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Die Schule der Nacht

Die Schule der Nacht

Titel: Die Schule der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Mia
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Davis und Alix Graves umzubringen? Wo ist die Verbindung? Ich finde einfach keine, außer dass alle Beteiligten in irgendeiner Form mit der Ravenwood School zu tun hatten oder haben. Im Moment steht nur eines fest: Dieser Fall ist anders als alle, mit denen wir es bisher zu tun gehabt haben.«
    »Und was bedeutet das konkret?« April spürte, wie sich von ihrem Magen aus ein eisiges Gefühl in ihrem ganzen Körper ausbreitete.
    Reece schüttelte seufzend den Kopf. »Jede der eben erwähnten Personen könnte Ihren Vater umgebracht haben«, sagte er ernst und sah ihr direkt in die Augen. »Und einer von Ihnen hat es vermutlich getan.«

Achtunddreißigstes Kapitel

    D as riesige alte Herrenhaus der Osbournes strahlte trotz seiner erhabenen Pracht und der kunstvoll angelegten Rasen- und Parkflächen, von denen es umgeben war, etwas Furchteinflößendes aus. Dass man als Besucher offenbar einer Art Sicherheits-Check unterzogen wurde, bevor man das Grundstück betreten durfte, verstärkte diesen Eindruck nur noch.
    April drückte auf den Klingelknopf an der Gegensprechanlage und wartete, während eine Kamera mit einem rot blinkenden Sensor an der Seite herumschwenkte und sie ins Visier nahm.
    » Zzzzkrrrrr … Ja, bitte?«, ertönte eine von statischem Rauschen begleitete Stimme.
    »Ähm, hallo. April Dunne… ich bin mit Davina verabredet.«
    » Kkkkkzzzrrr … Einen Moment.«
    Während April wartete, was als Nächstes passieren würde, fragte sie sich, ob sie nicht gerade dabei war, einen großen Fehler zu begehen. Nach ihrer waghalsigen, aber erfolgreichen kleinen Razzia im Büro des Schulleiters hatte sie Caro von ihrer Verabredung mit Davina erzählt, woraufhin ihre Freundin sich mal wieder die schlimmsten Horrorszenarien ausgemalt hatte. »Pass bloß auf. Sie versucht dich wie mit einem dieser Traktorstrahlen von den Raumschiffen in Star Wars an sich heranzuziehen«, hatte sie unheilvoll orakelt. »Es ist bestimmt nur noch eine Frage der Zeit, bis sie ihre Fangzähne ausfährt und sie dir in den Hals schlägt.«
    Leider ist das genau das, was ich befürchte, dachte April, als plötzlich wie von Geisterhand das hohe schmiedeeiserne Tor aufschwang. Nach ihrer Unterhaltung mit Inspector Reece war sie zutiefst beunruhigt. Er hatte ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt: Ihr Vater war tatsächlich von einem Vampir umgebracht worden und hatte seinen Mörder aller Wahrscheinlichkeit nach persönlich gekannt. Hatte Davina ihn getötet? Oder Benjamin? Einer der Freunde der Osbournes oder ein Familienangehöriger? Es wäre sicher das Vernünftigste gewesen, sofort umzudrehen, die Beine in die Hand zu nehmen und wegzurennen. Aber das konnte sie nicht. Sie hatte die Verpflichtung herauszufinden, wer ihren Vater umgebracht hatte, auch wenn das bedeutete, dass sie sich selbst in Gefahr bringen musste. Und je tiefer sie in diese Parallelwelt vordrang, desto größer wurde die Bedrohung, der sie sich aussetzte. In der Schule machten Gerüchte die Runde, dass Milos Zustand sich verschlechtert hatte. Caros Biologielehrer, dem die nervöse Unruhe unter den Schülern nicht entgangen war, hatte sich die Zeit genommen zu versuchen, Milos Erkrankung zu erklären – offenbar handelte es sich um eine spezielle Form nekrotisierender Fasziitis, die durch Streptokokkenbakterien ausgelöst wird, wie Caro ihr fachmännisch erläutert hatte. Statt die Schüler zu beruhigen, hatten die Erklärungsversuche des Lehrers nur dazu geführt, dass anschließend panische Gerüchte über Ansteckungsrisiken in Umlauf kamen. April tastete nach dem Mal hinter ihrem Ohr und hoffte, dass Gabriel sich geirrt hatte.
    »Du liebe Güte«, murmelte sie, während sie die Auffahrt entlangging. Der Kies knirschte leise unter ihren Sohlen, und der Weg schien kein Ende zu nehmen. Schon jetzt hatte sie das beklemmende Gefühl, kilometerweit von der Straße entfernt zu sein. Zu ihrer Linken lag ein künstlich angelegter Teich – der allerdings eher die Ausmaße eines Sees hatte –, über den eine asiatisch anmutende Brücke führte. Und dann endlich ragte vor ihr das Anwesen der Osbournes auf, das wie eine mittelalterliche Burganlage aussah. April stockte der Atem. Als die Osbournes bei ihnen auf der Trauerfeier gewesen waren, hatten sie sich wahrscheinlich gefühlt, als wären sie in einer winzigen Bruchbude zu Gast.
    »Hallo, April!«, rief Davina, die schon wartend in der Eingangstür stand. »Der Security-Check ist total lästig, tut mir leid«, entschuldigte

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