Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
Vom Netzwerk:
verbrannte ihre Haut oder riss sich kreischend aus ihren Händen los. Zuerst konnte ich sie auch nicht anfassen. Aber ich habe es immer wieder versucht und festgestellt, dass sie mich sie ein oder zwei Minuten lang halten ließ. Irgendwann kam der Schmerz, aber mehr Ermutigung brauchte ich nicht. Ich hatte die Geschichten gelesen, Max … Ich dachte, wenn ich den Speer repariere, würde ich unbesiegbar werden. Ich wurde gierig. Und habe dafür bezahlt.«
    Der Agent runzelte die Stirn, als er darüber nachdachte. Er blinzelte.
    »Aber das Médim von gestern Abend und mein Kampf mit dem Fomorianer sind nicht der Grund, warum ich dich hierher gebeten habe. Jetzt, wo wir Astaroths Vertrag unterzeichnet haben, können wir mit unserer Erkundungsexpedition beginnen. Der Rote Dienst zieht morgen früh los. Ich teile die zwölf Mitglieder in sechs Paare ein. Du kommst mit mir.«

    »Wo geht es denn hin?«, wollte Max wissen.
    Cooper entrollte eine alte, handgezeichnete Karte von Nordamerika. Die Ostküste war zwar detailliert dargestellt, doch das Landesinnere war fast leer. Max suchte das Dokument bis zu den ausgefransten Rändern und abgegriffenen Ecken ab. Es gab keine Beschriftung. Es war fast, als wäre Amerika nie entdeckt worden.
    »Wo ist New York?«, fragte er angestrengt blinzelnd. »Und Boston?«
    »Das genau sollen wir herausfinden«, erwiderte Cooper und tippte auf die Karte. »Alle modernen Karten verblassen. Die Gelehrten haben so ihre Theorien, aber bislang war noch niemand draußen, um nachzusehen.«
    »David war draußen«, warf Max ein.
    »Niemand war draußen«, wiederholte der Agent. »Wir haben Posten an jedem Ausgang.«
    »Mein Fehler«, entschuldigte sich Max.
    »Wir werden zu Pferd reisen und erst an der Küste entlang nach Süden reiten und dann westwärts«, deutete Cooper auf die Karte. »Du bist vom Unterricht und deinen eigenen Lehrverpflichtungen entbunden, bis wir wiederkommen. Für die Direktorin hat das höchste Priorität.«
    »Wann glauben Sie, werden wir zurück sein?«, fragte Max, der an Julie und die Vorfreude dachte, mit seinen Freunden zusammen das nächste Schuljahr zu beginnen.
    »In zwei Wochen«, überlegte der Agent und rieb sich über die blonden Haarbüschel. »Vielleicht auch in drei. Hängt davon ab, was wir finden.«
     
    Max ging es wesentlich besser, als er Cooper und das Herrenhaus verließ. Trotz der düsteren Anwesenheit von Gràvenmuir wimmelte es auf den Wiesen von Leuten. Entschlossen, dem Beispiel seines Mentors zu folgen, ignorierte
er die dunklen Türme und machte sich lieber schnell auf den Weg ins Sanktuarium, wo Julie auf ihn warten würde.
    Doch hinter den Toren des Sanktuariums bot sich ihm ein ungewöhnlicher Anblick. Entlang der breiten Grenzhecke und bis zur Lagune und der Aufzuchtstation steckten eine Unmenge von Pfosten und Fähnchen. Zwischen diesen Markierungen schritten Hunderte von Menschen, Domovoi und sogar ein paar Satyrn umher, maßen Abstände, banden bunte Bänder an die verschiedenen Pfähle und berieten sich mit einem gelehrt wirkenden Mann mit weißen Haaren und einem sauber gestutzten Bart. Max eilte zu ihm.
    »Was bedeutet das alles, Mr Vincenti?«, fragte er und machte Platz für einen Domovoi, der mit einer Wagenladung Holz vorbeikam.
    »Max!«, rief Mr Vincenti und schüttelte ihm herzlich die Hand. »Wie schön, dich nach gestern Abend gesund und munter zu sehen … nach der ganzen Aufregung. Bitte entschuldige das Durcheinander, aber wir treffen die Vorbereitungen für eine neue Siedlung – innerhalb der Tore.«
    Er breitete seine Pläne aus und zeigte sie Max, der sie überflog und hübsche Zeichnungen eines Dorfes mit gewundenen Pflastersteinstraßen und reizenden kleinen Gebäuden und Straßen sah. In der Legende las er laut: »Flickschustereien, Gerbereien, Weber, Schmiede, Färber, Stellmacher … Das ist ja eine ganze Stadt!«
    »Genau das wird es«, erklärte Mr Vincenti stolz. »Wie du dir vorstellen kannst, müssen wir uns von nun an älterer Mittel und Methoden bedienen. Jeder wird in einem Handwerk ausgebildet und muss arbeiten. Zum Glück können wir die alten Techniken aus den Büchern rekonstruieren und viele der Bewohner des Sanktuariums sind ein wahrer Segen. Die Zwerge zum Beispiel können Metall wie Lehm formen …«

    »Warum können wir nicht einfach die moderne Technik replizieren?«, fragte Max. »Ich weiß zwar, dass so Sachen wie Maschinen und Druckerpressen verschwunden sind, aber können wir sie nicht

Weitere Kostenlose Bücher