Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts
dass sein Wort nichts gilt, beschließe ich, mich darauf einzulassen. Ich habe keine Wahl. Also gehe ich mit meinem Vater hinein.
Meine Freunde warten ungeduldig auf uns. Hinkebein und Papa versuchen, mich umzustimmen, aber vergeblich.
„Bliebt hier und passt gut auf“, sage ich zu ihnen. „Ich bin so schnell wie möglich wieder zurück.“
„Ich gehe mit“, sagt Metáfora.
„Aber ich werde …“
„Ich weiß, was du vorhast. Ich will es sehen. Ich als deine Königin muss in den entscheidenden Augenblicken deines Lebens an deiner Seite sein.“
„Glaubst du, ich schaffe es nicht, das Schwert aus dem Felsen zu ziehen?“
„Im Gegenteil! Ich möchte sehen, wie du das machst. Das will ich mir auf keinen Fall entgehen lassen.“
***
I N DER G ROTTE ist es still wie immer. Nur das Plätschern des Wassers ist zu hören.
Es sieht genauso aus wie auf der Zeichnung, die Monterf mir in seiner Schwertfabrik gezeigt hat. Nur der Sarg fehlt. Ich habe immer noch nicht herausgefunden, wer darin gelegen hat. Ich weiß nur, dass die Zeichnung von Arquimaes stammt und dass er sie mit einzelnen Buchstaben auf den Felsen signiert hat: I… R… A… S… Moment! Vielleicht bedeuten die Buchstaben etwas anderes. Wenn man die Reihenfolge ändert, könnten sie …
„Metáfora! Ich glaube, ich weiß jetzt, wer Monterfs Zeichnung angefertigt hat“, sage ich.
„Ist sie nicht von Arquimaes? Hat er sie nicht sogar signiert?“
„Rías! Es war Rías, sein Gehilfe! Wieso bin ich nicht eher drauf gekommen?“
„Rías? Der Diener von Alexia? Bist du sicher?“
„So gut wie! Aber ich weiß immer noch nicht, wer in dem Sarg liegt …“
„Hör mal, Arturo, du solltest dich jetzt besser auf das konzentrieren, was dich oben erwartet!“
„Stimmt, du hast recht“, pflichte ich ihr bei. „Ich werde jetzt das Schwert rausziehen.“
„Da ist es, es wartet schon auf dich!“
„Ich habe Angst“, gestehe ich und schlucke. „Ich weiß nicht, ob ich das schaffe.“
„Du bist stärker, als du meinst, Arturo. Du bist mutig und verfügst über magische Kräfte“, erinnert sie mich. „Los, beweise dir, dass du es kannst!“
Ich glaube, dies ist der entscheidendste Moment in meinem bisherigen Leben. Wenn es mir nicht gelingt, das Schwert aus dem Felsen zu ziehen, dann bedeutet das, dass ich nicht der wahre Arturo Adragón bin. Dass ich ein Niemand bin!
„Nur zu, hab keine Angst“, ermutigt mich Metáfora.
Ich habe das Gefühl, dass der Drache mich misstrauisch ansieht, so als wolle er mir Angst einjagen. Ich überwinde mich und strecke den Arm aus. Meine Hand schließt sich um das Schwert. Ich zittere am ganzen Körper.
Am liebsten würde ich die Augen schließen, doch dann fällt mein Blick auf die Klinge, die in dem schwarzen Felsen steckt. Ich spanne sämtliche Muskeln an und ziehe.
Metáfora schreit leise auf.
***
„ I CH BIN BEREIT, Stromber!“, rufe ich, das Schwert in der Hand. „Wenn Sie wollen, können wir anfangen!“
„Das wird unser letzter Kampf sein“, erwidert er. „Heute ist dein Todestag, Arturo Adragón!“
„Freuen Sie sich nicht zu früh, Stromber! Ich habe Sie schon zwei Mal besiegt, und heute werde ich wieder gewinnen. Ihr Spiel ist aus. Niemand wird Ihren Namen jemals wieder erwähnen. Man wird nichts mehr von Ihnen hören.“
„Du irrst dich! Ich werde der nächste Arturo Adragón sein und deinen Thron besteigen. Ich bin der wahre König von Arquimia. Das ist mein Schicksal!“
„Sie haben es schon früher versucht und sind gescheitert. Sie sind am Ende!“
„Hör auf zu quatschen und bereite dich aufs Sterben vor!“, ruft er und zückt sein Schwert.
Es ist das alchemistische Schwert! Oder besser gesagt, eine Kopie.
„Woher haben Sie das?“, frage ich verwirrt. „Sie verdammter Betrüger!“
„Es gehört mir! Ich habe es rechtmäßig erworben. Es wird mir zum Sieg verhelfen! Es ist das einzige Schwert, mit dem man einen Unsterblichen töten kann. Und das werde ich jetzt tun!“
„Haben Sie vergessen, dass auch mein Schwert magische Kräfte besitzt?“
„Kämpfen wir gegeneinander, dann werden wir ja sehen, wer das Recht hat zu leben!“
„Lassen Sie zuerst Battaglia und Tránsito frei“, fordere ich.
„Ausgeschlossen!“, schreit Stromber. „Los, bringt die beiden hinter die Mauer da“, weist er seine Leute an.
Die Söldner stoßen unsere Freunde mit ihren Waffen zu der Stelle, auf die ihr Chef zeigt. Wut steigt in mir hoch, als ich sehe, wie man die
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