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Die Schuld der Väter (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Die Schuld der Väter (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Die Schuld der Väter (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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›erschossen‹ haben?«, sagte ich.
    »Yeah, genau das hab ich gesagt.«
    »Sie haben das Wort ›schießen‹ gebraucht?«, sagte ich.
    »Yeah, ich hab gesagt, ich hab niemand erschossen. Is das so schwer zu verstehn?«
    »Sie haben nicht gesagt, dass Sie niemanden ›umgebracht‹ haben.«
    »Das is doch Quatsch, Mann. Ich will wieder heim«, sagte er.
    »Warum vermeiden Sie das Wort ›umbringen‹, Tee Bobby?«, fragte ich.
    »Ich lass ich mich nicht auf irgendwelche Wortspaltereien mit Ihnen ein.« Er wandte den Blick zur Decke und musterte ein Belüftungsrohr, als wäre es ein großes Wunderwerk.
    »Wollen Sie noch einen Schokoriegel?«, sagte ich.
    »Ich will heim. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich das hier noch gut finde.«
    Jemand klopfte an die Tür. Ich öffnete sie, worauf mir Mack Bertrand einen Kassettenrecorder reichte. Er trug einen Regenmantel und einen Hut, und sein hageres Gesicht wirkte unter der Krempe kantig und düster. Wortlos ging er weg.
    »Wer war das?«, fragte Tee Bobby.
    »Wir haben ein paar neue Erkenntnisse gewonnen, Tee Bobby. Meiner Meinung nach sollten Sie fairerweise alles erfahren, was hier vor sich geht. Kommen Sie mal mit mir um die Ecke«, sagte ich und stand auf.
    »Was hat er vor, Miss Helen?«, fragte Tee Bobby.
    »Wird höchste Zeit, dass Sie Ihren wahren Feind kennen lernen, Tee Bobby«, erwiderte sie.
    »Meinen Feind?«, sagte er.
    Ich öffnete die Tür und fasste ihn unter dem Arm. Seine Muskeln fühlten sich schlaff an, kraftlos, wie weicher Gummi.
    »Wo gehn wir hin?«, fragte er.
    Wie gingen zu dem Glasfenster, hinter dem sich Kevin Dartez’ Büro befand. Tee Bobby sprangen fast die Augen aus dem Schädel, als er Jimmy Dean Styles an Dartez’ Schreibtisch sitzen sah, wo er mit den Schultern rollte und den Nacken kreisen ließ, als wollte er eine Verspannung loswerden. Er musterte ihn von der Seite, betrachtete die eingedrückte Hakennase, die fliehende Stirn.
    »Warum is der hier?«
    »Jimmy Dean hat gerade eine Aussage gemacht. Sie wissen doch, wie er ist, Tee Bobby. Jimmy Dean denkt nicht daran, für einen andern den Kopf hinzuhalten«, sagte ich.
    »Über was hat er ausgesagt?«
    »Die Kacke ist am Dampfen, Partner. Wollen Sie wegen diesem Typ einfahren?«
    »Wollen Sie damit sagen, dass er –« Tee Bobby stockte und hielt sich die Hand vor den Mund, als wäre ihm schlecht.
    »Gehen wir wieder ins Vernehmungszimmer«, sagte ich und legte ihm den Arm um die Schulter. »Hören Sie sich die Aufnahme an, die ich habe, und danach sagen Sie uns, wie Sie sich verhalten wollen. Noch können Sie bestimmen, wo es langgehen soll.«
    Tee Bobby bekam kaum Luft, und an seinem Hals zuckte eine dicke Ader.
    »Was hat er euch gesagt, Mann?«, sagte er und schaute nach hinten zu Dartez’ Büro. »Was hat euch der Dreckskerl erzählt?«
    Ich zog die Tür des Vernehmungszimmers hinter uns zu und rückte Tee Bobby einen Stuhl zurecht. Ich legte ihm die Hand auf die Schulter. Sein Hemd war feucht, und das Schlüsselbein fühlte sich an wie ein Stück Holz.
    »Nur die Ruhe, mein Junge«, sagte Helen. »Essen Sie noch einen Schokoriegel. Es wird nicht so schlimm, wie Sie meinen. Noch liegt’s bei Ihnen. Jeder weiß, dass Jimmy Sty ein Lügner und Zuhälter ist. Lassen Sie sich von dem bloß nicht reinreiten.«
    Ich drückte die Abspieltaste. Jimmy Dean Styles’ Stimme drang aus dem Lautsprecher, als stünde er neben uns. »Tee Bobby is ’n Junkie und ’ne Rotznase. Außerdem isser scharf auf weiße Schnecken.«
    »Sie haben Ihrerseits nichts dazu getan oder irgendwas gemacht, das man so auslegen könnte?«, hakte Kevin Dartez nach.
    »Mann, ich hab’s Ihnen doch gesagt. Das is ’ne kranke, gewalttätige Arschgeige. Er hat sich aufgeführt wie ein Irrer, als ob er schon seit Ewigkeiten irgendjemand was antun will. Hey, Sie ham mich gefragt, ob ich mir Gedanken wegen der Fotze mache. Egal, was mit der passiert, die hat’s verdient«, sagte Styles’ Stimme.
    Ich stellte den Recorder ab. Eine Zeit lang herrschte Stille, sodass nur Tee Bobbys Atemzüge zu hören waren. Schweißtropfen standen ihm auf der Stirn. Seine Zunge sah aus, als hätte er ein graues Stück Brot im Mund.
    »Stimmt das, was er da sagt?«, fragte ich.
    »Ich fass es nicht. Jimmy Dean schiebt alles auf mich? Mann, das is gelogen – Wie bin ich da bloß reingeraten? Wenn die bloß nicht dagewesen wären. Wenn sie bloß irgendwo anders gewesen wären. Wenn wir bei dem Drive-in einen getrunken hätten statt

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