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Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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Verfall seiner banalen Krimis oder sonstigen Schundliteratur macht, die er in seiner Freizeit so liest.«
    »Tweedy!«, fuhr Miss Boon auf. »Das reicht jetzt!«
    »Wovon redest du?«, wollte Max wissen.
    »Davon!«, kreischte der Hase und schob ihnen ein dickes Buch über Musiktheorie zu. »Davon rede ich, Junge!«
    Max betrachtete eine Seite voller Paragraphen und Tabellen. Es schien sich um eine vergleichende Analyse von Saiteninstrumenten und den Geräuschfrequenzen zu handeln, die sie hervorbrachten.
    »Verstehe ich nicht«, gab er zu und sah Julie an, die lediglich mit den Schultern zuckte.

    »Der Druck! Der Druck!«, rief Tweedy und deutete mit der Pfote darauf.
    Max sah sich den Druck an, der sich in mildem Grau vom sauberen weißen Papier abhob, als wäre er in der Sonne verblichen. Als er näher hinsah, stellte er fest, dass einige Passagen tatsächlich schwer lesbar waren.
    »Vielleicht ist das Buch nur alt«, versuchte er, den aufgebrachten Hasen zu beruhigen.
    »Idioten!«, kreischte Tweedy. »Ich bin von Idioten umgeben! Ich will dich nur wissen lassen, junger Mann, dass dieses Buch meine eigene Kopie ist. Dieses Buch wurde sorgfältigst verwahrt und noch vor zwei Wochen war der Druck so schwarz und tief wie nur etwas. Und jetzt wird er von Tag zu Tag blasser!«
    »Hast du etwas darauf verschüttet?«, wollte Max wissen.
    »Alle Bücher verblassen!«, donnerte der Hase. »Alles außer handgeschriebenen Manuskripten verschwindet! Jeder Fetzen Papier, der je Bekanntschaft mit einer Druckerpresse gemacht hat, verblasst zu kaum mehr lesbaren Tintenklecksen. Wenn ich nur an die Formeln und Musiknoten und Gleichungen und Abbildungen denke! Oh! Das treibt einem Hasen ja die Tränen in die Augen!«
    Als Tweedy plötzlich klar wurde, dass auch Shakespeare – der geliebte, vergötterte Shakespeare – ebenfalls zu nichtssagenden leeren Bänden verblassen konnte, begann er zu hyperventilieren.
    Miss Boon streichelte das Fell des zitternden Hasen. »Du bekommst deine Freiwilligen«, versprach sie. »Ich werde sie auftreiben. Vielleicht kann aber auch David Menlo uns einen besseren Zauber wirken, um die Bücher schneller zu kopieren. Doch wenigstens können wir sicher sein, dass du Shakespeare für uns auswendig gelernt hast.«
    Die kleine Pfote des Hasen tätschelte dankbar ihre Hand.
»Das ist wahr«, stimmte er ihr zu. »Der Barde ist sicher. Danke, Hazel, ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann.«
    Das Buch an die wollige Brust gepresst, hüpfte Tweedy vom Tisch. Miss Boon sah ihm mit ihren ungleichen braunblauen Augen nach, wie er eiligst aus dem Saal verschwand. Als er die Treppe hinaufsprang, schürzte sie die Lippen und rieb sich die Schläfen.
    »Manchmal … manchmal wünschte ich, die Dinge wären wieder genauso wie früher.« Seufzend und misstrauisch sah sie Max und Julie an, die immer noch ihre Stundenpläne in den Händen hielten. »Und was kann ich für euch beide tun?«
    »Na ja, Sie sind meine Lehrerin«, sagte Max langsam, »und auf meinem Stundenplan steht etwas Merkwürdiges. Da steht, dass ich unterrichten soll?«
    »Oh Gott«, stöhnte sie und fuhr sich mit den Fingern durch die kurzen braunen Haare. »Max, das ist meine Schuld. Ich hätte dir das schon letzte Woche geben sollen. Bei dem unglaublichen Stress durch die Vorbereitungen für heute Abend habe ich es völlig vergessen. Bitte entschuldige. Wenn es dir ein Trost ist: Ich glaube nicht, dass du dafür irgendeine besondere Vorbereitung brauchst, es gibt keinen Lehrplan oder eine Leseliste. So wie ich das sehe, möchten die Agenten einfach nur von dir die Techniken lernen, die man dir in den Sidh beigebracht hat.« Sie kramte aus der Tasche zu ihren Füßen einen kleinen Stapel Papiere hervor.
    Max faltete sie auseinander und las die erste der handschriftlichen Seiten. Es schien sich um ein Jobangebot und einen Vertrag für seine Dienste zu handeln.
    Julie sah über seine Schulter. »Dann wird Max ein Mitglied des Lehrkörpers?«

    »Ja«, antwortete Miss Boon. »Wenn er es annehmen will.«
    »Kann ein mittelmäßiger Schüler denn im Lehrteam sein?«, staunte Max.
    »Du wirst ja schließlich nicht Physik unterrichten«, verwies ihn Miss Boon.
    »Warum wird er in Gold bezahlt?«, deutete Julie auf den letzten Paragraphen.
    »Was für eine Währung schlägst du denn vor?«, wollte Miss Boon wissen. »Vieh? Land? Weizen? Salz? Wenn man sich allerdings überlegt, dass das Wort Salary für Lohn daher stammt, dass man früher

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