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Die Schuld

Titel: Die Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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mich aber eine schöne Stange Geld gekostet.«
    »Das höre ich nicht gern.«
    »Wie viel haben Sie für Maxatil ausgegeben?«
    »Acht Millionen allein für die Werbung.«
    »Ich würde einfach eine Weile abwarten, was Goffman tut. Aber ich glaube nicht, dass die was anbieten, die sind beinhart. Nach und nach werden Ihre Mandanten sauer werden, dann können Sie ihnen sagen, sie sollen abhauen.« Ein kräftiger Schluck Wodka. »Aber denken Sie lieber positiv. Mooneyham hat seit Ewigkeiten nicht verloren. Ein großes Urteil, und die Welt sieht ganz anders aus. Dann sind Ihre Fälle eine wahre Goldgrube.«
    »Goffman sagt, dann gehen sie nach Washington.«
    »Vielleicht bluffen sie, kommt drauf an, wie es in Flagstaff läuft. Wenn sie im großen Stil verlieren, werden sie über einen Vergleich nachdenken müssen. Fällt die Entscheidung nicht eindeutig aus, probieren sie es vielleicht noch mal. Wenn das bei Ihnen ist, können Sie einen Staranwalt engagieren und ihnen die Hölle heiß machen.«
    »Sie meinen nicht, ich sollte es selbst versuchen?«
    »Nein, dafür haben Sie nicht genug Erfahrung. Es dauert Jahre, bis Sie in dieser Liga mitspielen können. Viele Jahre.«
    So leidenschaftlich er auch von großen Verfahren redete, es war offensichtlich, dass Patton von dem Szenario, das er soeben selbst entworfen hatte, keineswegs begeistert war. Sonst hätte er angeboten, selbst in Washington als Prozessanwalt zu agieren. Mit seinem routinemäßigen Optimismus versuchte er nur, seinen jungen Kollegen zu beruhigen.
    Clay brach spät am nächsten Morgen auf und flog nach Pittsburgh. Bloß nicht zurück nach Washington. Unterwegs sprach er mit Oscar und las E-Mails und Berichte über die Verhandlung in Flagstaff. Die Klägerin, eine sechsundsechzigjährige Frau mit Brustkrebs, hatte ausgesagt und ihren Fall überzeugend dargelegt. Sie war sehr sympathisch, und Mooneyham setzte sie optimal ein. Schnapp sie dir, alter Junge, murmelte Clay immer wieder vor sich hin.
    Er mietete sich ein Auto und fuhr zwei Stunden lang nach Nordosten, ins Herz der Allegheny Mountains. Reedsburg war auf der Karte fast so schwer zu finden wie vom Highway aus. Als er an der Stadtgrenze über eine Hügelkuppe fuhr, entdeckte er in der Ferne eine gigantische Fabrik. WILLKOMMEN IN REEDSBURG, PENNSYLVANIA, verkündete ein großes Schild. SITZ DER HANNA PORTLAND CEMENT COMPANY. GEGRÜNDET 1946. Zwei große Schlote bliesen Kalkstaub in die Luft, der vom Wind langsam fortgetrieben wurde. Zumindest ist das Werk noch nicht stillgelegt, dachte Clay.
    Er folgte dem Wegweiser zum Stadtzentrum und parkte in der Hauptstraße. Mit Jeans, Baseballkappe und Drei- Tage-Bart würde ihn mit Sicherheit niemand erkennen. Er ging in Ethel's Cafe und ließ sich auf einem wackligen Barhocker an der Theke nieder. Ethel selbst begrüßte ihn und nahm seine Bestellung entgegen. Kaffee und ein getoastetes Käsesandwich.
    Am Tisch hinter ihm unterhielten sich zwei alte Männer über die örtliche Footballmannschaft. Die Reedsburg High Cougars hatten dreimal hintereinander verloren, und die beiden wussten besser als der Trainer, was dagegen zu unternehmen war. Auf dem Plan an der Wand hinter der Kasse war für den Abend ein Heimspiel angekündigt.
    »Auf der Durchreise?«, erkundigte sich Ethel, als sie den Kaffee brachte.
    »Ja.« Clay wurde bewusst, dass sie jeden Einzelnen der elftausend Bürger von Reedsburg kennen musste.
    »Wo sind Sie her?«
    »Aus Pittsburgh.«
    Ihm war nicht klar, ob das gut oder schlecht war, auf jeden Fall verschwand sie ohne weitere Fragen. An einem anderen Tisch redeten zwei jüngere Männer über Jobs. Bald kristallisierte sich heraus, dass sie arbeitslos waren. Einer von ihnen trug eine Jeanskappe mit dem Logo von Hanna Cement. Während Clay sein Käsesandwich aß, hörte er zu, wie sie sich besorgt über Arbeitslosengeld, Hypotheken, Kreditkartenabrechnungen und Teilzeitarbeit austauschten. Einer der beiden wollte seinen Pickup zum hiesigen Fordhändler bringen, der versprochen hatte, den Wagen für ihn weiterzuverkaufen.
    An der Wand neben der Eingangstür stand ein Klapptisch mit einer großen Wasserflasche aus Plastik. Ein handgeschriebenes Schild bat alle Gäste um Unterstützung des »Hanna-Fonds«. Die Flasche war bereits bis zur Hälfte mit Münzen und Scheinen gefüllt.
    »Wofür ist das?«, fragte Clay, als Ethel ihm Kaffee nachschenkte.
    »Ach das. Wir sammeln Geld für die Familien, die von den Entlassungen im Werk betroffen

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