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Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden

Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden

Titel: Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Nesser
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weiter.
    Schließlich, kurz nach zehn Uhr, erwischte er eine Frau mit Namen Dea, die wahrscheinlich Vasilis’ neue Ehefrau war. Soweit er es verstand. Sie sprach nur Griechisch, er begnügte sich damit, das Wichtigste von ihr zu erfahren. Vasilis befand sich in Thessaloniki und wurde nicht vor drei, vier Tagen zurückerwartet. Nein, er war nicht auf einer Konferenz, seine Mutter war krank geworden. Aber nicht wirklich schlimm, sie lag nicht im Sterben.
    Ja, Mittwoch oder Donnerstag hatte Vasilis gesagt.
    Er bat um eine Telefonnummer und bekam zwei – von Vasilis’ Handy und daheim bei seiner Mutter, wo er auch wohnte. Das Handy war übrigens sehr unzuverlässig, sie selbst war den ganzen Tag nicht durchgekommen. Dea. Oder Thea.
    Er bedankte sich und legte auf. Plötzlich fiel ihm ein, dass Vasilis gesagt hatte, sie sei rothaarig. Konnten Griechen – oder Griechinnen – rothaarig sein? Merkwürdig, dachte er. Verdammt merkwürdig. Er lachte kurz auf und kratzte sich an der Wunde am Hals. Sie tat nicht mehr weh, aber die Berührung war zu einer Gewohnheit geworden. Auf der Hand hatte er noch ein Pflaster, wahrscheinlich brauchte er es nicht mehr, aber es saß nun einmal da. So brauchte er auch nicht die Wunde anzustarren, sobald er seine Hände sah.
    Nach dem Telefongespräch rauchte er einige Zigaretten. Saß auf dem Korbstuhl draußen auf dem schmalen Balkon und sog mit dem Tabakrauch die Benzinwolken ein. Erinnerte sich daran, wie es gerochen hatte, als er das erste Mal hier gewesen war, in einem Julimonat vor zwanzig Jahren, ein paar Jahre vor dem Grande-Bretagne-Urlaub. Es war schwer gewesen, fast unmöglich, während der unerträglichen Hitze der Nachmittagsstunden überhaupt zu atmen.
    Jetzt war es besser. Die Temperatur lag vermutlich bei zwölf, fünfzehn Grad, morgen würde sich die Lunge daran gewöhnt haben, und er würde nicht einmal mehr den Benzingestank bemerken. Alles wurde früher oder später zu einer Gewohnheit, dachte er.
    Alles.
    Also war er gezwungen, eine Woche in der Stadt zu bleiben. Ungefähr. Das war ein Strich durch seine Rechnung, aber er hatte keine Lust, deshalb seine Pläne zu ändern. Es sollte so ablaufen, wie er beschlossen hatte, und wenn er erst mit Vasilis Kontakt hatte, würde er sicher die Hilfe bekommen, die er brauchte, so war ihre Beziehung, es gab keinen Grund, daran zu zweifeln.
    Er ging ins Zimmer und versuchte die Handynummer. Trotz Deas Prophezeiung bekam er gleich nach dreimal Tuten eine Antwort. Vasilis’ heisere Stimme, Restaurantgeräusche im Hintergrund, eine Busuki.
    »My friend! A voice from the past! Where are you?«
    »In Athens«, erklärte er. »And in deep shit.«
    Dass er Hilfe brauche.
    »No problem, my friend! Was brauchst du?«
    »Eine Waffe.«
    Schweigen in der Leitung. Nur Restaurantlärm und Busuki fünf Sekunden lang.
    »Eine Waffe! What the fuck happened, my friend?«
    »Darüber reden wir, wenn du herkommst. Wann bist du zurück?«
    Erneutes Schweigen.
    »Mittwoch. I promise you wednesday, my friend! But what the hell…«
    Er gab ihm die Nummer seines Handys, aber nicht die vom Hotel.
    »Take care!«
    »I will.« Jetzt juckte es wirklich am Hals.
    Sicherheitshalber wechselte er am Montag das Hotel. Man konnte nie wissen. Dieser verfluchte Buchhändler und dann noch diese Frau. Er zog in eine drittklassige Pension in Lykabettos, wo er im Voraus bezahlte und seinen Pass nicht herzeigen musste. Lag stundenlang auf dem Bett und dachte an Mersault in
Der Fremde
von Camus. Spürte weder Hunger noch Durst.
    Und keine Lust, aufzustehen, am Fenster zu sitzen und die Mädchen anzugucken. Wie Mersault. Obwohl es so einige in der engen Gasse gab. Reichlich Fotzen.
    Stattdessen dachte er an seine Mutter.
    Dachte an ein Sprichwort von hier. Ein griechischer Mann liebt sich selbst und seine Mutter das ganze Leben lang. Seine Ehefrau sechs Monate lang.
    Eine Wut war in ihm gewachsen, eine Wut und ein Ekel. Beides war unter Verschluss, gärte aber mit einer Unerbittlichkeit vor sich hin, dass das Zimmer sich leicht um ihn drehte, sobald er die Augen schloss. Die Geräusche von der Straße und aus dem Viertel wurden verzerrt, wenn er die Augen schloss, wurden aufdringlich und pochend, schlossen sich dem Kreisen des Zimmers an und drängten sich in ihn hinein. Dennoch machte es ihm Probleme, die Augen nicht geschlossen zu halten. Es war, als würde ihn irgendetwas dazu verlocken.
    Eine Art Kampf. Ein Ringen mit der Mutter, der Wut und dem Ekel. Er senkte die

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