Die Schule der magischen Tiere, Band 2: Voller Löcher! (German Edition)
antwortete der.
Schoki blickte nach oben zum Klassenzimmer und winkte mit der linken Hand. Mit der rechten Hand hielt er ganz fest die Leine. Das Schweinchen tapste unbeholfen neben ihm her. Dann verschwanden sie durch die Eingangstür.
„Äh, Miriam, hol doch bitte rasch ein paar neue Tafelschwämme vom Hausmeister, ja?“, sagte die Lehrerin, die ebenfalls aus dem Fenster geblickt hatte. „Auf, auf!“
Ganz klar, sie wollte Miriam aus dem Weg haben, damit die Klasse das neue magische Tier in Ruhe begrüßen konnte.
Miriam zögerte, aber Ida boxte sie unter der Bank in die Seite. Also stand Miriam widerwillig auf und verließ das Klassenzimmer.
Auf dem Gang schlug sie jedoch nicht den Weg zum Hausmeister ein, sondern ging geradewegs in Schokis Richtung. Sie konnte nicht anders.
Die Leine hatte Schoki bereits gelöst. Die kurze Strecke vom Parkplatz bis ins Klassenzimmer hatte ausgereicht, dass sein magisches Tier und er ein Herz und eine Seele wurden.
Sie kamen Miriam strahlend entgegen.
Schoki formte die Hand zu einer Trompete. „Tä-tärä-tä-täa!“, trompetete er fröhlich. „Das ist Peperoni, mein Pinselohrschwein.“
Stolz sahen die beiden Miriam an.
Schoki ging in die Hocke und kraulte sein Schwein mit leuchtenden Augen hinter dem Pinselohr. „Er kommt aus dem Senegal und mag Schokolade ziemlich gern, genau wie ich!“
Dann kicherte Schoki, anscheinend hatte Peperoni gerade einen Witz gemacht.
Auch Miriam ging in die Hocke. Sie betrachtete die kecke Schnauze, das rotbraune Fell, die weißen Barthaare und den schlanken Bauch.
„Wahnsinn, ist der süß!“, seufzte sie.
„Der süßeste Peperoni der Welt!“, rief Schoki.
13. Kapitel
Peperoni
Nun, da er Peperoni hatte, hatte Schoki das Gefühl, es mit allem und jedem aufnehmen zu können. Sogar mit seinem Opa.
Sie kannten sich erst einen Tag, aber Schoki kam es vor, als wäre das Pinselohrschwein schon immer an seiner Seite gewesen. In diesem einen Tag – und besonders in der letzten Nacht, während Benni und Henrietta tief und fest schliefen – hatte Schoki Peperoni alles anvertraut: wie sehr ihm seine Mutter fehlte, wie unerträglich sein Opa war.
Am nächsten Tag nach der Schule bestand Peperoni darauf, dass sich Schoki wieder bei seinem Opa blickenließ. „So schlimm kann er gar nicht sein“, meinte das Pinselohrschwein.
„Oh doch“, sagte Schoki und stülpte Peperoni im Gehen seine Strickmütze über. „Steht dir“, lachte er.
Doch als Peperoni sich in der nächsten Schaufensterscheibe betrachtete, schüttelte er sich so sehr, dass die Mütze auf den Boden fiel. „Ich bin doch kein Zirkustier!“, beschwerte er sich.
Als sie an Opa Theodors Haus ankamen, wäre Schoki am liebsten wieder umgekehrt. Doch Peperoni fand das feige. „Geh rein und rede mit ihm.“
Aber dazu kam Schoki gar nicht.
„Ach, auch mal wieder da, der Herr Enkelsohn?“, donnerte ihm eine Stimme entgegen. Opa Theodor erwartete ihn breitbeinig in der Küchentür.
Peperoni zuckte erschrocken zurück. „Ui!“, sagte er überrascht. „Langsam verstehe ich dich.“
Opa Theodor zerrte Schoki in die Küche, drückte ihn auf den Stuhl und baute sich vor ihm auf. Schoki fühlte sich hilflos wie ein Baby, am liebsten hätte er losgeheult. Doch dann spürte er die feuchte Schnauze von Peperoni in seiner Kniekehle.
„Du musst mit ihm reden, bring es hinter dich!“, raunte das Pinselohrschwein. „Es ist doch nur dein Opa, hab keine Angst! Ich bin bei dir. Und danach trinken wir zusammen Schoko-Kaba, ja? Ich glaube, da ist noch ein Päckchen in deiner Schultasche …“
Da musste Schoki lächeln. Er setzte sich gerade hin und schaute seinem Opa tapfer ins Gesicht. „Die Rolle ist vergeben“, sagte er mit fester Stimme. „Ich bin nicht Robin Hood. Ich bin Beleuchter.“
„Waaaas?“ Opa Theodor war fassungslos. „Beleuchter? Das ist etwas für Versager!“
Schokis Magen krampfte sich zusammen. „Warum denn?“, fragte er.
„Beleuchter, Beleuchter, das kann jeder.“ Opa Theodor wurde beim Reden immer lauter. „Warum wirst du nicht gleich Kartenabreißer?“
„Was ist denn dagegen zu sagen?“, stotterte Schoki. „Das muss doch auch jemand machen!“
„Jemand, ja“, knurrte Opa Theodor. „Aber doch niemand aus der Familie Trewes!“ Er schüttelte den Kopf. „Beleuchter“, sagte er verächtlich. „Und was ist mit der Hauptrolle? Pah! Deine Mutter wäre so stolz auf dich gewesen …“
Das war der Moment, in dem Peperoni auf
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