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Die schwarze Hand des Todes

Titel: Die schwarze Hand des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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brauchen konnte. Und nachdem Jenny Weston tot war, blieben nur noch die Frauen von der Tierschutzbewegung als mögliche Verbindung zu Ros. Ich habe sie einfach so lange genervt, bis sie mich mitmachen ließen.«
    »Wie haben die auf Sie reagiert?«
    »Ich glaube, ich habe ihnen Leid getan. Das hat mich zwar geärgert, aber ich brauchte sie – oder vielmehr die Informationen über Ros, die sie meiner Meinung nach haben mussten. Andererseits wussten einige von ihnen, dass der Angriff auf mich nahe der Ringham Edge Farm stattgefunden hatte, und vermuteten wohl, dass es womöglich die Hundekämpfer gewesen waren. Keine hat sich getraut, mich direkt danach zu fragen, aber ich schätze, das hat mir die entscheidenden Punkte bei ihnen eingebracht.«
    »Aber sie wussten nicht, was Ros zugestoßen war?«
    »Nein. Und falls sie wussten, was Ros vorhatte, hätten sie niemandem etwas davon erzählt. Das ist sozusagen ihre Form von Loyalität.«
    »Vielleicht haben sie einfach gedacht, sie wäre weitergezogen, zu einer neuen Mission? Sie hat sich ja wohl als eine Art Einfraukommando zum Schutz gequälter Tiere gesehen«, sagte Cooper.
    »Ach was, sie wussten ja, dass wieder eine Leiche gefunden worden war, und sie wussten auch haargenau, wer es war. Offenbar war ich die Einzige, die die Augen davor verschloss. Als ich mich zu der Aktion beim Viehmarkt aufmachte, hatte ich immer noch Hoffnung, war blind für alles andere – ich wollte die Hoffnung einfach nicht aufgeben.«
    »Die Hoffnung, dass Ros wieder auftauchen würde?«
    »Ja, eben dort bei dem Viehmarkt – das war eine direkte Aktion ganz nach ihrem Sinn. Wir wollten gezielt die Reifen an Fahrzeugen von Leuten aufschlitzen, die wir schon lange im Visier hatten. Deshalb die Messer. Erst wollten sie mir keines geben. Es war sozusagen ein Zeichen, dass ich dazugehörte. Wenn Ros mich nur da hätte sehen können.«
    »Wobei Sie diesmal tatsächlich höchstpersönlich ein Verbrechen begangen haben, Maggie.«
    Sie nickte. »Da sehen Sie, welcher Instinkt die Oberhand behalten hat. Außerdem war es zu dem Zeitpunkt längst zu spät. Zu spät für die alte Maggie Crew. Was einmal gestorben ist, lässt sich nicht wiederbeleben.«
     
    Trotz der unerwarteten Zwischenfälle beim Viehmarkt waren Keith Teasdale und weitere fünf Verdächtige im Zusammenhang mit den Ermittlungen über die Hundekämpfen auf der Ringham Edge Farm verhaftet worden. Bei der Vernehmung gab Teasdale zu Protokoll, welches Chaos Ros Daniels’ nächtlicher Soloeinsatz mit ihren selbst gebastelten Brandbomben ausgelöst hatte: eine wüste Hatz von Männern und Hunden im Flackerschein des ausbrennenden Pick-ups.
    Teasdale hatte zusammen mit Warren Leach im ersten Morgengrauen des folgenden Tages das Gelände um den Hammond Tower abgesucht – und dabei die Leiche der jungen Frau auf einem Sims unter dem nördlichsten Katzenstein gefunden. Sie hatten sie weiter nach hinten in die Ausbuchtung geschoben, um sie zu verstecken. Um dieselbe Zeit war Yvonne Leach auf Maggie Crew gestoßen, die seit Stunden halb betäubt und schwer verletzt im Moor lag. Ob Yvonne sich wohl zusammengereimt hatte, was in jener Nacht geschehen war?
    Danach hatte Warren Leach fast zwei Monate in der Furcht gelebt, dass der verletzten Frau die Ereignisse wieder in Erinnerung kamen. Er hatte schlecht und recht versucht, unter den gegebenen Umständen weiterzuleben, hatte jeden Besucher als Feind betrachtet und überall Verrat gewittert – sogar bei seiner eigenen Frau. Oder vielleicht gerade bei ihr. Mit so viel Ungewissheit konnte niemand leben, das begriff Cooper. Kein Wunder, dass Leach das Handtuch geworfen hatte.
    Maggie Crew hatte für Leach eine ernsthafte Bedrohung dargestellt. Und doch gab es jemanden, der vor allem Jenny Weston im Visier gehabt hatte. Leach? Oder Maggie selbst?
    »Gegen Teasdale wird Anklage wegen Totschlags und etlicher anderer Vergehen erhoben«, sagte Tailby. »Die ganze Gruppe gibt den Angriff auf Calvin Lawrence und Simon Bevington im Steinbruch zu. Damit haben sie uns gezielt vom Eigentlichen abgelenkt. Und dann ist da natürlich noch die Hundekampfarena.«
    »Da muss doch noch mehr sein«, sagte Chief Superintendent Jepson.
    »Ganz zweifellos stecken noch andere in der Sache drin. Aber die Leute halten zusammen wie Pech und Schwefel. Die schwärzen niemanden an.«
    »Ich meine nicht andere Beteiligte, sondern den Fall Jenny Weston. Ob wir da nicht endlich irgendwen festnageln können …«
    Tailby

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