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Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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Gänsekeule vom Tablett und drückte sie Max in die Hand.
    »Aber ich will das nicht«, grollte Max.
    Immer noch lächelnd, nickte Sir Alistair einer vorbeigehenden Dämonin zu. »Junger Mann, du wirst dich benehmen! Du wirst diese Gans mit Freuden essen und du wirst dabei lächeln. Mit anderen Worten, du wirst dich benehmen wie ein Gentleman und aufhören, die Sicherheit unserer Gemeinschaft zu gefährden.«

    Max verzog das Gesicht, roch an der Gans und brachte ein kleines Stück davon herunter. Sir Alistair seufzte gereizt auf und glitt zu einigen Vertretern der Werkstatt hinüber, als seien sie gute Freunde. Er sah über die Schulter zurück, als wolle er Max zu ihnen hinüberbitten, doch der bückte sich und tat so, als müsse er sich die Schnürsenkel neu binden. Plötzlich fiel sein Blick auf ein paar riesige schwarze Stiefel, die nur ein paar Zentimeter vor ihm stehen blieben. Als er aufsah, stand Prusias über ihm.
    »Du musst nicht knien, mein Junge«, amüsierte sich der Dämon und bedeutete ihm, aufzustehen.
    Als sich Max aufrichtete, verstummten um sie herum langsam die Gespräche. Aus der Nähe betrachtet, wirkte Prusias noch größer. Er maß über zwei Meter und seine Brust schien etwa halb so breit. Eine riesige Hand, schwer mit Goldringen beladen, griff nach der von Max und schüttelte sie. Die Kraft dieses Griffes war ungeheuerlich. Lächelnd zog ihn Prusias näher, sodass er fast an den schwarzen Brokat der Robe gedrückt wurde. Vom Körper des Dämons ging eine unglaubliche, schreckliche Hitze aus, als ob er unter seiner fleischlichen Verkleidung reine Flamme war. Mit der anderen Hand hob Prusias Max’ Kinn an, sodass er ihm direkt ins Gesicht sehen musste.
    »Es ist höchst erfrischend, den ›Unbesiegten‹ kennenzulernen«, sagte Prusias leise. »Ich dachte schon, ich müsse Alexanders Schicksal teilen – ›keine Welten mehr zu erobern‹ und so weiter. Es ist in der Tat erfrischend, wenigstens einen ungebeugten Rücken zu sehen. Komm mit nach Blys, Max, meine Untertanen würden meilenweit reisen, um dich zu sehen.«
    »Am Pranger oder am Galgen?«, fragte Max unschuldig.
    Prusias musste über den bitteren Humor lachen – ein klares, dröhnendes Piratenlachen, bei dem sein ganzer
großer Körper bebte. Er ließ Max’ Hand los, strich sich den Bart glatt und betrachtete sein jetzt unbeteiligtes Gesicht. Immer noch zuckte das Lachen durch seinen Körper und kleine perfekte Zähne – wie die eines Kindes – kauten an seiner Unterlippe.
    »Ah, Max, du gefällst mir«, erwiderte der Dämon und zwinkerte. Dann sah er an ihm vorbei, sprach Mrs Kraken fröhlich an und ging zu ihr. Trotz seines Lächelns traten sogar die anderen Dämonen beiseite, als er die Halle durchquerte, so wie kleinere Fische Platz machen, wenn ein Hai in ihren Gewässern auftaucht.
    Max sah Prusias nach. Dabei fiel ihm auf, dass viele Diener aus dem Tross der Dämonen die Möbel aus der Mitte der Halle räumten. Dann legten sie Seidenkissen aus und stellten in einem knapp zwanzig Meter weiten Kreis bronzene Feuerbecken auf. Nachdem sie angezündet worden waren, erklang Prusias’ Stimme im scherzhaften Tonfall eines Ringrichters:
    »Versammelt euch! Es ist Zeit, diese Gelegenheit mit einem Médim zu feiern. Bitte setzt euch, damit ich es euch erklären kann.«
    Neugierig sah Max, wie alle Anwesenden ihre Unterhaltungen unterbrachen und sich einen Platz auf den Kissen suchten. Max setzte sich nach hinten und rutschte zur Seite, als sich Nigel neben ihn quetschte.
    »Denk an dein Versprechen!«, verlangte er nervös.
    Bevor Max etwas sagen konnte, löschte Prusias mit einem Schwung seines Stockes alle Lichter in der Halle. Das einzige Licht kam nun von den glühenden Kohlebecken und in der düsteren Umgebung leuchteten die Augen der Dämonen gespenstisch. Ein intensiver Geruch nach Weihrauch breitete sich aus. Prusias baute sich in der Mitte auf, und seine Präsenz war so stark, dass Max beinahe vergessen
hätte, wo er war – nämlich in Rowan. Der Dämon schien nicht nur Herr der Halle zu sein, sondern von allem, was dahinter liegen mochte. Seine tiefe Stimme hallte leise von den goldenen Wänden wider, auf denen die Schatten tanzten.
    »Unsere Art feiert Versammlungen oder die Beilegung von Disputen mit heiligen Wettkämpfen, die wir Médim nennen«, erklärte er. »Damit ehren wir die großen Gaben unseres Schöpfers und die, die sie beherrschen. Die Wettkämpfe in einem Médim können unterschiedlich sein, aber sie

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