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Die schwarze Hand des Todes

Titel: Die schwarze Hand des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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war kein Ranger«, wiederholte Cooper.
    »… genauso wie beispielsweise ein Polizist«, fuhr Fry fort.
    Cooper starrte sie an. »Natürlich nur, wenn der Polizist Uniform trug«, sagte er. Es klang mehr nach einer Frage als nach einer Feststellung.
    Ihre Blicke kreuzten sich eine Sekunde lang, und unvermittelt überkam ihn Furcht. Konnte es sein, dass Diane und er vor der gleichen unausweichlichen Schlussfolgerung standen? Der Gedanke jagte ihm kalte Schauer über den Rücken, er sah eine unheilvolle, düstere Wolke, die sein Leben überschattete. Über das Rascheln im Heidekraut hinweg hörte er die Maschinen im Kalksteinbruch von Cargreave dröhnen. Das Geräusch, mit dem die Kühe auf den Weiden unterhalb der Neun Jungfrauen ihr Gras malmten, schien ungewöhnlich laut.
    Fry straffte die Schultern und zog den Kragen ihrer Jacke weiter zu den Ohren hinauf. Sie blickte zum Steinkreis hin, ohne das Mindeste davon wahrzunehmen – weder den kalten Sandstein, aus dem er bestand, noch die Legende von den erbarmungswürdigen Maiden, die sich um sie rankte.
    »Laut den psychiatrischen Gutachten leidet Maggie Crew an einem Trauma, das ihre Erinnerung an die Stunden vor und nach dem Angriff dauerhaft gelöscht hat«, sagte sie. »Die Akten dazu sind allgemein zugänglich. Das heißt, dass der Täter sich wegen Maggie keine großen Sorgen machen musste. Jenny Weston hingegen wusste ganz genau, was auf der Ringham Edge Farm vor sich ging. Sie hat dem Tierschutzbund davon berichtet. Und hatte zusätzlich Fotos zum Beweis. Damit war sie im Stande, die Betreffenden zu identifizieren.«
    »Ganz recht.«
    »Hätte es nicht nahe gelegen, dass Jenny auch der Polizei Mitteilung davon machte? Oder wenigstens einen Beamten um Rat bat, den sie etwas näher kannte?«
    »Nicht ausgeschlossen«, sagte Cooper.
    »Und trotzdem war sie an dem Nachmittag wieder im Moor, in der gleichen Gegend. Und hatte die Fotos dabei – die sie ihrer eigenen Aussage nach als Beweismaterial übergeben wollte. Was denkst du, warum hatte sie die Bilder bei sich?«
    »Zur Sicherheit?«
    »Vielleicht wollte sie dort ja auch jemanden treffen? Um ihm die Fotos auszuhändigen? Und vielleicht hat eben dieser Jemand beschlossen, es wäre zu riskant, sie noch länger am Leben zu lassen?«
    »Aber die Einzigen, die etwas von ihr zu fürchten hatten, waren die Teilnehmer an den Hundekämpfen.«
    »Richtig. Und warum sind die nie ausgehoben worden, was meinst du wohl?«
    »Sie haben aufgehört, sich in Ringham Edge zu treffen«, sagte Cooper.
    »Genau. Weil sie wussten, dass sie unter Beobachtung standen. Sie wussten in jeder Phase haargenau Bescheid.«
    »Hast du das Ganze von Teasdale, Diane?«
    »Teasdale sagt kein Sterbenswort mehr als notwendig. Der Einzige, auf den er vorbedacht mit Fingern zeigt, ist Warren Leach. Aber dass der mit drinsteckt, wussten wir schon.« Sie schwieg einen Moment. »Und außerdem ist Leach bereits tot.«
    »Also übt sich Teasdale in Loyalität«, sagte Cooper.
    »Ja. Aber in falsch verstandener Loyalität.«
    Fry taxierte ihn mit einem Blick, der bis in sein Innerstes drang. Plötzlich zeigte sich Verachtung in ihrer Miene, ihr ganzer Körper schien von ihm wegzustreben, als hätte sie etwas entdeckt, vor dessen Berührung es sie ekelte.
    »Du hast dir Loyalität auch immer groß auf die Fahne geschrieben, stimmt’s, Ben?«, fragte sie.
    Ihre Anschuldigung rief ihm den Tag in Erinnerung, an dem Todd Weenink erst in letzter Minute zum Rugbymatch erschienen war. Den Todestag von Jenny Weston. Was hatte ihn damals aufgehalten?
    Coopers Gedanken wanderten weiter, zu der Schublade in seinem Zimmer, in der unter Generalstabskarten und einem Höhlenführer vom Peak District, die kein Mensch je näher ansehen würde, ein ausgefüllter Fragebogen lag. Wenn es um Kondome ging, konnte Todd Weenink einfach seinen Mund nicht halten. Ebenso wenig, wie er »mit Fruchtgeschmack« richtig buchstabieren konnte.
    Aber Jenny Westons Mörder war tot.
     
    Ein Tieflader hatte zu guter Letzt den alten VW-Bus von seinem Standplatz im Südteil des Steinbruchs zum Schrottplatz in Edendale transportiert; Kühler, Heckklappe und Anlasser waren bereits ausgebaut und in das Ersatzteillager eingegangen.
    Calvin Lawrence nahm seit neuestem bei der Fina-Tankstelle an der Buxton Road den Kunden Geld ab und händigte ihnen dafür die entsprechenden Autowaschmünzen aus. Simon Bevington hatte auf eigenes Risiko das Krankenhaus verlassen und war seitdem spurlos

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