sie sich richtig erinnerte.
    Amanda setzte sich an den Schreibtisch. Sie spürte, dass der Name auf der Karte sie ein bisschen enttäuschte. Sie drehte die Karte in der Hand. Wen genau hatte sie denn erwartet? David Beckham? Leonardo DiCaprio? Jared Leto? Amanda kicherte. Vielleicht auch einen der beiden britischen Prinzen, William oder Harry? Sie steckte die Karte in die Schreibtischschublade. Amanda konnte nur hoffen, dass Tom die Blumen von seinem eigenen Geld bezahlt und nicht die Kreditkarte seiner Mutter benutzt hatte.
    Nachdem sie die Vase vom Tisch gestellt hatte, entdeckte Amanda einen dicken braunen Umschlag, der am Vorabend noch nicht dort gelegen hatte. Er war an »Ms Garland – persönlich« adressiert. Als sie den Umschlag öffnete, fand sie ein Fetischmagazin, in dem auch eine Fotostrecke über eine böse dreinblickende, aber sehr schöne Domina war, die mit einem Lederpaddel den Hintern einer kleinen Untergebenen versohlte, die das sehr zu schätzen wusste. Die Domina war mit Kugelschreiber als »Ms A. G.« gekennzeichnet worden, und die Haare ihrer Untergebenen hatte jemand mit pinkfarbenem Textmarker eingefärbt.
    Nola hatte also Amanda Garland als ihre neue Herrin angenommen – sie sollte wohl Roger Garland ersetzen, hm? In dem Fall sollte Amanda sich mal lieber ein bisschen besser informieren, überlegte sie. An diesem Tag verließ sie das Büro früh. Ehrlich gesagt schmerzte jeder Muskel in ihrem Körper nach den gestrigen Ausschweifungen. Aber sie bemerkte, nicht ohne eine gewisse Freude, dass sie sexuell vollkommen befriedigt war.
    Nach einem langen und traumlosen frühabendlichen Nickerchen ging Amanda ins Internet und suchte nach allem, was sie über Dominanz und Unterwerfung finden konnte. Die Anzahl der Webseiten, die sich diesem Thema widmeten, war überwältigend, weshalb sie sich auf ein paar Seiten beschränkte, die ihr vor allem Informationen und weniger Bilder boten. Amanda stellte zufrieden fest, dass sie instinktiv vieles richtig gemacht hatte. Es war richtig gewesen, als sie dachte, dass es ein Fehler war, jemandem Schmerzen zuzufügen, wenn man wütend wurde, und sie hatte ihre Stimme richtig eingesetzt, indem sie die beiden Untergebenen abwechselnd herumkommandiert und gelobt hatte. Amanda hatte also allen Grund, auf ihren ersten Versuch als Domina stolz zu sein. Aber sie hatte auch Glück gehabt. Was hätte sie tun sollen, wenn Nola oder Rupert sich geweigert hätten, etwas zu tun? Sie hätte dann nicht gewusst, wie sie mit der Situation umgehen sollte.
    Aber jetzt wusste sie Bescheid.
    Die fremde Welt aus Dominanz und Unterwerfung war tatsächlich gut geordnet. Es gab strikte Regeln, die in Amandas Augen Sinn ergaben. Alles musste sicher, im Vollbesitz geistiger Gesundheit und in gegenseitigem Einvernehmen vonstatten gehen. Beim nächsten Mal – und sie war sicher, dass es ein nächstes Mal geben würde – würde sie ihre Untergebenen nach einem Safeword fragen, und sie würde die ganze Sache schon im Vorfeld planen. Aber insgesamt war Amanda wirklich zufrieden mit sich. Es war wirklich einfach, solange der Beherrschende die Kontrolle über die Situation behielt, was für Amanda einfach gewesen war. Sie musste auch sich selbst unter Kontrolle halten, was leider nicht so richtig ihrer Natur entsprach. Es hatte einige Momente

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