Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen
Vyes wohnten, aber ganz ehrlich, falls irgendein Dämon einen Anspruch auf diese Gegend erhoben hatte, dann hatte er ihn bei den Broadbrims noch nicht geltend gemacht.
Max lenkte die Fragen auf andere Menschen. Zu seiner Enttäuschung verneinten die Kobolde einmütig die Anwesenheit freier Menschen in der Nähe. Max erinnerte sich daran, dass Isabella zwei Menschen namens Nix und Valya erwähnt hatte, doch er entschied sich, die Namen für sich zu behalten.
»Keine freien Menschen?«, stellte Max klar. »Und wie viele Menschen haben die Broadbrims versklavt?«
»Keine!«, protestierte Skeedle. »Die waren schon Sklaven, als wir sie bekommen haben! Die Händler bringen sie aus der großen Stadt! Wir liefern sie nur laut Vertrag hierher.«
»Laut Vertrag mit wem?«
»Das wissen wir nicht«, antwortete Hrunta. »Das ist Plümpkas Sache.«
»Na gut«, meinte Max. »Und wo ist die ›Große Stadt‹?«
»Im Süden!«, quiekten sie. »Vierzehn Tage weiter im Süden!«
»Bekommt ihr von dort all eure Waren?«
»Nein«, antworteten sie, und Max erfuhr, dass es noch andere Märkte und Siedlungen gab. Skeedle zufolge, der der redseligste von allen war, gab es zwei Tagesreisen weiter im Norden einen Handelsposten und nach Osten hin, jenseits
der Berge, eine relativ große Siedlung, wo unterschiedlichste Wesen wohnten.
Max hörte sich diese und andere Einzelheiten darüber, wer und was in der Umgebung wohnte, aufmerksam an. Als unten am See ein Wolf zu heulen begann, brach den Kobolden der Angstschweiß aus und sie begannen, mit den Zähnen zu klappern.
»Nun«, sagte Max und blieb stehen, um Hrunta mit seiner eigenen Laterne in die Augen zu leuchten. »Der Wolf hört sich hungrig an und ich würde das hier gerne zum Abschluss bringen. Wo ist der Eingang zur Höhle der Broadbrims?«
Schweigen.
»Oh, oh«, meinte Max und schwieg, um den Kobolden die Gelegenheit zu geben, das Antwortgeheul aus dem Tal zu hören. »Ich glaube, die wissen, dass ihr hier seid … ich frage also noch einmal: Wo ist der Haupteingang zur Höhle der Broadbrims?«
»Zwischen den roten Steinen am höchsten Gipfel!«, kreischte Skeedle trotz Hruntas warnender Blicke. »Das ist wahr, das ist wahr!«
»Und das Passwort?«, fragte Max. »Ich weiß, dass man die Wachsteine mit einem Passwort bewegen kann.«
»Das können wir dir nicht verraten!«, beharrte Hrunta. »Plümpka wird uns lebendig fressen!«
»Er muss es ja nicht erfahren«, meinte Max achselzuckend. »Und entweder er oder die Wölfe. Also, ich zähle bis drei. Eins … zwei …«
»Bitka-lübka-boo!«
Gleichzeitig stießen die Kobolde das Passwort hervor, genau in dem Moment, als mehrere Augenpaare auftauchten. Die Maultiere schnaubten und scharrten mit den Hufen angesichts der drei grauen Wölfe, die die Zungen heraushängen ließen und zu knurren begannen.
»Zurück!«, rief Max und warf einen Blitz aus grellblauem Hexenfeuer, das die Wölfe in den Wald zurücktrieb. Dann wandte er sich an die Kobolde, die ihn jetzt zitternd anflehten, sie freizulassen. Nacheinander holte er sie vom Baum herunter und ließ sie sanft zu Boden. Sie rollten sich auf die Füße und sahen sich besorgt im Wald nach den Wölfen um.
»Nun«, sagte Max und führte sie zurück zu ihrem Karren, »nur, damit wir einander richtig verstehen. Ich weiß, wo ihr wohnt. Ich kenne das Passwort. Ich kenne den Namen eures Häuptlings und die der Clans, die ihr vertrieben habt. Wenn ihr versucht, frech zu werden oder mich zu verraten, dann verspreche ich den Broadbrims einen Besuch von den Sourbogs, den Blackbacks, den Greenteeth und vielleicht sogar von dem Troll vom Nordpass …«
»Nicht der Troll!«, rief Skeedle. »Der ist das wildeste Wesen im ganzen Tal!«
»Nein, Skeedle«, widersprach Max und hob den kleinen Kobold auf den Karren. »Das bin ich.«
KAPITEL 18
Nix und Valya
E s war an einem Nachmittag Ende Mai, als Max pfeifend den steilen Pfad vom See herauf zum Hof erklomm. Porcellino versuchte, es ihm gleichzutun, aber seine Bemühungen brachten kaum mehr als ein feuchtes Pusten hervor.
Claudia blieb stehen und drehte sich zu ihm um. »Du spuckst«, beschwerte sie sich. »Du spuckst auf meine Fische!«
»Steck sie halt in den Korb«, erwiderte Porcellino ungerührt. »Du hast sie ja nur in der Hand, weil du angeben willst.«
»Ich mag es, wie ihre Farben in der Sonne leuchten«, erklärte Claudia und betrachtete wohlwollend vier glänzende Forellen. »Du bist ja nur neidisch, weil du keine
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