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Die Schule der Nacht

Die Schule der Nacht

Titel: Die Schule der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Mia
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um das Gebäude herum.
    »Oh Gott, da werden wir doch niemals reingelassen«, stöhnte April, nachdem sie ausgestiegen und das Taxi weitergefahren war.
    »Siehst du, genau darum geht es«, sagte Gabriel. »Das ist das Lockmittel für die Rekruten – mit uns kommst du immer und überall rein.« Er fasste sie an den Schultern und sah sie eindringlich an. »Okay, April, was ich dir jetzt sage, ist sehr wichtig. Du musst alles vergessen, was ich dir heute über Vampire, über die Ravenwood School und die Verschwörung erzählt habe, in Ordnung? Du hast nicht die leiseste Ahnung, was hinter alldem steckt. Du weißt auch nicht, dass Davina und Benjamin Vampire sind. Und vor allem eins ist wichtig: Ich bin einfach nur einer ihrer versnobten Freunde, mehr weißt du nicht über mich. Verstanden?«
    »Aber wie kann ich…«
    »Ob du mich verstanden hast?«
    »Ja«, antwortete April, und ihr kam flüchtig der Gedanke, ob er sie gerade mit seiner vampirischen Überzeugungskunst zu manipulieren versuchte.
    Gabriel spürte ihre Unentschlossenheit und griff nach ihren Händen. »Das ist kein Spiel, April«, sagte er sehr ernst. »Diese Leute wirken vielleicht wie oberflächliche Luxusgeschöpfe, aber im tiefsten Inneren sind sie Bestien . Falls du für sie zu einer Bedrohung wirst, werden sie nicht zögern, dich und deine Mutter zu töten. Wenn du ihnen auch nur den geringsten Anhaltspunkt für den Verdacht lieferst, du könntest wissen, was sie sind und was sie tun, werden sie in deinem Blut baden.«
    Seine Stimme klang so eindringlich, dass April ihn nur mit weit aufgerissenen Augen anstarren konnte.
    »Hast du verstanden, was ich gesagt habe?«
    Als April stumm nickte, drehte Gabriel sich um und wollte auf den Club zugehen, aber sie hielt ihn am Arm zurück.
    »Bist du wie sie? Wärst du auch imstande, all diese Dinge zu tun?«
    Er sah sie einen Moment lang schweigend an. »Komm jetzt«, sagte er nur. »Lass uns reingehen.«
    Sie sah ihm forschend in die Augen. »Beantworte mir nur eine Frage, Gabriel, dann tue ich alles, was du willst, einverstanden?«
    Er nickte.
    »Du hast Lily doch damals versprochen, nie einen Menschen umzubringen. Hast du dieses Versprechen gehalten?«
    Ohne ihrem Blick auszuweichen, nickte er erneut. »Ja, das habe ich«, sagte er und fügte im Weitergehen düster hinzu: »Bis jetzt jedenfalls.«
    Es war unfassbar laut in dem Club. So laut, dass April, als sie an sich hinuntersah, bemerkte, wie der Saum ihres Kleides im Takt der Bässe erzitterte. Sie war froh, dass sie sich die Zeit genommen hatte, sich umzuziehen, während sie auf das Taxi gewartet hatten. Die Schürfwunde am Knie hatte sie verbunden und mit einer blickdichten Strumpfhose kaschiert, aber sie pochte immer noch schmerzhaft, und ihre Füße brannten, weil sie heute so viel gerannt war. In der Halle herrschte eine tropenartige schwüle Hitze, und sie standen inmitten des Gewühls der tanzenden Clubgäste, auf deren halbnackten Körpern Schweißperlen und das von der Decke tropfende Kondenswasser glänzten. Zumindest hoffte April, dass es Wasser war. Es war zu dunkel, um es genau zu erkennen. Als sie sich auf die Zehenspitzen stellte, um über die Menge hinwegzusehen, sah sie eine erhöhte Tanzfläche, die von rotierenden Scheinwerfern und zuckenden Stroboskopblitzen beleuchtet war, aber der Rest des Clubs war in ein dunkel glühendes Rot getaucht, das noch bedrohlicher wirkte als UV -Licht. Gabriel nahm ihre Hand und schob sich mit ihr durch die Menge.
    »Hey! Nicht so schnell – mein Knie!«, rief April, aber Gabriel schien sie nicht hören zu können – oder zu wollen. Sie kamen an einer gigantischen Bar vorbei und traten dann durch eine Art Bogengang in einen kleineren Raum, in dem es zumindest ein bisschen leiser und kühler war. Als April sich suchend umblickte, erstarrte sie: Auf der anderen Seite des Raums beugte Benjamin sich gerade über Fionas entblößten Hals.
    »Fee!«, rief sie panisch. Benjamin hielt inne, sah auf und winkte ihr, dann wandte er sich wieder Fiona zu – aber nicht, um seine Fangzähne in ihrem Hals zu versenken, sondern um sich weiter mit ihr zu unterhalten, was bei dieser Lautstärke nur möglich war, indem man in das Ohr seines Gesprächspartners brüllte.
    »Sie unterhalten sich bloß«, murmelte April erleichtert. »Unterhalten sich bloß.« Und jetzt reiß dich zusammen!
    »April!«, rief Davina, die es sich auf einer Couch auf einem erhöhten Sitzbereich bequem gemacht hatte, ihnen zu. »Hier sind

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