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Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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niedergelassen hatte. Dort trat er die Stiefel von sich, sah zu den Sternen auf und ließ sich von Wind und Meer in den Schlaf wiegen.
     
    Am zweiten Tag erreichten sie bei Sonnenuntergang die Meerenge. Max konnte die dunklen Küsten erkennen, zwischen deren Klippen sich die schmale Durchfahrt befand. An diesem Tor herrschte reger Schiffsverkehr – große Galeonen, schwarze Schebecken und schlanke Klipper segelten auf der Wasserstraße.
    Bislang war die Reise der Ormenheid sehr schnell gewesen, doch jetzt verlangsamte sie ihre Fahrt und zog mit annähernd normaler Geschwindigkeit über das Wasser, während Vyes und erbärmlich aussehende Menschen sie aus ihren Fischerbooten anstarrten. David schenkte ihnen keinerlei Beachtung. Er schien sich stark zu konzentrieren, stand am Bug und schützte die Augen mit der Hand vor dem hellen Licht der untergehenden Sonne. Plötzlich ging er zu seiner Tasche, öffnete sie und flüsterte tief in sie hinein.
    Die Öffnung der Tasche vergrößerte sich und heraus kamen Kisten, Leinentaschen und alle möglichen Kästen, die sich an den Dollbords niederließen und sich mit kräftigen Seilen selbst festbanden, als wären geisterhafte Seeleute am Werk. Ein paar Minuten später sah die Ormenheid aus wie ein exotisches Handelsschiff voller Schätze.
    Der Smee strahlte und rief: »Ah! Wir wollen den Feind täuschen, nicht wahr? Entzückend, absolut entzückend!
Aber werden die Dämonen nicht nachfragen, wer der Herr dieses Schiffes ist?«
    »Das werden sie mit Sicherheit«, entgegnete David. »Und deshalb müssen wir uns verstecken.«
    »Aber irgendjemand muss doch sichtbar bleiben«, wandte der Smee ein. Dann verhallte seine klangvolle Stimme und sein Körper erschlaffte resigniert. »Das bin ich, stimmt’s?«
    »Ganz genau«, bestätigte David. »Du wirst einen Dämon namens Coros darstellen.«
    Max hörte aufmerksam zu, während David dem Smee einen bedeutenden Händler aus Blys beschrieb und sogar ein Bild des Dämons heraufbeschwor.
    »Kinderspiel«, fand der Smee fast gelangweilt. »Aber ich bin ein wenig verletzt, David. Warum hast du mir nicht schon früher von deinem Plan erzählt?«
    »Weil du Mad’raast noch nie gesehen hast …«
    David führte die anderen zu einem magischen Überseekoffer, hinter dessen offenem Deckel sich eine Leiter in eine geräumige Kabine verbarg. Während Max mit den anderen hinabstieg, stimmte David noch einige Details mit dem Smee ab, bevor er ihnen nachkam.
    »Du kannst dich jetzt verwandeln, Olaf!«
    » Sir Olaf!«, insistierte der Smee und unterbrach seine Stimmübungen.
    Seufzend zog David den Deckel über ihnen zu. Sobald sich der Koffer geschlossen hatte, wurde der Deckel so durchsichtig, als bestünde er aus Glas.
    »Keine Sorge«, beruhigte David den aufgeregten Max. »Das ist eine Schmugglerkiste, die von Dschinns gemacht worden ist. Wir können zwar hinaussehen, aber niemand kann hereinsehen. Das ist ein sehr nützliches Detail. So kriegen wir mit, wenn es Ärger geben sollte.«
    Max hielt Nick im Arm und schaute sich in ihrer Umgebung
um. Er sah den Himmel, einen Teil des Dollbords von der Ormenheid, ein kräftiges Fass und dann einen unglaublich dicken Hintern, als Coros gebieterisch in riesigen Seidenpluderhosen auf dem Deck auf und ab stolzierte.
    »David«, sagte Max. »Ich habe von Coros wirklich schon gehört. Er ist sehr bekannt. Hätte Sir Olaf nicht lieber jemand weniger Berühmten darstellen sollen?«
    »Nein«, widersprach David und sah nach oben. »Die Tatsache, dass Coros wohlbekannt ist und wahnsinnige Schmiergelder zahlt, um seinen Schmuggel zu ermöglichen, macht ihn zu einem idealen Kandidaten. Außerdem ist er ein Feigling, daher wird niemand Verdacht schöpfen, falls Sir Olaf beim Anblick von Mad’raast irgendwelche Anzeichen von Furcht zeigt.«
    Kaum hatte David ausgesprochen, als ein Schatten über die Ormenheid fiel, als ob die Sonne ausgeknipst worden wäre. Nick stellte plötzlich die Stacheln auf, wand sich aus Max’ Armen und versteckte sich unter einem Stuhl. Max trat vor, verdrehte sich den Hals und sah Mad’raast.
    Zuerst hielt er ihn nur für den Felsen von Gibraltar.
    Doch dieser Felsen bewegte sich.
    Denn Mad’raast hockte auf dem Felsen. Er sah aus wie ein riesiger, mitternachtsblauer Gargoyle. Seine beiden Fledermausflügel hatten jeweils eine Spannweite von mehreren hundert Fuß und sie bäumten sich auf und wölbten sich wie ein gestochenes Pferd, während der Dämon dasaß und mit seinen runden

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