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Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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Hexen versuchen, Sie betrunken zu machen«, fuhr Max fort. »Sie führen etwas im Schilde. Glauben Sie wirklich, sie hätten vergessen, dass ihre Cousine Gertie als Ausstellungsstück in Ihrem Museum steht?«
    »Unsinn!«, widersprach Rasmussen kopfschüttelnd. Er sah Max mit wissendem, herablassendem Lächeln an und wedelte mit dem dürren Zeigefinger. »Du bist sentimental, Max McDaniels, und deshalb überschätzt du ihre Sentimentalität. Du würdest einen schlechten Ingenieur abgeben, fürchte ich. Es sind Hexen, Junge. Ein Pedivore Terribilis hat nicht mehr Gefühle als eine Eidechse!«
    In diesem Augenblick zupfte eine kleine graue Hand den Wissenschaftler am Jackenärmel. Max und Dr. Rasmussen sahen hinunter und bemerkten eines der Hexchen, das zu ihnen aufsah. Durch das grobe Lederband über dem einzelnen scharfen Zahn erklang eine heisere Stimme.
    »Möchte der gute Herr, dass Nummer Drei ihm einen Drink nach dem Essen bringt?«
    »Nein, mein gutes Hexchen«, erklärte Rasmussen wohlwollend. »Bring du mich hin. Ich bin in der Stimmung für einen schönen, samtigen Cognac … genau das Richtige, bevor man sich einem Dämon von Angesicht zu Angesicht stellt.«
    Obwohl er lachte, erkannte Max einen recht deutlichen Anflug von echter Angst in seinem Gesicht und sein Lächeln endete in einem nervösen Zucken. Ohne ein Wort des Abschieds ließ sich Dr. Rasmussen von Nummer Drei zum Tisch zurückbringen, wo seine Kollegen sich laut und unsicher zuprosteten und sich gegenseitig Gesundheit und Glück wünschten.
    Max schluckte seinen Ärger herunter und ging um das Herrenhaus herum zum Schulhof, wo er Bob vermutete. Er war nicht zu übersehen. Der Oger saß an einem Tisch unter den Eschen und sein Rollstuhl wurde von zwei Muhmenhoven-Schwestern
flankiert. Auf Bobs bandagiertem Kopf glänzten Wassertropfen von einem nahen Springbrunnen. Bob aß Tomatensuppe aus einer riesigen Schüssel und nickte höflich als Antwort auf eine Frage von Monsieur Renard.
    Max stupste Bob an der Schulter an und grinste.
    Der große Kopf wandte sich zu ihm um, und Max glaubte einen Moment lang, der Oger hätte ihn vergessen. Bobs blaue Augen zwinkerten ihn neugierig an und betrachteten ihn, als sei er ein kleiner bunter Vogel, der aus einer Hecke gehüpft sei. Doch gleich darauf ergriff Bob mit seinen warmen, ledrigen Händen die von Max. Er winkte einer der Muhmenhoven zu, seinen Stuhl so zu drehen, dass er Max gegenübersaß.
    »Das ist mein Max, nicht wahr?«, dröhnte er und tätschelte Max’ Hand, als sei sie ein Kaninchen. »Bob sieht nicht mehr so gut.«
    »Ich bin es«, bestätigte Max. Ihm fiel auf, dass Bob dünner geworden war, seine Beine waren nur noch Stecken unter den Hosen. Der Angriff im letzten Frühling hatte einen mächtigen Tribut von ihm gefordert, aber Bobs herzlichem, zahnlosen Grinsen merkte man das nicht an.
    »Es ist so schön, Sie zu sehen, Bob«, erklärte Max. »Wie geht es Ihnen?«
    Der Oger zuckte mit den Achseln. »Bob ist zäh. Bald macht er wieder Eclairs und Soufflés.«
    »Dann sind Sie also nächste Woche wieder in der Küche?«, fragte Max.
    »Morgen schon«, erklärte der Oger barsch entschlossen und warf den Muhmenhoven einen herausfordernden Blick zu. »Die Küche braucht Bob.«
    »Allerdings«, stimmte Max zu. »Haben Sie schon die Hexchen getroffen?«

    Bob nickte stirnrunzelnd und beugte sich zu Max. Seine gefleckte, papierartige Haut roch nach Seife und reifen Äpfeln. »Sei besonders nett zu Mum. Sie braucht dich. Bellagrog ist … schwierig. Versprich Bob, dass du seine kleine Mum besuchst.«
    »Natürlich«, versprach Max.
    »Guter Junge.«
    Damit schien sein Besuch beendet, denn dem müden Oger flatterten die Augenlider und er ließ Max’ Hand los. Der Oger schloss die Augen, faltete die Hände und sah aus wie ein hoffnungsfroher, frommer Junge am Weihnachtsabend. Sein großes Haupt sank auf seine Brust, und eine der Muhmenhoven zog ihm geschickt die Serviette weg, während die andere die Rollen an seinem Stuhl ausrichtete. Einen Augenblick später schnarchte Rowans Chefkoch, während ihn seine Krankenschwestern keuchend und ächzend vor Anstrengung ins Bett brachten.
    Das Essen neigte sich langsam dem Ende zu, und Max stellte fest, dass viele der kleineren Kinder bereits aufgestanden waren und herumliefen, mit Tannenzapfen warfen und sich nach Kräften bemühten, die Erwachsenen von ihren Unterhaltungen abzubringen. Über ihnen blinkten die Sterne und es lag bereits eine gewisse Kälte

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