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Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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auftauchte.

    Gerade, als Max sich umdrehte, schoss das Monster an die Oberfläche und stürzte sich auf ihn, sodass er ins flache Wasser geworfen wurde.
    Als er sich von dem Schreck erholt hatte, stellte er fest, in welch aussichtsloser Lage er sich befand. Das ungeheure Gewicht des Monsters presste ihn nieder und seine langen Tentakel wanden sich um seine Beine. Max’ Kopf befand sich unter Wasser, das ihm bereits die Lungen füllte, als er nach Luft rang. Über ihm kicherte das Monster irre und drückte mit seiner noch verbliebenen Hand Max die Kehle zu.
    Durch das trübe Wasser sah Max in ein fremdes Gesicht. Das eine große Auge glänzte und die Zähne blitzten wie Porzellan, als es zuschnappte. Instinktiv wich Max aus und schnappte nach Luft, bekam dabei aber nur noch mehr Wasser in die Lunge. Vor seinen Augen tauchten Punkte auf. In seinen Ohren hämmerte es. Wellen … Trommeln … die Schreie des Monsters.
    Er versuchte, es abzuwerfen, schaffte es aber nicht. Die Tentakel wanden sich drei oder vier Mal um seine Beine. In Panik griff Max nach dem verletzten Arm des Monsters. Blind tastete er nach dem schrecklichen Stumpf, bekam ihn zu fassen und zerrte mit aller Macht daran. Mit einem Schmerzensschrei ließ das Monster Max’ Kehle los und versuchte, seine Hand von der grässlichen Wunde zu ziehen.
    Das war die Gelegenheit für Max.
    Er schoss in die Höhe, schnappte nach Luft und schwang den Gladius gegen den großen Kopf, der über ihm aufragte. Mit einem hässlichen Geräusch erstarrte der Körper der Kreatur und drei Meter weiter platschte es heftig. Der kopflose Körper taumelte und die Tentakel lockerten sich, sodass Max sich befreien und von dem zuckenden Leib wegkriechen konnte.

    Er lag auf den kalten Steinen und hustete das eklige Wasser aus Lunge und Magen. Sobald er wieder zu Atem kam, lauschte er, ob vielleicht noch ein anderes Lebewesen in den Tunneln hauste und nachsehen kam. Doch er nahm nur die Tropfen, die langsam von der Decke fielen, und die kreisenden Schatten der Fische im Wasser wahr.
    Als er sich etwas erholt hatte, beschwor Max weitere Leuchtkugeln und schickte sie an verschiedene Stellen in der Höhle. Es war ein trister Ort, und er sah lieber nicht zu lange auf die vielen Schädel, die ihn aus der Tiefe des Wassers angrinsten.
    Als er den Blick wieder auf den grotesken Körper des Monsters richtete, stellte er fest, dass die Tentakel aufgehört hatten zu zucken. Dann wandte er sich dem Tisch zu, in der Hoffnung, irgendetwas zu finden, das ihm den Weg aus diesem verfluchten Loch zeigte, doch er entdeckte unter den merkwürdigen Dingen keinen offensichtlichen Hinweis.
    Auf dem Boden stieß er auf einen höchst unerwarteten Gegenstand: ein gezeichnetes Portrait in einem Rahmen mit nun zersprungenem Glas. Die Darstellung zeigte eine Frau, die mit einem kleinen Mädchen auf einer Bank auf dem Land saß. Das Mädchen war das getreue Abbild der Mutter, beide waren blond, mit dunklen, fröhlichen Augen. Er stellte es wieder auf den Tisch und öffnete einen silbernen Humidor, in dem einige verdorbene Zigarren und ein goldener Ehering, eingewickelt in ein seidenes Taschentuch, lagen.
    Dann durchsuchte Max den Schrank und fand einen Haufen Architekturzeichnungen – wunderschön gezeichnete Außenansichten und Pläne für Banken, Bürogebäude und luxuriöse Wohnungen. Doch keine der Zeichnungen ähnelte auch nur im Entferntesten dem Brunnen oder den Tunneln,
dennoch betrachtete Max sie lange. Ein paar Zeichnungen stachen merkwürdig hervor … es waren grobe, kindhafte Skizzen von Türmen und breiten Ovalen, mit winziger Schrift bezeichnet, die keinen Sinn ergab.
    Warum besaß ein Monster diese Dinge? Das war keine Beute, die es den armen Opfern vom Bauernhof abgenommen hatte. Und warum war alles so sorgfältig arrangiert? Max erinnerte sich an den grässlichen Schrei des Monsters, als der Glasrahmen des Portraits zerbrochen war.
    Ihm kam ein entsetzlicher Gedanke.
    War dieses Monster vielleicht einmal ein Mensch gewesen?
    Die Vorstellung war zu schrecklich, als dass er in dieser Umgebung darüber nachdenken wollte. Er leerte den Schrank und rollte die Zeichnungen zusammen, dann schickte er eine Leuchtkugel in den Gang, aus dem er gekommen war. Mithilfe des Lichts fand er schnell den Weg zurück und sah in die anderen Tunnel, an denen er vorbeigekommen war. Nach einer Stunde hatte er den Hebel gefunden.
    Als der Stein beiseiterollte, machte sein Herz einen Freudensprung.

KAPITEL

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