Die Schule der magischen Tiere, Band 2: Voller Löcher! (German Edition)
hatte ihm wie versprochen dabei geholfen.
Erst hatten sie Schokis Bett so ausgestopft, dass es aussah, als würde er darin liegen und schlafen.
Dann war Peperoni immer wieder durch den Gang gehuscht, um nachzusehen, ob die Luft rein war. Und als Opa Theodor sich auf den Weg zum Zeitungskiosk um die Ecke machte, gab er das Kommando zum Aufbruch.
Anna-Lena saß in dem Schaukelstuhl, der Idas Mutter gehörte, eingekuschelt in eine rot-weiß karierte Decke. Das Chamäleon, das darauf saß, war kaum zu sehen.
„Findet ihr die Sache mit den Löchern nicht komisch?“, fragte sie nachdenklich. In den letzten Tagen waren über zwanzig Löcher dazugekommen, denn Herr Wondraschek hatte sich geweigert weiterhin nachts Wache zu schieben.
Miriam nickte. „Am Anfang war es ja noch lustig“, sagte sie und rückte näher zu Jo. „Jetzt ist es nur noch doof.“
„Meint ihr, Mr. Morrison hat seine Finger mit im Spiel?“, mischte sich Ida ein.
Schoki schüttelte den Kopf. „Das glaube ich nicht. Er hat sich total gewundert, als er die Löcher bei Peperonis Übergabe gesehen hat.“
Anna-Lena sah neugierig auf. „Was hat er denn noch so gesagt, als er dir Peperoni überreicht hat?“
Schoki lächelte. „Dass Peperoni aus Westafrika stammt und es kaum erwarten konnte, zu mir zu kommen.“ Das Pinselohrschwein neben ihm grunzte zustimmend. „Und dass Ashanti immer noch weg ist. Er macht sich große Sorgen!“
Juri schnäbelte Jo hinter dem Ohr.
„Er glaubt, dass sich Ashanti in der Nähe der Schule aufhält“, erzählte Schoki weiter. „Sie wünscht sich nämlich auch einen Gefährten.“
Ida und Miriam wechselten einen Blick.
„Vielleicht lauert sie in einem der Löcher“, flüsterte Jo. „Und wartet nur darauf, zuzubeißen …“
Die Freunde kicherten.
Ab und zu sahen Idas Eltern herein und versorgten sie mit Leckereien. Sie wunderten sich, dass die Kinder genauso wild auf Obst und Gemüse waren wie auf Gummibärchen und Schokolade.
„Das hätten wir früher nie freiwillig gegessen“, freute sich Idas Papa, als er in der Küche noch einen Teller Paprika und Salatgurke schnippelte.
„Juhu, Nachschub!“, jubelte Henrietta, als Ida den frisch aufgefüllten Teller vor ihr abstellte.
Endlich ging es los. Sie bauten sich mit Matratzen, Decken und Kissen ein riesiges gemütliches Lager. Ida legte die DVD ein. Erst schauten sie ein Stück „Nacht der Vampire“ und später, als Idas Eltern im Bett waren, „Die Invasion der Riesenkraken“.
Die Filmmusik ertönte so laut, dass Rabbat erschrocken zur Seite sprang.
Große, behaarte Spinnenbeine krabbelten über eine Müllhalde. Aus einem stinkenden Abwasserkanal ragten die fast durchsichtigen Arme der Riesenkraken hervor.
Gerade als Riesenkraken und Monsterspinnen übereinander herfielen, blitzte es draußen vor dem Wohnzimmerfenster.
Anna-Lena schrie laut auf, Caspar wurde lila vor Angst. Miriam rutschte noch näher zu Jo. Juri, der Pinguin, saß wie versteinert da, obwohl gar keine Erwachsenen im Raum waren.
„Bäh, sind die Viecher eklig!“ Benni war blass geworden. Trotzdem konnte er den Blick nicht von der Bildfläche lösen, wo sich jetzt haarige Spinnenbeine und glitschige Krakenarme ineinander verhedderten.
Henrietta schwieg, sie hatte ihr Köpfchen schon beim ersten Anblick eines Riesenkraken in den Panzer zurückgezogen.
„Es werden immer mehr“, flüsterte Schoki.
„Ist doch nur ein Film!“, grunzte Peperoni.
Nun brach draußen das Gewitter richtig los. Blitze zuckten fast ohne Pause, Donner grollte. Regen prasselte gegen die Scheiben. Rabbat versteckte seinen Kopf zwischen den Vorderpfoten und Ida drückte ihn fest an sich. Jo und Juri schmiegten sich ganz eng aneinander.
Caspar kannte Riesenspinnen aus Madagaskar. Und er mochte sie gar nicht. Er verschwand unter der rot-weiß karierten Decke, die sich Anna-Lena immer wieder vor die Augen zog und über die sie nur ab und zu ein ganz klein bisschen lugte.
Später, bei „Rückkehr der Killerbienen“, waren schon fast alle eingenickt.
Nur Schoki schaute noch gespannt zu, mit dem schnarchenden Schweinchen im Arm. Am Anfang hatte er noch erwartet, dass sein Opa bei Idas Eltern anrufen würde. Schließlich war er trotz Hausarrest nicht zu Hause. Aber wahrscheinlich hatte sein Opa noch nicht mal gemerkt, dass er weg war. Bestimmt war er mal wieder selbst unterwegs. Peperoni grunzte im Schlaf.
Egal. Sollte sein Opa nachts eben eine Bank überfallen oder in der Disco durchtanzen –
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