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Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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so geärgert, dass ich seinen Jungen mit aller Kraft geschlagen habe. Fast hätte ich ihn umgebracht, glaube ich. Die Direktorin wäre nicht sehr begeistert gewesen, wenn Grahn nicht wieder aufgestanden wäre.«
    »Warum haben Sie mich in den Plan nicht eingeweiht?«, wollte Max wissen.
    »Weil du ein impulsiver Bengel bist«, wiederholte Cooper. »Ich persönlich glaube nicht, dass du hättest verlieren können. Außerdem gab es noch mehr zu bedenken …«
    »Was denn?«
    »Vyndra, Max«, erwiderte der Agent. »Grahn war nur ein
Schläger, aber Vyndra ist sehr gefährlich. Ich glaube, wenn du in den Ring gestiegen wärst, hätte Vyndra die Sache nicht Grahn überlassen. Er hätte es selbst mit dir aufgenommen.«
    »Na und?«, fuhr Max auf. »Ich habe keine Angst vor ihm!«
    »Solltest du aber vielleicht.«
    »Wir sind der Rote Dienst«, sagte Max stolz. »Wir sollten uns vor gar nichts fürchten.«
    Cooper runzelte die Stirn und durchquerte das Zimmer.
    »Wir sind der Rote Dienst«, bestätigte er. »Und das bedeutet, dass wir gelegentlich Orte aufsuchen müssen, an die andere nicht gelangen. Die meisten dieser Orte sind dunkel und die Dinge dort sind furchterregend. So zu tun, als sei das nicht so, macht uns nicht tapfer, Max. Es macht uns dumm.«
    Max antwortete nicht. Seine Aufmerksamkeit richtete sich auf das Bücherregal, auf dessen oberstem Bord ein merkwürdiges Objekt lag, das aussah wie ein Straußenei. Cooper sah ihm zu, wie er das glänzende Oval herunternahm und über die ölige Oberfläche strich. Es steckte in einer Art Membran, die sich unter seinen Fingern verschob.
    »Ist das ein Ei?«, fragte Max und nahm es in beide Hände, weil es unerwartet schwer war.
    »Dreh es um«, schlug Cooper vor.
    Max tat es.
    Sein Blick fiel auf ein riesiges, blutunterlaufenes Auge mit kobaltblauer Iris. Prompt ließ er das gruselige Ding fallen, das mit einem überraschenden Knacken aufkam und Cooper vor die Füße rollte. Der Agent hob es auf, legte es wieder auf den Ständer im Regal und drehte es so, dass sie die Iris nicht sahen.
    »Woher zum Teufel kommt das denn?«, stieß Max hervor.

    »Von einem fomorianischen Riesen«, entgegnete Cooper.
    »Oh«, machte Max. »Der von der Isle of Man?«
    »Genau der«, bestätigte Cooper.
    »Señor Lorca hat von ihm gesprochen«, sagte Max leise. »Er sagte, dabei hätten Sie …«
    »Mein Gesicht verloren«, beendete Cooper den Satz.
    »Ich schätze, Sie haben ihm auch ganz schön wehgetan«, meinte Max.
    Der Agent musste tatsächlich lachen. »Wer weiß? Fomorianer – zumindest dieser Fomorianer – haben jede Menge Augen. Ich kann mich nur undeutlich daran erinnern. Mein halbes Gesicht war verbrannt, nur noch rauchende Fetzen. Ich glaube, er wollte mich einfach durchbeißen und der Sache ein Ende machen. Aber sobald ich nahe genug an ihn herangekommen war …«
    Max zuckte zusammen, als der Agent eine brutale, reißende Drehbewegung mit der Hand machte.
    »Was ist passiert?«, flüsterte Max.
    »Keine Ahnung«, gestand Cooper achselzuckend. »Als mich Lorca gefunden hat, habe ich bewusstlos auf dem Boden gelegen und dieses Auge gehalten wie meinen Erstgeborenen. Jedenfalls habe ich jetzt ein Andenken, das mich daran erinnert, dass es in Ordnung ist, Angst zu haben.«
    Der Agent lächelte, aber hinter seinem Lächeln verbarg sich unverkennbar Schmerz. Max erinnerte sich an die Fotos von Cooper vor diesem Ereignis. William Cooper war ein gutaussehender Mann gewesen.
    »Können die Muhmenhoven Sie denn nicht irgendwie … heilen?«
    »Das haben sie schon versucht«, erwiderte Cooper. »Die Fomorianer sind Alte Magie – so alt wie Wurzeln und Felsen. Ihre Werke vergehen nicht einfach so. Da du schon
etwas von der Geschichte zu wissen scheinst, nehme ich an, dass du auch weißt, warum ich ihn aufgesucht habe.«
    »Señor Lorca sagte, Sie wollten, dass der Riese Cúchulains Speer repariert«, nickte Max.
    »Genau«, bekräftigte Cooper. »Auch ich war ein impulsiver Bengel.«
    »Warum?«, wunderte sich Max. »Was ist denn so impulsiv daran, die gae bolga reparieren zu wollen?«
    »Alles«, gestand Cooper und betrachtete seine Hände. »Ich war gerade erst in den Roten Dienst aufgenommen worden. Man hatte mich ins Gewölbe gebracht, damit ich mir eine Waffe auswählen konnte. Vilyak und die anderen zeigten mir Cùchulains zerbrochenen Speer – sie sagten, es sei der größte Schatz des Roten Dienstes. Die anderen konnten den Speer nicht einmal anfassen, die gae bolga

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