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Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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guten Mahl immer so müde und ich habe noch meine Strickarbeit.«
    Er wünschte den beiden eine Gute Nacht und ging die Treppe hinauf. Als er weg war, griff Valya in ihre Tasche und holte ein Wollknäuel heraus, aus dem sie ein paar Socken für Mario strickte, den sie am besten kannte.
    »Er wächst wie Unkraut«, seufzte sie. »Und schließlich können ja nicht ständig seine Zehen durch die Löcher sehen, oder?«
    »Wissen Sie«, begann Max, während er Becher einsammelte, »Mario hat mir neulich eine lustige Frage gestellt.
Ich war völlig perplex, aber ich bin sicher, dass eine Professorin eine Antwort darauf hat.«
    »Ich werde mein Möglichstes versuchen«, amüsierte sie sich mit klappernden Nadeln.
    »Nun«, erzählte Max. »Da ist ein Bauer, der hat einen Fuchs, ein Huhn und einen Sack Getreide. Er muss alle drei mit seinem Boot über einen Fluss bringen, kann aber immer nur eines auf einmal mitnehmen.«
    »Oh?«, fragte Valya und sah mit höflichem Interesse auf.
    »Ja, aber da liegt das Problem«, fuhr Max fort. »Wenn der Bauer nicht aufpasst, frisst das Huhn das Getreide oder der Fuchs das Huhn.«
    »Natürlich«, bestätigte Valya. »Das liegt in ihrer Natur.«
    »Ja, genau. Die Frage ist also: Wie kann der Bauer alle drei sicher über den Fluss bringen, wenn er jedes Mal nur einen Passagier mitnehmen kann?«
    »Nun, das ist doch einfach«, behauptete Valya. »Wenn er nur das Getreide mitnimmt … nein, dann frisst der Fuchs das Huhn. Hmm … Er muss den Fuchs hinüberbringen! Nein, dann frisst das Huhn das Getreide.«
    Max beobachtete Valya scharf, während sie sich mit dem Rätsel abmühte. Die Stricknadeln hatte sie beiseitegelegt und das Wollknäuel war zu Boden gerollt. Sie kaute an ihrer Lippe und wiegte sich vor und zurück, während ihre Stimme immer aufgeregter klang.
    »Aber er kann doch nur eines nehmen!«, brummte sie leise und zählte sich die Bedingungen des Rätsels auf. Max stand am Tisch und sah, wie sie mit den Fingernägeln über den Tisch kratzte. Er ging zu einem Platz in der Nähe der Treppe und ließ unauffällig ein Messer in seine Hand gleiten.
    »Valya«, sagte er, doch die Frau reagierte nicht. Max schnippte mit den Fingern und rief lauter.

    Sie sah ihn mit roten Augen misstrauisch an und wiegte sich immer noch hin und her.
    »Glaubt ihr wirklich, ich weiß nicht, was ihr seid?«, fragte Max bedrohlich leise.
    Aus Valyas Gesicht wich das Blut und ihr Atem kam plötzlich in schnellen Stößen.
    »Und glaubt ihr, ich weiß nicht, dass Nix direkt hinter mir steht?«
    Am Ende des Satzes wirbelte Max herum und sah ein verzerrtes graues Gesicht über sich. Mit gefletschten Zähnen wollte der Vye ihn an den Schultern packen, doch Max entwand sich ihm, drehte ihm den Arm auf den Rücken und trat ihm die Beine weg. Einen Moment später lag der benommene Vye auf dem Rücken und Max saß über ihm.
    »Tu ihm nicht weh!«, flehte Valya, die fast von ihrem Stuhl fiel. »Bitte!«
    »Rühr dich nicht von der Stelle!«, fauchte Max sie an und hielt dem Vye sein Messer an die Kehle. »Wenn du dich bewegst, ist das sein Ende, verstanden?«
    Der Vye keuchte in Max’ Griff, ein heiseres Pfeifen, das sich seiner Kehle entrang, an die sich die Klinge presste. Nix’ Fell war bleigrau und seine eisblauen Augen verdrehten sich, um Max anzusehen, während sich die schwarze Schnauze zum Sprechen verzog. Seine Stimme klang beängstigend menschlich, es war die des großväterlichen Professors, der mit den Kindern gespielt hatte.
    »Wir verstehen das vollkommen«, keuchte er, »mein lieber Junge, du bist der, der nicht versteht!«
    »Was gibt es denn da zu verstehen?«, schäumte Max. »Zwei Vyes, die so feige sind, dass sie ihre Beute umgarnen und bestechen müssen?«
    »Nein«, wandte Valya ein und in ihrer Stimme schwang
Furcht mit. »Das ist es ganz und gar nicht … du musst uns das erklären lassen.«
    »Wir lieben Kinder«, sagte Nix leise. »Wir würden ihnen nie etwas antun.«
    »Das stimmt«, bestätigte Valya. »Bitte verurteile uns nicht, nur weil wir anders sind. Hätten wir den Kindern etwas tun wollen, dann hätten wir es doch längst getan.«
    »Aber ihr seid Vyes«, beharrte Max und sah sie finster an. »Vyes sind zu mir nach Hause gekommen. Vyes haben Rowan angegriffen. Vyes waren es, die Astaroth zurückgebracht haben.«
    Valya bekreuzigte sich.
    »Bitte!«, zischte sie. »Bitte rufe nicht das Böse an, auf dass es dich nicht hört!«
    »Ein Vye mit Angst vor dem Bösen?«, höhnte

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