Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen
Seetang und über faszinierende Gebiete mit leuchtendem Plankton. Es gab Regen und gelegentlich auch ein heftiges Gewitter, aber nichts in der Art des schrecklichen Nordoststurms, den er überstanden hatte. Das Wetter war warm genug, dass Max die schweren Felle und Decken beiseitelegen konnte und seine Abende nachdenklich im Schein des Hexenfeuers verbrachte, das er zum Kochen und auch wegen der Gemütlichkeit herbeirief.
Abgesehen vom Sturm war Max von der Normalität von Meer und Himmel überrascht, vom Zustand der Welt jenseits der Grenzen von Rowan überhaupt. Er hatte immer angenommen, dass Astaroth die Welt mithilfe des Buches Thoth von Grund auf neu gestalten würde. Er war auf eine ewige Mitternacht gefasst gewesen, auf Tod und Verderben, die Hölle auf Erden … aber nicht auf eine ruhige See und Schäfchenwolken am Himmel.
Astaroths Einfluss hätte minimal sein können, wäre da nicht etwas gewesen, was Max ein paar Tage später sah. Es war später Nachmittag, und es wurde schnell dunkel, als er es plötzlich an Steuerbord platschen hörte. Max stand vom Feuer auf, sah über den Schiffsrand und bemerkte einen Seehund, der plötzlich aus dem Wasser sprang.
Er hatte bereits Dutzende von Seehunden auf seiner Reise gesehen, aber dieses Exemplar war besonders dick und fett und sein Fell war rot und glänzend wie eine Tomate. Er lehnte sich über die Reling und sah einen roten Streifen am Schiff vorbeiziehen. Es tauchte ein weiteres Mal an die Oberfläche, sodass Max es genau sehen konnte.
Das war kein Seehund.
Das Wesen hatte den runden, länglichen Körper eines Seehunds und flossenähnliche Gliedmaßen, aber sein Gesicht war entschieden das einer Kröte mit großen gelben Augen und einem schmalen, traurigen Mund. Es tauchte sanft wieder unter und schlängelte durch das Wasser wie eine überdimensionale Kaulquappe. Max schaute ihm nach und hörte plötzlich merkwürdige, kichernde Rufe wie von einem Seetaucher.
Etwa eine Viertelmeile voraus sah Max eine Reihe schwarzer Felsen aus dem Wasser ragen. Durch das Fernglas konnte er erkennen, dass sich auf diesen Felsen Hunderte, vielleicht sogar Tausende dieser merkwürdigen roten Kreaturen räkelten und ihre seltsamen Schreie ausstießen oder ins schäumende Meer glitten. Bei genauerem Hinsehen stellte er fest, dass das Exemplar neben der Ormenheid keineswegs repräsentativ war. Denn keine zwei Kreaturen auf den Felsen glichen einander, wenn man einmal von dem plumpen, sackartigen Körper, der leuchtend roten Farbe und dem hyänenartigen Gelächter absah, das aus ihren pulsierenden Kehlen stieg. Manche Gesichter ähnelten Kröten, doch andere eher Vögeln oder Kühen, während manche sogar eine verstörende Ähnlichkeit mit menschlichen Gesichtern aufwiesen. Und die Besonderheiten beschränkten sich nicht nur auf die Gesichter. Einige der Wesen hatten zwei Flossen, andere vier, während wieder andere rudimentäre Gliedmaßen besaßen, die am ehesten
denen von Krebsen ähnelten und aus ihren Bäuchen und Rücken hervorsprossen. Noch nie im Leben hatte Max so hässliche, chaotische Lebewesen gesehen.
Während die Ormenheid weitersegelte, beobachtete Max das merkwürdige rote Wesen, das seinem Schiff folgte. Trotz des grotesken Aussehens waren seine Bewegungen effizient und elegant, und die kräftigen Flossen, die es an Land zur tollpatschigen Hilflosigkeit verdammten, waren im Wasser ein gleitendes Wunder. Max grinste, als er den roten Torpedo abtauchen, vorauseilen und wieder größer werden sah, wenn er erneut an die Oberfläche kam.
Diesmal jedoch kam noch etwas mit nach oben. Eine dunkle Form, die die aufsteigende rote Kreatur winzig erscheinen ließ, bis sie nur noch ein Punkt vor einem größer werdenden Schatten zu sein schien.
Max wich von der Reling zurück, als das rote Wesen aus dem Wasser sprang, verfolgt von einem Hai, der so lang war wie das halbe Schiff. Holzsplitter flogen, als der Hai mehrere Ruder zerschmetterte und aus dem Wasser schnellte, sodass Max seinen massigen Körper und das tote schwarze Auge sehen konnte, das in das seine starrte. Einen einzigen schrecklichen Augenblick lang fürchtete er, der Hai könne durch seinen Schwung über das Dollbord an Deck springen, aber das Monster fiel wieder ins Wasser, die Kiefer fest um seine Beute geschlossen. Der Bug der Ormenheid erzitterte, als er mit dem Schwanz dagegenschlug und das Wasser rot aufschäumte.
Max rappelte sich hoch, griff nach der Harpune und rannte ans Heck, falls das
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