Die Schule der magischen Tiere, Band 2: Voller Löcher! (German Edition)
kratzte sich am Kopf. „Keine Ahnung, wie das passieren konnte. Falls jemand die Schlange sieht, dann sagt sofort Miss Cornfield Bescheid. Auf keinen Fall dürft ihr Ashanti anfassen! Das ist gefährlich! Die Schwarze Mamba gehört zu den giftigsten Schlangen der Welt.“
Ein Raunen ging durch die Klasse.
„Na prima“, murmelte Benni.
Dann lächelte Mr. Morrison. So, als hätte er ihnen nicht gerade erzählt, dass sie in Lebensgefahr waren. „Vor allem aber bin ich natürlich hier, um ein magisches Tier zu übergeben“, sagte er. Pinkie nickte eifrig.
„Natürlich“, spottete Helene, die bei jeder Gelegenheit durchblicken ließ, wie wenig sie von Mr. Morrison hielt.
„Nur eins?“, rief Silas. „Wann bekomme ich endlich ein Krokodil?“
„Und ich ein Einhorn?“, fügte Helene hinzu.
Henrietta, die auf Bennis Schulter saß, knabberte an seinem Ohrläppchen und Benni unterdrückte ein Kichern.
Er sah, dass Schoki ganz blass um die Nase war. Ob wohl Schoki ein Tier bekommen würde?
Andererseits gab es in ihrer Klasse vierundzwanzig Schüler und bisher hatten erst drei von ihnen eins bekommen …
Mr. Morrison ging langsam durchs Klassenzimmer. „Ich hoffe, ihr erinnert euch daran, was ich euch über die magischen Tiere erzählt habe. Euer Tier kann mit euch sprechen, aber nur mit euch. Und nur ihr könnt hören, was es sagt.“
„Wissen wir“, warf Silas ein und erntete einen kühlen Blick von Miss Cornfield.
„Euer magisches Tier wird euch niemals im Stich lassen“, fuhr der Besucher unbeeindruckt fort. „Ihr bekommt den treuesten Gefährten, den ihr euch vorstellen könnt.“ Ida drückte Rabbat fest an sich.
Mr. Morrison ging zur Tür.
Ida blickte zu Anna-Lena. Sie strahlte über das ganze Gesicht. Als der Besucher mit einer Holzkiste zurückkam, sprang sie auf. Miss Cornfield stoppte sie mit einer kleinen Handbewegung und lächelte. „Bleib bitte sitzen, Anna-Lena.“
Folgsam setzte sich Anna-Lena wieder an ihren Platz. Mr. Morrison beugte sich über die Holzkiste und flüsterte ein paar Worte, die niemand verstehen konnte.
Ida kam es vor wie ein Abschiedsgruß. Wieder einmal schossen ihr alle möglichen Fragen durch den Kopf: Woher kamen diese magischen Tiere eigentlich genau? Wie lange wohnten sie in der magischen Zoohandlung, bevor sie ihrem endgültigen Besitzer übergeben wurden? Saßen die Tiere nebeneinander in Regalfächern und plauderten miteinander?
Fiel es Mr. Morrison sehr schwer, sich von einem seiner Tiere zu trennen?
Aus Rabbat war kaum etwas herauszukriegen, sosehr Ida ihn auch löcherte.
Nun ging Mr. Morrison langsam auf Anna-Lena zu. Ganz sachte stellte er die Kiste auf ihrem Tisch ab.
„Caspar“, sagte er mit einer kleinen Verbeugung. „Aus Madagaskar.“
Anna-Lena lugte über den Kistenrand. Ihre Wangen glühten. Dann griff sie hinein.
Anna-Lena holte eine grüne Echse heraus. Ein Tierchen mit Zacken auf dem Rücken, einem lustig eingedrehten Schwanz und schwarzen, wachen Augen.
„Ein Mini-Dino?“, rief Silas überrascht.
„Oh, wie schön!“, jubelte Anna-Lena. Sie streckte die Hand nach oben. „Ich habe ein Chamäleon bekommen! Vielen, vielen Dank, Mr. Morrison!“
Alle in der Klasse begannen zu klatschen. Alle freuten sich mit Anna-Lena. Alle, außer Helene und Schoki. Helene, weil sie niemandem etwas gönnte. Schoki, weil er voll Sehnsucht darauf wartete, dass auch er einmal an die Reihe kam.
9. Kapitel
Löcher, Löcher, Löcher!
Der Hausmeister kam mit dem Zubuddeln nicht mehr hinterher. Eine Nacht hatte er es geschafft, Wache zu halten, und tatsächlich waren keine neuen Löcher im Schulgarten dazugekommen. Doch in der Nacht darauf war er voller Erschöpfung eingeschlafen. Prompt waren am nächsten Morgen vierzehn neue Löcher in der Wiese. Und sie wurden immer größer. Daneben türmten sich Erdhaufen wie riesige Maulwurfshügel.
Der Direktor ordnete an, dass die Schülerinnen und Schüler der Wintersteinschule mithelfen sollten die Löcher wieder aufzufüllen.
Bestimmt stecken irgendwelche Schüler dahinter, dachte der Direktor. Wenn sie nun die Sache selbst ausbaden müssen, wird der Spuk schon aufhören.
Und so versammelte sich die Klasse von Miss Cornfield nach der Schule auf der Wiese, wo Herr Wondraschek missmutig die Schaufeln verteilte.
Nun, da sie selbst ins Schwitzen kamen, fingen auch die Schüler an, sich für die merkwürdigen Löcher zu interessieren. Alle rätselten, wer hinter der Sache stecken könnte.
„Vielleicht
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