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Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit

Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit

Titel: Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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ernannt werde.“
    „Zum König meines Reiches, des Reiches der Götter!“, rief Amarofet. „Du wirst mein König sein!“
    Sie schwiegen eine Weile. Dann fragte Arturo: „Stimmt es, dass Ihr mein Vater seid, Meister?“
    „Das weiß ich nicht, Arturo“, antwortete Arquimaes mit tränenerstickter Stimme. „Ich versichere dir, ich weiß es nicht.“
    „Wäre es denn möglich?“
    „Nicht einmal das weiß ich. Ich kann es dir wirklich nicht sagen.“
    „Wer ist die andere Émedi?“
    „Ein Traum, Arturo … Es gibt nur eine einzige Königin Émedi.“
    „Die Stimme hat auch gesagt, dass ich sehr leiden werde, wenn ich Alexia ins Leben zurückhole … Ich weiß nicht, was sie damit gemeint hat.“
    „Und was wirst du jetzt tun?“
    „Alexia zurückholen! Mein Leben ist nichts wert, wenn sie nicht bei mir ist.“
    Amarofet und Arquimaes sahen Arturo an. Sie hatten großes Mitleid mit ihm. Wenn jemand bereit ist, auf seine Zukunft, ja, auf sein Leben zu verzichten, um den Menschen, den er liebt, zurückzugewinnen, dann liebt er diesen Menschen wirklich. Doch übersteigerte Liebe kann ein gefährlicher Ratgeber sein.
    ***
    Z ITTERND VOR A NGST stieg Tránsito von seinem gepanzerten Pferdewagen. Er wusste sehr wohl, dass die folgende Unterhaltung mit Demónicus die letzte seines Lebens sein konnte.
    Der Diener, der ihn zusammen mit vier Soldaten im Palast empfing, lächelte ihm aufmunternd zu. Doch das stimmte den Mönch nicht zuversichtlicher.
    „Mein Herr will dich sofort sehen“, sagte der Diener. „Folge mir.“
    Eskortiert von den vier Wachsoldaten, folgte er dem Diener über die langen Flure und weitläufigen Galerien. Er schwieg, denn er konnte sicher sein, dass alles, was er sagte, Demónicus unverzüglich überbracht werden würde. Deswegen zog er es vor, keine überflüssigen Fragen zu stellen und sich auf seine Verteidigungsrede zu konzentrieren, die er vorbereitet hatte. Es würde die wichtigste Rede seines Lebens werden.
    Die Soldaten blieben vor einer hohen Tür stehen, die von einem Dutzend bewaffneter, bärenstarker Männer bewacht wurde.
    „Warte hier, Tránsito“, sagte der Diener. „Rühr dich nicht vom Fleck.“
    Nach einer Weile öffnete sich die Tür, und zwei Generäle kamen eilig heraus.
    „Du kannst jetzt hineingehen“, sagte einer der Soldaten.
    Der Diener verbeugte sich und bedeutete Tránsito, dass der Weg zum Allerheiligsten frei sei. Der Mönch schluckte ein paar Mal und betrat zögernd den großen Saal.
    Demónicus sah ihm von seinem Thron aus entgegen. Das Schweigen des Finsteren Zauberers bestärkte Tránsito in der Befürchtung, dass er hier nicht lebend herauskommen würde. Doch er ging unbeirrt, wenn auch unsicheren Schrittes weiter.
    „Herr … Großer Zauberer … Demónicus“, begann er und verbeugte sich tief. „Ich bin gekommen, Euch Rechenschaft zu geben über das, was vorgefallen ist.“
    „Über dein Scheitern, meinst du wohl“, korrigierte ihn Demónicus.
    „Mein Scheitern hat einen Namen, Herr: Arquimaes. Er trägt die Schuld an allem, was geschehen ist. Doch lasst mich erklären …“
    „Worte können Fehler nicht ungeschehen machen, Mönch“, unterbrach ihn Demónicus. „Du hast versagt, und deshalb muss ich dich bestrafen.“
    „Ich werde jede Strafe akzeptieren, Herr. Aber ich bitte Euch, hört mich an. Ich weiß jetzt, wo sich Alexias Leichnam befindet. Und ich weiß auch, was sie mit ihr vorhaben.“
    Demónicus brachte Tránsito mit einer Handbewegung zum Schweigen.
    „Wenn du mich einzuwickeln gedenkst, um dein Leben zu retten, dann rate ich dir, versuch’s erst gar nicht!“, schrie er ihn an.
    Arquimaes’ Bruder schluckte eine Antwort hinunter und bemühte sich, seine Gedanken zu ordnen. Als ein Mann, der ans Nachdenken gewöhnt war, wusste er, dass Nervosität sein schlimmster Feind sein konnte.
    „Arturo hat Alexias Leichnam nach Ambrosia gebracht“, sagte er schließlich. „Er will sie wiederbeleben, und Arquimaes soll ihm dabei helfen. Der Alchemist kennt die magische Formel, um Tote ins Leben zurückzuholen.“
    „Und wann soll das geschehen?“, fragte der Finstere Zauberer.
    Der Mönch wollte schon zu einer Antwort ansetzen, doch plötzlich hatte er eine Erleuchtung. Er verdrehte die Augen und sperrte den Mund auf wie ein Köter. Von seinen Lippen tropfte weißer Schaum. Dann fiel er ohnmächtig zu Boden.
    ***
    A RTURO HOB SEINE Kleidung vom Boden auf und zog sich wieder an.
    „Wie geht es jetzt weiter?“, fragte

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