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Die Schuld

Titel: Die Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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ein. Wenige Minuten später würde Clay erfahren, dass Saulsberry vor drei Jahren bei einem Vergleich mit einem Tabakhersteller eine halbe Milliarde verdient hatte.
    »Meine Lippen sind versiegelt«, antwortete Clay.
    Der zweite Anwalt aus New Orleans war Damon Didier, der bei einem der Seminare, an denen Clay während der Tagung des Juristenzirkels teilgenommen hatte, einen Vortrag gehalten hatte. Er erinnerte sich daran, dass er sich an dem Wochenende gefragt hatte, wie Didier mit seinem steinernen Gesicht und den kalten Augen überhaupt Zugang zu den Geschworenen bekam. Innerhalb kurzer Zeit fand er heraus, dass Didier ein Vermögen gemacht hatte, nachdem auf dem Lake Pontchartrain ein Boot mit Mitgliedern einer Studentenverbindung ge sunken war. Eine Tragödie.
    Sie brauchten Abzeichen und Orden wie Kriegshelden. Diesen hier habe ich für die Explosion eines Tankwagens bekommen, bei der es zwanzig Tote gegeben hat. Und den hier für die Männer, die auf einer Bohrinsel im Meer verbrannt sind. Der große war für den Feldzug gegen die Skinny Bens. Dieser hier? Der Krieg gegen die Tabakindustrie. Der? Die Schlacht gegen die Krankenversicherungen.
    Da Clay keine Kriegsgeschichten erzählen konnte, hörte er nur zu.
    Tarvan hätte sie alle umgehauen, aber von dieser Geschichte würde nie jemand erfahren.
    Ein Butler im Cowboyhemd teilte Mr French mit, dass das Abendessen in einer Stunde serviert werde. Daraufhin gingen alle nach unten in ein Spielzimmer mit Billardtischen und großen Fernsehschirmen. Etwa ein Dutzend Weiße, von denen manche Billardqueues in der Hand hielten, tranken und unterhielten sich dort miteinander. »Der Rest unserer kleinen Verschwörung«, flüsterte Hernández Clay ins Ohr.
    Patton stellte ihn den anderen vor. Namen, Gesichter und Städte wirbelten durcheinander. Seattle, Houston, Topeka, Boston und andere, die Clay nicht mitbekam. Und Effingham, Illinois. Sie alle erwiesen dem »brillanten« jungen Anwalt die Ehre, der sie mit seinem gewagten Angriff auf Dyloft überrascht hatte.
    »Den Spot habe ich gleich am ersten Abend gesehen«, sagte Bernie Soundso aus Boston. »Dyloft?, denke ich. Nie gehört. Also rufe ich bei Ihrer Hotline an und habe auch gleich einen netten Burschen an der Strippe. Ich sage ihm, dass ich das Medikament nehme, das Üblic he, Sie wissen schon. Ich sehe mir die Website an. Es war einfach perfekt. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Drei Tage später bin ich mit meiner eigenen Dyloft-Hotline ins Fernsehen gegangen.«
    Alle lachten, vermutlich weil jeder von ihnen eine ähnliche Geschichte erzählen konnte. Clay war gar nicht auf den Gedanken gekommen, dass andere Anwälte die Hotline anrufen und seine Website dazu benutzen würden, um Mandanten für sich zu gewinnen. Aber warum überraschte es ihn so?
    Als die Bewunderung schließlich abebbte, sagte French, dass sie vor dem Essen - bei dem es im Übrigen eine Auswahl berühmter australischer Weine gebe - noch einiges zu besprechen hätten. Clay war von der kubanischen Zigarre und dem doppelten Wodka schon etwas benommen. Er war bei weitem der jüngste Anwalt im Raum und kam sich in jeder Hinsicht wie ein Anfänger vor. Insbesondere, wenn es ums Trinken ging. Schließlich war er in der Gesellschaft von Profis.
    Jüngster Anwalt. Kleinster Jet. Keine Kriegsgeschichten Schwächste Leber. Clay beschloss, endlich erwachsen zu werden.
    Sie scharten sich um French, der für Momente wie diesen lebte. Er begann zu sprechen: »Wie Sie wissen, habe ich viel Zeit mit Wicks verbracht, dem Firmenanwalt von Ackerman Labs. Im Endeffekt läuft es darauf hinaus, dass die Firma einem Vergleich zustimmen wird, und zwar sehr schnell. Sie wird von allen Seiten unter Beschuss genommen, und das Management will diese Sache so schnell wie möglich aus der Welt schaffen. Die Aktien sind inzwischen so stark gefallen, dass man eine Übernahme befürchtet. Die Wölfe, zu denen auch wir gehören, werden ihre Beute bald erlegen. Wenn die Firma weiß, wie viel Dyloft sie kosten wird, kann sie teilweise umschulden und vielleicht überleben. Das Management will auf keinen Fall langwierige Prozesse in allen möglichen Städten, bei denen die Gefahr besteht, dass die Geschworenen reihenweise gegen Ackerman entscheiden. Und genauso wenig will es ein paar Dutzend Millionen für die Verteidigung auf den Tisch legen.«
    »Die armen Schweine«, warf jemand ein.
    »In der Business Week stand etwas von Bankrott«, sagte ein anderer. »Haben sie schon damit

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