Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
Vom Netzwerk:
eigenen Vorbereitungen und legte das Nanohemd ab, unter dem ein drahtiger, blasser Oberkörper mit einem Geflecht von Narben zum Vorschein kam. Wieder heulte Grahn, dem die Vyes den schweren eisernen Brustpanzer abnahmen. Vier muskulöse Arme, jeder dicker als der eines Oger, begannen zu zucken und in die Luft zu greifen, als ob sie einen imaginären Gegner erwürgen wollten.
    »Nigel«, hauchte Max. »Ich sollte da unten sein. Das sollte Cooper nicht tun müssen!«
    »Cooper kann auf sich selbst aufpassen«, krächzte Nigel schwächlich. »Misch dich nicht ein!«
    »Aber…«
    »Kein Aber!«, fuhr Nigel ihn an. »Jetzt sitz still und sag mir, was passiert. Ich kann gar nicht hinsehen …«
    »Die Regeln sind einfach«, erklärte Prusias. »Keine Waffen, keine Magie, kein Mord. Der Kampf endet, wenn sich der Verlierer ergibt. Beim Glockenschlag beginnt der Amann!«

    Viele der Dämonen sogen eifrig an Wasserpfeifen. Prusias setzte sich. Dichter Rauch lag in der Luft und aus den Kohlebecken leuchtete es bernsteinfarben. Wieder heulte Grahn und stolzierte vor Cooper auf und ab, der immer noch mit verschränkten Händen vor sich auf den Boden blickte. Er wirkte eher wie ein resignierter Gefangener vor der Exekution als wie ein eifriger Kämpfer.
    Der Dämon hockte sich angespannt hin, als ob er alle Muskeln und Nerven für einen plötzlichen, vernichtenden Angriff zusammenzog. Es wurde still in der Halle und die Spannung stieg ins Unerträgliche.
    Als die Glocke erklang, sprang Grahn.
    Max hatte Cooper sich noch nie so schnell bewegen sehen. Mit einem blitzschnellen Sprung zur Seite wich der Agent dem Griff des Dämons aus und versetzte ihm einen ausgezeichnet berechneten Schlag an die Schläfe. Das Knacken ließ das Publikum zusammenzucken. Selbst Max schluckte seinen Jubel herunter, als er das Ergebnis betrachtete.
    Grahn lag reglos am Boden.
    Hatte Cooper ihn getötet?
    Einen Augenblick schien selbst der Agent unschlüssig. Er drehte sich um, schüttelte seine Schlaghand und betrachtete seinen niedergestreckten Gegner. Grahn war ungelenk gestürzt und konnte seine Freunde nicht hören, die ihm zubrüllten, aufzustehen. Vyndra betrachtete die Szene mit kaltem Abscheu, doch Prusias schien sich zu amüsieren.
    »Ergibst du dich, Grahn?«, rief er spöttisch.
    Ein Arm des Dämons zuckte. Dann ein zweiter.
    Max sah zu Cooper. Der Agent beobachtete, ob Grahn sich wieder erheben würde, und schüttelte und bog dabei vorsichtig seine Finger. Max stöhnte auf – er hatte sich bestimmt die Hand gebrochen.

    »Was passiert?«, fragte Nigel, der sich die Augen zuhielt.
    »Cooper hat ihn niedergeschlagen«, erklärte Max. »Aber jetzt steht er nur da und lässt den Dämon wieder zu sich kommen. Warum macht er ihn nicht fertig?«
    Doch der Agent nutzte seinen Vorteil nicht aus. Zu Rowans kollektiver Enttäuschung kam Grahn wieder zu Sinnen und rappelte sich auf. Seine linke Gesichtshälfte war geschwollen, ein Auge blutverklebt. Er taumelte, als ob er betrunken sei, und starrte Cooper an. Schließlich brüllte Vyndra den Dämon in seiner eigenen Sprache an. Grahn riss sich zusammen und ging erneut zum Angriff über.
    Wieder traf ihn Cooper mit einem Schlag, der einen geringeren Gegner getötet hätte. Doch diesmal schaffte es Grahn, auf den Füßen zu bleiben und sich trotz des Treffers auf Cooper zu werfen.
    Max hörte Miss Boon aufschreien, als Cooper brutal von den Füßen gerissen wurde. Vier Arme umschlangen ihn und pressten ihn an Grahns Brust, während der Dämon heulte und ihn wie eine Fetzenpuppe quetschte.
    »Er bricht ihm das Kreuz«, stieß Max entsetzt hervor.
    »Er gibt auf!«, kreischte Miss Boon. »Er gibt auf!«
    »Der Kämpfer selbst muss sich ergeben«, erinnerte sie Prusias, den Blick starr auf den Kampf gerichtet.
    Wieder und wieder schüttelte Grahn Cooper mit plötzlichen, schrecklich brutalen Stößen. Der Agent war erschlafft und Grahn begann zu lachen.
    »Ergibt sich der kleine Mann? Ergibt er sich oder wird seine Haut Grahns Wand zieren?«
    Als es den Anschein hatte, dass der Agent etwas sagen wollte, hörte Grahn auf, ihn zu würgen. Doch Cooper grinste ihn lediglich an, während ihm das Blut aus der Nase lief. Sofort verstärkte Grahn seinen Griff und presste weiter.

    »ERGIB DICH, WILLIAM!«, schrie Miss Boon hysterisch.
    Die Zeit schien plötzlich wie in Zeitlupe zu vergehen. Max konnte nicht zusehen. Cooper würde sich nie ergeben – dazu war er viel zu stolz. Max sprang auf, entschlossen,

Weitere Kostenlose Bücher