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Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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einzugreifen.
    Doch in diesem Moment ergriff Prusias das Wort.
    »Das reicht, Grahn!«
    Abrupt hörte der Dämon auf, aber er wandte ungläubig den Kopf zu Prusias um.
    »Ja, das reicht«, wiederholte dieser ruhig. »Der Mann ist bewusstlos und kann sich nicht ergeben. Dieses Médim wird nicht durch einen Todesfall getrübt werden.«
    Aufheulend warf Grahn Coopers Körper von sich. Der Agent krachte in eines der Feuerbecken und blieb reglos liegen. Miss Boon eilte zu ihm.
    »Schade«, sagte Prusias mit einem Blick auf Max. »Schade, dass euer Mann verletzt wurde, während euer Champion feige in der Ecke gehockt hat.«
    Das war zu viel. Mit vor Scham brennendem Gesicht befreite sich Max aus Nigels Griff und sprang auf. Er wusste, dass er sich zum Narren machte und dass er Befehle missachtete. Aber das war ihm egal. Es war schon schlimm genug, dass Rowan unterwürfig einen Vertrag unterzeichnet hatte und während des ganzen Médim erniedrigt worden war. Aber zuzusehen, wie Cooper zusammengeschlagen wurde, während er tatenlos zusehen musste, war zu viel.
    Er stürmte durch die Halle zu der Tür, an der die schweigenden, maskierten Standartenträger standen. Sie traten beiseite, um ihn durchzulassen. Sobald er im Freien war, rannte Max von der Botschaft fort, als ob er von Furien gejagt würde.

KAPITEL 6
    Federn und Schriftrollen

    M ax rannte zwischen Maggie und dem Alten Tom hindurch und folgte einem Serpentinenpfad, der in die dunklen Wälder am nördlichen Rand des Campus von Rowan führte. Keuchend lief er weiter, um so viel Abstand wie möglich zwischen sich und das schändliche Médim in Gràvenmuir zu bringen. Das Bild des reglosen Cooper verfolgte ihn, sodass ihm nicht danach war, sich zu den Freudenfeuern seiner Klassenkameraden zu gesellen. Er lief schneller.
    Bald befand er sich auf unbekanntem Gelände. So weit nach Norden hatte er sich noch nie vom Schulgelände entfernt. Er spürte eine deutliche Veränderung in der Luft, als ob die Atmosphäre mit etwas Wildem, Ursprünglichen geladen war. Der Schweiß auf seiner Stirn kühlte ab, als er langsamer wurde und sich seine Umgebung aufmerksam ansah. Er hatte das Gefühl, sich in einem Meer aus Bäumen zu befinden – ungeheuer großen Bäumen, die in einer vergessenen, grauen Vorzeit gepflanzt worden zu sein schienen. An ihren Stämmen wuchs Moos, das die Luft mit Feuchtigkeit sättigte. Es wirkte fast wie ein gespenstisches Amphitheater. Max blieb stehen, um zu lauschen.

    Es war verdächtig still. Kein Vogelruf, kein Rascheln kleiner Tiere störte die undurchdringliche Stille. Plötzlich hörte Max das Herz in seiner Brust klopfen. Er holte tief Luft, um sich zu beruhigen, und nahm den starken Geruch nach feuchter Erde, wilden Kräutern und gefallenen Blättern wahr. Die Bäume waren dort, wo er stand, so dicht, dass er das Gefühl hatte, in ein Dickicht schwärzester Mitternacht gestolpert zu sein. Eine Weile blieb er einfach tief atmend und lauschend stehen, zufrieden, lediglich einer der Waldbewohner zu sein. In der Dunkelheit konnte Max sein Handgelenk und das Zeichen des Roten Dienstes darauf nicht sehen.
    Er ging tiefer in den Wald, weit weg von allen Pfaden, die er in Rowan je beschritten oder auch nur auf einer Karte gesehen hatte. Schließlich gelangte er auf eine Art Lichtung und blickte zu einem Mammutbaum auf, der einsam in einem Graben aus dichtem Unterholz stand. Licht flackerte hier und da im Laub auf, als wäre das Geäst eine Krone aus blinkenden Sternen.
    Als Max näher kam, erloschen die Lichter abrupt und alles war still, doch er spürte Leben um sich herum – kraftvolles, aufmerksames Leben – überall um ihn herum. Der Wald lauschte und er kam sich auf einmal ganz stark wie ein Eindringling vor.
    Er ließ eine kleine blaue Flamme auf seiner Handfläche entstehen, lehnte sich an eine alte Eiche und sah sich auf der Lichtung um.
    »Das Feuer verbrennt mich!«
    Max zuckte erschrocken zusammen – eine tiefe weibliche Stimme hatte auf Griechisch zu ihm gesprochen. Blitzschnell löschte er die leuchtende Flamme und sah sich zwischen den Bäumen nach der Sprecherin um. Lange musste er nicht suchen. Die Eiche schauderte und aus der rissigen
Rinde sah ein Gesicht hervor. Wunderschöne Augen, feucht und glänzend, zwinkerten ihm zu.
    »Ich wollte niemandem wehtun«, erklärte Max. »Ich habe mich nur umgesehen.«
    »Ich weiß«, erwiderte der Geist nicht unfreundlich. »Aber wir fürchten uns vor Feuer und es ist uns hier nicht

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