Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schuld wird nie vergehen

Die Schuld wird nie vergehen

Titel: Die Schuld wird nie vergehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
Vom Netzwerk:
glaubt, dass sie eine gute Chance hat, Sie gegen Kaution freizubekommen.«
    »Nein.« Vanessa schüttelte den Kopf. »Ich wäre in großer Gefahr, wenn ich freikäme. Ich bin in Einzelhaft, und mein Vater kann mir nichts tun, es sei denn, er besticht einen Wächter.«
    »Das können Sie mit Ihrer neuen Anwältin besprechen. Sie müssen keine Kaution beantragen, wenn Sie nicht wollen. Sobald Sie diese Erklärung unterschrieben haben, übernimmt Janet Ihren Fall. Sie hat heute noch keine Zeit, wird Sie aber gleich morgen aufsuchen.«
    Vanessa griff über den Tisch und legte ihre Hand auf Amis. »Lassen Sie mich nicht im Stich, Ami.«
    »Haben Sie nicht zugehört? Ich habe keine Wahl.«
    »Sie müssen meine Anwältin bleiben. Das ist meine einzige Chance.«
    »Ihre einzige Chance? Wofür?«
    »Um meinen Vater zu entlarven und Carl zu retten.«
    »Wie wollen Sie das schaffen, Vanessa?« Ami wurde allmählich gereizt, weil ihre Mandantin die Realität offenbar einfach nicht akzeptieren wollte
    »Ich kann eine Anhörung in einem öffentlichen Verfahren beantragen, bei dem die Presse und die Öffentlichkeit anwesend ist. Ich kann Zeugen aufrufen. Ich kann meinen Vater vorladen, und Sie können ihn unter Eid ins Kreuzverhör nehmen, während die ganze Welt zusieht.«
    »Das wird nicht funktionieren. Er wird einfach alles abstreiten, und der Ankläger wird Ihre psychiatrische Krankengeschichte ausbreiten. Ihr Anwalt hat keinerlei Beweise, die irgendetwas von dem widerlegen würden, was der General sagt.«
    »Carl würde ihm widersprechen.«
    »Niemand wird Carl seine Geschichte ohne Beweise abnehmen. Was glauben Sie, bleibt von seiner Glaubwürdigkeit übrig, wenn Brendan Kirkpatrick ihn erst ins Kreuzverhör genommen hat? Die Beweise, dass er einen Kongressabgeordneten, einen General, einige der Sicherheitsbeamten Ihres Vaters und meinen Freund George French ermordet hat, sind einfach überwältigend.«
    Vanessa sah Ami direkt an. »Carl schwört, dass er nicht einmal in den Vereinigten Staaten war, als General Rivera ermordet wurde. Und George French hat er ebenfalls nicht umgebracht. Ich war von dem Moment bei ihm, an dem ich ihm zur Flucht verholfen habe, bis zur Entführung durch meinen Vater.«
    Ami schüttelte den Kopf. »Das können Sie den Leuten nur schwer verkaufen, Vanessa. Ich habe die Fotos des Tatorts von Lost Lake gesehen. George wurde auf dieselbe Weise umgebracht, wie Carl den Kongressabgeordneten getötet hat. Und wenn Sie sein einziges Alibi sind ...« Ami hob die Hände. »Erkennen Sie das Problem?«
    »Es gibt eine Möglichkeit, wie ich meinen Vater entlarven kann, die nichts mit Carl zu tun hat. Aber Sie müssen mir dabei helfen. Ich traue sonst niemandem zu, diese Sache durchzuziehen.«
    »Was wollen Sie durchziehen ?« fragte Ami argwöhnisch
    »Ich kann vielleicht beweisen, dass diese Einheit existiert hat und mein Vater daran beteiligt war. Es ist allerdings schwierig.« Vanessa schaute auf die Tischplatte. »Wenn es nicht funktioniert
    Sie wirkte so niedergeschlagen, dass Ami beinahe widerwillig Mitleid für sie empfand.
    »Das geht nicht, Vanessa. Ich habe Ihnen gerade erklärt, warum ich Ihren und Carls Fall niederlegen muss. Schildern Sie Janet Massengill Ihren Plan! Sie kann alles, was ich kann, nur viel besser.«
    Vanessa schaute hoch. Ihre Miene war wie versteinert, und nur ihre Augen glühten vor Entschlossenheit.
    »Sie sind meine einzige Hoffnung, Ami. Sie werden Carl und mich nicht im Stich lassen.«
    »Vanessa ...«
    »Ich werde der Polizei verraten, dass Sie uns geholfen haben.«
    Ami war einen Moment fassungslos, dann stieg ihr vor Wut das Blut ins Gesicht. »Ich wäre ruiniert«, sagte sie.
    »Man würde mich verhaften und aus der Anwaltskammer ausschließen.«
    »Ich wollte nicht, dass es soweit kommt, aber ich habe keine Wahl. Ich muss meinen Vater aufhalten. Er darf nicht Präsident der Vereinigten Staaten werden, sondern muss für alles zahlen, was er mir, Carl und vielen anderen angetan hat.«
    »Bitte, tun Sie das nicht, Vanessa. Ich habe nur versucht, Ihnen zu helfen. Ich habe Ihnen nie etwas Schlechtes zugefügt. Warum wollen Sie mir und meinem Sohn das antun?«
    »Ich will weder Ihnen noch Ryan weh tun, aber ich mache es, wenn es sein muss. Vergessen Sie eines nicht, Ami. Ich bin die Tochter meines Vaters, und ich kann genauso rücksichtslos sein wie er, wenn es nicht anders geht.« »Was wollen Sie von mir?« Ami hoffte, dass sie einen Fehler in Vanessas Plan finden würde

Weitere Kostenlose Bücher