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Die Schule der Nacht

Die Schule der Nacht

Titel: Die Schule der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Mia
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haben.«
    »Kann schon sein…«, sagte April, die nicht überrascht war, dass Miss Holdens Abneigung auf Gegenseitigkeit beruhte.
    »Glaub mir, sie ist eine alte, verbitterte Hexe. Aber jetzt zu etwas viel Wichtigerem. Ich hab auf dich gewartet, weil Milos Eltern übers Wochenende weg sind und wir am Sonntag eine Halloweenparty bei ihm schmeißen.«
    »Am Sonntag?«, fragte April zweifelnd. Sie wusste genau, was ihre Eltern sagen würden, wenn sie sie bat, am Abend vor einem Schultag auf eine Party gehen zu dürfen, aber Davina schien gar nicht zugehört zu haben. In ihrem erlesenen Mikrokosmos spielten solche Überlegungen offensichtlich keine Rolle.
    »Das wird die Party des Jahrhunderts«, schwärmte Davina. »Es kommen nur die tollsten Leute und alle natürlich in Abendgarderobe. Du kommst doch, oder? Bitte sag Ja!«
    April nickte. »Klar, wahnsinnig gern… wenn ich kann. Schick mir doch noch mal eine SMS mit der genauen Adresse. Meine Nummer ist…«
    Davina hielt ihr glänzendes schwarzes Handy in die Höhe. »Ich hab sie schon!«, trällerte sie.
    April grinste in sich hinein. Wie konnte Miss Holden diese Mädchen bloß für gefährlich halten? Natürlich war Davina unglaublich oberflächlich und auch ein bisschen überheblich. Wahrscheinlich wusste sie noch nicht einmal, wie das Wort »Komplexe« überhaupt geschrieben wurde – sie hielt sich offensichtlich für die Größte. April hatte bis jetzt zwar noch keinen Kurs mit ihr gehabt, war sich aber ziemlich sicher, dass sie nicht ganz so dumm sein konnte, wie ihr divenhaftes Gehabe es vermuten ließ, sonst hätte sie es wohl kaum an die Ravenwood School geschafft, ganz egal, wie tief ihr Daddy in die Tasche gegriffen hatte. Oder war sie etwa ein Naturtalent im Fachgebiet Klatsch & Tratsch und gesellschaftliche Kontaktanbahnung? Jedenfalls war es völlig absurd, Davina und ihrer Clique zu unterstellen, sie würden einen schlechten Einfluss auf irgendjemanden ausüben. Ihr einziges Verbrechen bestand darin, nicht sonderlich tiefgründig zu sein.
    »Ich überlege schon die ganze Zeit, was ich anziehen soll, aber ich kann mich einfach nicht entscheiden«, jammerte Davina, wie um Aprils Theorie zu untermauern. »Vielleicht dieses traumhaft schöne Chiffonminikleid von Dolce, das ich bei Harvey Nicks gesehen habe? Oder doch lieber etwas Glamouröseres? Ein Abendkleid von Dior oder eine McQueen-Robe? Was meinst du? Und dazu brauche ich ja auch noch die passenden Schuhe und eine Tasche, und ich muss Mummy unbedingt dazu bringen, mir ihre Cartier-Ohrringe zu leihen. Gott, das wird die genialste Party des Jahres!«
    »Ich kann es kaum erwarten«, sagte April und war überrascht, als sie feststellte, dass es die Wahrheit war.
    »Sie hat gesagt, dass ich harmlos bin?«
    » Ziemlich harmlos«, korrigierte April und unterdrückte ein Grinsen, als Caro vor Entrüstung hektische Flecken bekam.
    Die beiden Mädchen saßen in der Americano Coffee Bar auf der High Street, und April hatte ihr gerade von ihrer Begegnung mit Miss Holden und Davina erzählt.
    »Ziemlich harmlos? Das ist ja noch viel schlimmer als harmlos ohne Adverb!«, rief Caro. »Als wäre ich sogar in meiner Harmlosigkeit mittelmäßig! Was soll ich bloß tun, damit sie erkennt, was für ein zerstörerisches Potenzial ich in mir trage?«
    April lachte. »So wie es aussieht, musst du deine anarchistischen Anstrengungen verstärken.«
    Caro schüttelte fassungslos den Kopf. »Das ist einfach nicht fair. Du findest ein totes Mädchen…«
    »Einen toten Fuchs «, unterbrach April.
    »Ist doch egal«, knurrte Caro. »Jedenfalls bist du auf einmal das coolste Mädchen der Schule. Ich feile seit Jahren an meinem Image als Unruhestifterin, und dann kommst du hier anmarschiert, schläfst einmal im Unterricht ein, und schon bist du Che Guevara. Es gibt einfach keine Gerechtigkeit mehr auf dieser Welt.«
    »Dann schlaf doch einfach öfter im Unterricht ein oder schmuggle heimlich eine Stinkbombe ins Lehrerzimmer«, schlug April vor.
    »Meinst du, da hätte ich nicht schon selbst dran gedacht?« Caro seufzte. »Glaub mir, wenn ich mir mit so was nicht meine Chancen in Oxford verbauen würde, dann würde ich keine Minute zögern.« Sie starrte schlecht gelaunt in ihren Kaffee. »Apropos Stinkbombe – schon irgendwelche Pläne für den großen Abend?«
    »Welchen großen Abend?«
    »Na, die Halloweenparty «, raunte Caro.
    April schüttelte den Kopf. »Ich glaub nicht, dass ich hingehe.«
    »Was? Aber du musst

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