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Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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Augen jedes einzelne Schiff in der Passage beobachtete.
    Je näher sie dem Dämon kamen, desto riesiger ragte er über ihnen auf. Und plötzlich breitete Mad’raast seine Flügel aus, sodass der zinnoberrote Himmel dahinter verschwand, und streckte seinen langen Arm nach dem Bug der Ormenheid aus.

    »Keine Panik«, verlangte David, als das Schiff mit einem Zittern anhielt.
    Von ihrem beschränkten Beobachtungsposten aus konnte Max nur die bebende Masse des Smee sehen und Mad’raasts grausames Gesicht, das sich über den Händler neigte. Es wirkte, als hätte eine Katze eine Maus am Schwanz gepackt.
    Mad’raast redete Sir Olaf mit rauer Stimme in der Sprache der Dämonen an und ließ seinen Blick über die vielen Kisten und Kästen gleiten. Max bewunderte Sir Olafs Nerven, denn obwohl der Smee sichtlich zitterte, versuchte er, einen Scherz zu machen, indem er einen unbeholfenen Matrosentanz aufführte. Danach verneigte er sich entschuldigend und deutete auf eine große, verstärkte Kiste.
    Offensichtlich wurde die Bestechung akzeptiert.
    Mit fiesem Lächeln nahm der Dämon die Kiste in seine große Hand und drohte Coros mit dem Finger. Dann ließ er den Bug der Ormenheid los. Ein Flügel so groß wie der eines Flugzeugs strich über die Schmugglerkiste, als sich der Dämon umdrehte und wieder auf seinen Felsen stieg.
    »Und dieses Monster arbeitet für Prusias?«, wollte Max entsetzt wissen.
    Doch David nickte nur und bat um Ruhe.
    Die Ormenheid fuhr weiter durch die Meerenge und hinaus aufs offene Meer. Als das Land außer Sichtweite war, kam Sir Olaf angewankt und warf den Deckel der Schmugglerkiste auf. Max sah, dass der Smee ziemlich mitgenommen war.
    »Du hättest mich warnen können!«, stieß er hervor und griff sich an die Brust. »Mein Gott, was für ein Monster!«
    »Du warst ausgezeichnet«, beruhigte ihn David. »In zwei Tagen werden wir die Isle of Man erreicht haben und das würden wir nicht ohne dich schaffen. Du bist ein Smee unter den Smees.«

    »Du kannst also auch die Aura eines Wesens imitieren?«, erkundigte sich Max.
    »Natürlich«, erwiderte Sir Olaf. »Du musst verstehen, guter Mann, dass derartig einzigartige Talente die Zierde der berühmten Smees als unbestrittene Herrscher der Scheinwelt auszeichnen.«
    »Aber wenn du so ein guter Imitator bist, warum haben dich die Robben dann enttarnt?«, wollte Max wissen.
    »Das haben sie gar nicht«, schniefte Sir Olaf. »Sie wollten es nicht wahrhaben. Aber Miss Teller hat herumgeschnüffelt und einen Artikel im Tattler gebracht. Ich war am Ende! Das Ki-Rin höchstpersönlich hat mich zum Tunnel geführt und mich gezwungen, meine wahre Gestalt anzunehmen. Ich habe mich noch nie im Leben so geschämt.«
    » Das ist also dein Problem«, stellte Max sachlich fest.
    Der Smee tat wieder abwehrend und beleidigt und sein Haarbüschel stellte sich indigniert auf. »Und was genau, bitte, ist mein Problem?«, wollte er wissen.
    Max zuckte mit den Achseln. »Ich glaube, du schämst dich dafür, wer und was du bist, und deshalb gibst du ständig an und versuchst, jemand anderes zu sein. Hast du eigentlich je versucht, Sir Olaf der Smee zu sein?«
    Schweigen. Der Smee schien noch weiter in sich zusammenzusinken.
    »Na ja, warum sollte ich?«, fragte er niedergeschlagen. »Sieh mich doch an – ich sehe aus wie eine Süßkartoffel.«
    Die anderen widersprachen ihm, wenn auch vielleicht eine Spur zu heftig.
    »Du bist zu streng mit dir selbst«, hüstelte Max.
    »So viel Glück müsste eine Süßkartoffel erst mal haben«, meinte David.
    »Ich habe ja nicht mal Arme«, beschwerte sich Sir Olaf traurig und verwundert. »Sogar ein Seestern hat Arme.«

    »Und was ist mit deinen goldenen Haaren?«, rief Max. »Das muss doch der Stolz aller Smees sein!«
    »Oh das? Das ist nicht echt.«
    Max zuckte zusammen. »Sag, dass das ein Witz ist. Im Ernst?«
    »Zieh doch mal feste daran, Junge.«
    Max weigerte sich zuerst, aber der Smee bestand darauf. Einen Augenblick später hielt Max ein Büschel gelber Haare in der Hand.
    »Ich setze es dir wieder auf«, meinte er, da er sich wegen des starken Winds Sorgen machte, der das Ding in der Luft flattern ließ.
    »Nein«, befahl Sir Olaf entschlossen. »Bring mich nach hinten, guter Mann.«
    Max gehorchte, nahm mit der linken Hand den Smee und mit der rechten das Haarbüschel. Die Ormenheid rauschte über das Meer, sie hatte bereits die Biskaya erreicht. Auf Sir Olafs Geheiß trug Max ihn zum Heck des Schiffes, wo der Smee

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