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Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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Werden wir damit nicht Rowan in Gefahr bringen?«
    »Schon möglich«, entgegnete David. »Aber ich habe ziemlich deutlich klargemacht, dass ich Mrs Richters Wünschen zuwiderhandle. Deshalb haben sie mich ja auch rausgeworfen …«
    »Du wurdest rausgeworfen?«
    »Das erzähle ich dir ein andermal«, sagte David ruhig und konzentrierte sich auf den Kreis. »Wenn es dir nichts ausmacht, ich will, dass du und Toby euch in der nächsten Stunde absolut still verhaltet. Meine Kraft schwindet, und ich fürchte, Maya kann mir nicht mehr viel länger helfen.«

    Max gefiel das ganz und gar nicht. Toby kroch in seinen Schoß, als er sich neben Maya niederließ. Offenbar gefiel dem Smee die Vorstellung einer Beschwörung ebenso wenig wie Max. Aber sie blieben still sitzen, während David um den Kreis ging und den Dämon anrief.
    Als David die Beschwörungsformel sprach und ihren Namen nannte, erschien die Dämonenfrau in einem Blitz aus Licht und Schwefel.
    Sie schien alt zu sein und überaus ärgerlich. Ihr Körper war der einer betagten Frau und vor den roten Gewändern schien ihre Haut von Gelbsucht verfärbt. Doch ihr Gesicht entlockte Toby unwillkürlich einen Schrei und ließ ihn sich an Max’ Schulter verstecken. Dieses Gesicht war mit Pusteln übersät, von den runden Hörnern auf ihrem Kopf bis zum Kinn, aus dem zwei Schlangen hervorsprossen und ihre Zungen spielen ließen, um die Luft zu schmecken. Ein einzelnes, rundes und starres Auge saß auf ihrer Stirn und zischend richtete sie den Blick auf David.
    »Bist du Cambrylla?«, fragte David.
    Die Dämonin lachte und sprach mit der Stimme einer Frau – amüsiert und sinnlich und in völligem Kontrast zu der schiefen, verzerrten Gestalt im Kreis. »Ich weiß jedenfalls, wer du bist«, schnurrte sie. »Und ich weiß, wer hinter dir sitzt. Wie könnt ihr Insekten es wagen, mich heraufzubeschwören? Habt ihr eine Ahnung, was Astaroth mit euch machen wird?«
    Sie lachte und Max bekam eine Gänsehaut.
    »Du musst ja sehr wichtig sein, dass du uns so hochmütig drohst«, bemerkte David ruhig. »Man könnte geradezu meinen, dass dich Astaroth insgeheim zu einem seiner Würdenträger für die Walpurgisnacht ernannt hat.«
    Das Lächeln verschwand aus dem Dämonengesicht. »Woher weißt du …?«

    Aber David tat sowohl ihre Frage als auch ihre Ungläubigkeit mit einer Handbewegung ab. »Du wirst mir jetzt die Einzelheiten der gesprochenen Riten verraten und die Kleidung, die du und deine Gehilfen tragen werdet.«
    Die Dämonin weigerte sich. David sprach ein Machtwort, woraufhin die Flammen an den Wänden in die Höhe stiegen und es in der Kammer heiß wurde. Doch während das für Max lediglich unangenehm war, schwebte die Dämonin über dem Boden und wand sich, als litte sie schreckliche Schmerzen.
    »Du kannst dich mir nicht widersetzen«, verkündete David.
    Zuckend und knurrend und in einem Dutzend Sprachen gleichzeitig fluchend, verriet die Dämonin die Geheimnisse ihrer erst kürzlich erfolgten Ernennung. David hörte aufmerksam zu, doch Max sah, wie er zitterte, als würde die Anstrengung zu groß werden. Als die Befragung vorüber war und die Dämonin die geheimen Worte genannt und die Kleidung und den Ablauf der Zeremonie beschrieben hatte, machte David ein Zeichen, woraufhin sie im Kreis zusammenbrach.
    »Cambrylla, du wirst hierbleiben, bis die Walpurgisnacht vorüber ist«, befahl David. »Erst am ersten Mai, wenn die Sonne auf dieses Grab scheint, ist es dir erlaubt, den Kreis zu verlassen.«
    Die Dämonin sah David stirnrunzelnd an, doch ihr Körper schüttelte sich vor Lachen. »Du willst Astaroth täuschen?«, heulte sie. »Er sieht alles, kleiner Zauberer! Er wird dir für deine Eitelkeit die Haut abziehen und dich mit Leib und Seele auffressen! Geh nur zu ihm, Kleiner! Geht zu Astaroth, du und die deinen!«
    Sie kicherte und wälzte sich auf dem Boden und ihre Glieder verrenkten sich auf unmögliche Art und Weise.
Es war schrecklich anzusehen, und Max wünschte sich, sie könnten sie einfach gehen lassen. Doch David ignorierte ihr höhnisches Gelächter und ihre zischenden Drohungen. Stattdessen wandte er sich an den Smee.
    »Toby«, verlangte er, »ich möchte, dass du die Gestalt von Cambrylla annimmst. Und dieses Mal können wir es uns nicht leisten, etwas zu übersehen.«
    »Oh nein«, seufzte der Smee und sah die Dämonin an.
    Doch ein paar Minuten später hatte Toby sich verwandelt. Max verzog das Gesicht. Der Smee war wirklich ein vollkommener

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