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Die Schule der Nacht

Die Schule der Nacht

Titel: Die Schule der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Mia
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die Augen. »Das heißt, wir werden so oder so voneinander getrennt.« Es war alles so furchtbar ungerecht – sie hatte ihren Seelenverwandten gefunden, ihn in ihrer grenzenlosen Blindheit immer wieder von sich gestoßen, und jetzt, da er ihr endlich seine Liebe gestanden hatte, würde er ihretwegen sterben müssen.
    »Hey, noch bin ich nicht tot.« Gabriel zog sie wieder an sich, um sie zu küssen.
    »Ähem…«, räusperte sich jemand vernehmlich.
    April fuhr herum und sah, dass Miss Holden vor ihnen stand.
    »Miss Holden… was…?« Sie rückte unwillkürlich ein Stück von Gabriel ab. »Was machen Sie denn hier?«
    Die Lehrerin zog die Brauen hoch. »Es ist Besuchszeit, April. Die Schwester hat mir gesagt, dass ich Sie hier finden würde.« Sie hob die Tasche hoch, die sie bei sich trug. »Ich habe Ihnen ein paar Bücher mitgebracht, von denen ich glaube, dass Sie Ihnen ein bisschen die Zeit vertreiben werden.«
    Hausaufgaben?, dachte April entsetzt. Hab ich nicht schon genug durchgemacht?
    »Dann geh ich wohl mal besser«, seufzte Gabriel und stand auf.
    »Sehr freundlich«, sagte Miss Holden kühl. Gabriel nickte der Lehrerin zu, bückte sich dann aber noch einmal zu April hinunter und küsste sie zum Abschied lange und ausgiebig.
    April saß wie betäubt da und sah ihm hinterher, als er sich wieder aufrichtete und dann langsam den Weg zurückschlenderte, den sie gekommen waren.
    »Äh… ja.« Miss Holden räusperte sich noch einmal und trat peinlich berührt von einem Fuß auf den anderen. »Was halten Sie davon, wenn wir eine Tasse Tee trinken? Ich könnte etwas Heißes vertragen.«
    In der Krankenhaus-Cafeteria im Erdgeschoss holte die Lehrerin eine Schale heiße Suppe für April und ein Kännchen Tee für sich selbst, und die beiden setzten sich damit an einen abgelegenen Tisch in der Ecke.
    April blies auf die dampfende Suppe. »Muss ich wirklich jetzt schon wieder anfangen, etwas für die Schule zu tun?«, fragte sie gequält.
    »Sie gehen nicht auf irgendeine Schule, April, sondern auf die Ravenwood School«, antwortete Miss Holden streng. »Wenn Sie nicht zu sehr in Rückstand geraten wollen, müssen Sie sich ranhalten. Außerdem dachte ich, dass es Ihnen vielleicht ganz guttun würde, sich ein bisschen von dem abzulenken, was Sie in der letzten Zeit alles durchgemacht haben.«
    April zuckte mit den Achseln. »Mir geht es so weit ganz gut«, sagte sie. »Natürlich war das alles ziemlich heftig – erst die neue Schule, dann der Mord an meinem Vater und jetzt auch noch dieser Überfall, aber…«
    »Oh, davon rede ich gar nicht«, unterbrach Miss Holden sie und trank einen Schluck von ihrem Tee. »Ich meinte die Vampire.«
    Sie sagte es so leichthin, so ohne jede Dramatik in der Stimme, dass April glaubte, sich verhört zu haben. »Bitte entschuldigen Sie… Vampire ?«
    »Ja, April.« Miss Holden lächelte. »Ich weiß Bescheid und habe bereits mehrmals versucht, mit Ihnen darüber zu sprechen.« Sie musterte sie mit einer hochgezogenen Braue. »Leider haben Sie mir bis jetzt keine Gelegenheit dazu gegeben.«
    April legte fassungslos ihren Löffel hin. Plötzlich hatte sie überhaupt keinen Appetit mehr. »Sie… Sie wissen Bescheid?«
    Miss Holden nickte. »Vielleicht habe ich mich bisher nicht deutlich genug ausgedrückt. Natürlich trage ich als Lehrerin die Verantwortung für das Wohlergehen meiner Schüler, aber in Ihrem Fall geht meine Verantwortung noch sehr viel weiter. Ich weiß, dass Sie vor Kurzem herausgefunden haben, welches Ihr wahrer Platz in der Welt ist, und bin hier, um Ihnen zu helfen.«
    April rutschte unbehaglich auf ihrem Stuhl hin und her. Wollte Miss Holden etwa andeuten, sie wusste, dass sie eine Furie war?
    »Von welchem Platz in der Welt sprechen Sie?«, fragte sie vorsichtig.
    »Sie sind eine Furie, April. Sie tragen das Mal hinter Ihrem Ohr.«
    April fuhr sich unwillkürlich ans Ohr, um zu prüfen, ob ihre Haare darüberlagen. »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen.«
    Miss Holden nickte ernst und blickte dann auf ihre Tasse. »Ich kann Sie vollkommen verstehen, April. Es widerspricht dem gesunden Menschenverstand und muss Ihnen völlig absurd erscheinen. Sie haben nicht nur entdeckt, dass Vampire tatsächlich existieren, nein, Sie mussten außerdem feststellen, dass Sie mitten unter ihnen leben und sogar mit ihnen auf der Schule sind.«
    April wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte. Es wäre lächerlich gewesen, alles abzustreiten, aber sie hatte in letzter

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