Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen
Lampen und sogar Salz und Pfeffer, die sparsam in kleinen Schälchen auf den Tischen standen.
Max saß am Kopfende des größten Tisches und unterhielt sich höflich mit Nix und Valya, wenn sie nicht gerade von den Kindern belagert wurden, die sie bei früheren Besuchen schon kennengelernt hatten. Als Claudia dem Paar
zwei Fische aus ihrem Fang serviert hatte, wandte sich Nix an Max.
»Du bist ein Gottesgeschenk für diesen Ort«, sagte er, während er sich Butter auf sein Brot schmierte. »Bitte verzeih uns das Missverständnis vorhin. Wir hatten nichts Böses im Sinn.«
»Natürlich nicht.« Max konzentrierte sich auf seinen Teller. »Wir reden nach dem Essen.«
Doch die Gelegenheit ergab sich erst spät am Abend. Die Besucher und die Geschenke machten die Kinder so übermütig, dass sie kaum mehr zu bändigen waren. Sie sausten im großen Zimmer herum, kletterten über die Möbel, packten Süßigkeiten aus und verbreiteten allgemeines Chaos, bis die erschöpfte Isabella sie schließlich nach oben scheuchte. Unter heftigem Protest stampften sie hinauf und Max blieb mit dem älteren Ehepaar allein zurück.
Er bat sie, sitzen zu bleiben, während er das Geschirr abräumte. »Ich hoffe, dass Sie meine Bedenken verstehen können«, begann er. »Es wäre nicht gut, wenn andere hiervon erfahren würden, von unserer Abmachung mit den Kobolden oder von mir …«
»Wir werden die Diskretion in Person sein«, versprach Nix.
Valya nickte zustimmend und nieste in ihre Serviette.
»Haben Sie sich erkältet?«, fragte Max und stapelte die Teller in einen Bottich mit Seifenwasser.
»Nein«, antwortete sie und rieb sich die Augen. »Es sind die Pollen. Um diese Jahreszeit ist es immer besonders schlimm.«
»Wie lange wohnen Sie schon hier im Tal?«, erkundigte sich Max.
»Oh«, schmunzelte Nix, »ziemlich lange … länger, als wir zugeben wollen.«
»Sind das die Alpen da im Norden?«, fragte Max.
»Nein«, antwortete Nix und griff nach einem Keks. »Das sind die Apenninen. Die Amerikaner verwechseln das häufig.«
Max sah den Mann scharf an. »Sie erinnern sich an Amerika«, bemerkte er. »Und auch an Filme. Das ist ungewöhnlich.«
»Wie ich schon sagte«, schniefte Valya und sah ihren Mann finster an. »Du redest zu viel!«
»Schon gut, meine Liebe«, erwiderte Nix ernst und ließ Max dabei nicht aus den Augen. »Ich habe das Gefühl, dass bei dieser Freundschaft mehr Vertrauen als Taktgefühl gefragt ist.«
»Isabella hat gesagt, Sie seien Professoren«, erinnerte sich Max. »Wo haben Sie gelehrt?«
»In Siena«, sagte Nix. »Ich habe Mathematik unterrichtet und Valya Medizin.«
»Wie kommt es, dass Sie sich an Dinge vor dem Verblassen erinnern können?«, fragte Max. »Wieso können Sie in diesem Tal leben, als sei nichts geschehen? Da stimmt doch etwas nicht… da ist etwas falsch!«
»Die Kinder haben gesagt, dass du Bilder erzeugen und Lichter in der Luft erscheinen lassen kannst«, sagte Valya. »Sie sagen, dass aus deinen Händen Feuer kommt. Sie sagen, du seist ein Zauberer.«
Nix nieste in seinen Ärmel und schob dann eine flackernde Kerze von seinen immer roter werdenden Augen fort.
»Sozusagen«, gab Max zu, da er einsah, dass Leugnen sinnlos gewesen wäre.
»Nun, wir sind auch Magier«, lächelte Nix. »Sozusagen …«
Mit einem Fingerschnippen gingen die Kerzen aus und flackerten dann erneut auf.
Nix kicherte leise. »Nun, das ist auch schon so ziemlich alles, was wir an Tricks draufhaben. Wir haben die Eingangstests nicht bestanden …«
»Die Tests für die Potenziellen?«, stieß Max aufgeregt hervor. »Sie waren … Potenzielle?«
»Bist du ein Schüler von Rowan?«, fragte Valya. »Das haben wir schon vermutet. Wir hätten die Schule so gerne besucht, aber es hatte nicht sein sollen.«
»Ist es dort so schön, wie man sagt?«, wollte Nix wissen.
»Ja«, antwortete Max und die Erinnerung ließ ihn lächeln. »Es ist ein ganz besonderer Ort. Aber… warum haben Sie nicht bestanden?«
»Oh«, meinte Valya achselzuckend. »Diese Tests waren sehr anspruchsvoll. Wir haben beide beim letzten versagt.«
Max musste an seine eigene Prüfung durch Nigel vor langer Zeit in Chicago denken. Im letzten Test wurden sein Charakter und sein Mut geprüft. Waren Nix und Valya Feiglinge?
Nix nieste erneut und rieb sich die Augen, die rot und entzündet aussahen. »Es wird spät«, meinte er schniefend und sah seine Frau an.
»Geh schon hinauf, mein Lieber«, sagte sie. »Du wirst nach einem
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