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Die schwarze Hand des Todes

Titel: Die schwarze Hand des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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hergekommen? Meinst du vielleicht, ich hätte hierher gewollt, in die Pampa zu den Dorftrotteln? Der Posten hier war der nächstgelegene zu Sheffield, den ich kriegen konnte.«
    Cooper nickte. Er wollte jetzt nicht streiten. »Und hast du sie gefunden?«
    Fry verzog das Gesicht. »Ich glaube nicht, dass Angie in der Stadt ist. Ich suche an den falschen Orten. Angie würde sich niemals so weit verkommen lassen wie die Leute, die ich da gesehen habe. Schließlich ist sie immer noch meine Schwester.«
    Die Wolken hatten sich über den Horizont gesenkt und legten sich um die hohen Gipfel im Norden; bald würden sie die Berge so dicht eingehüllt haben, dass man kaum noch die Hand vor Augen sah. Cooper hielt Fry den Pilz behutsam hin. Sie würdigte ihn kaum eines Blickes – so als wäre sie Coopers Marotten mittlerweile gewöhnt. Allerdings zog sie die Nase kraus und drehte den Kopf weg. Er warf den Pilz ins Gestrüpp und wischte sich die Finger an einem Taschentuch ab. Ihr Geruchssinn war ausgezeichnet und reichte mit Leichtigkeit, wie er richtig vermutet hatte, um Zigarettenrauch auszumachen.
    »Hast du mal was von Eden Valley Enquiries gehört?«, fragte er.
    »Eine zweitklassige Detektei? Scheidungen und Zuarbeit bei Prozessen, die Sorte. Soweit ich weiß, haben sie ein Büro in einem dieser kleinen Geschäftshäuser an der Meadow Road.«
    »Stimmt. Diskrete, vertrauliche Ermittlungen. Keine lästigen Fragen. Ich habe neulich bei ihnen angerufen.«
    »Ach was. Siehst du dich nach einem neuen Job um? Willst du jetzt Karriere als Privatdetektiv machen?«
    Cooper schüttelte den Kopf. »Nein. Ich wollte ihnen eigentlich ein paar Soffitten verkaufen.«
    Fry starrte ihn an. »Sag mal, Ben, bist du komplett übergeschnappt?«
    »Wir sind bei der Durchsuchung von Maggie Crews Wohnung daraufgestoßen. In einem Notizbuch stand ›Eve‹und eine Telefonnummer. Erst dachten wir, es wäre eine Freundin von Maggie. Aber der Name steht nicht für eine Person, sondern für EVE, die Abkürzung von Eden Valley Enquiries.«
    »Ja – und?«
    »In dem Notizbuch fand sich noch mehr – so eine Art Protokoll.«
    Sie waren jetzt dicht bei den Neun Jungfrauen. Das Absperrband hatte man entfernt, und der Zugang zu dem Steinkreis war wieder frei. Irgendjemand hatte am Sockel eines Steins einen Blumenstrauß zum Gedenken an Jenny Weston niedergelegt.
    Cooper zog sein Notizbuch aus der Tasche. »Soll ich es dir vorlesen?«, fragte er.
    »Wenn es dir gut tut.«
    »Hier steht: ›Verließ Wohnhaus in der Grosvenor Avenue um 21.10 Uhr, fuhr mit dem Wägen nach Sheffield. Parkte im Parkhaus ›The Moor‹ und ging zu Fuß weiter zu den Bögen unter der Eisenbahn bei der Kreuzung Shrewbury Road und Dixon Street.«« Cooper hielt inne. »Das geht noch endlos so weiter. Willst du es hören?«
    »Nein.«
    »An zwei verschiedenen Stellen geht es ziemlich ins Detail. Und es endet mit einem unangenehmen Vorfall, bei dem einer ihrer Mitarbeiter in die Mangel genommen wurde.«
    »Demnach hat Maggie mich beschatten lassen.«
    »Der Name des Betreffenden wird nirgends ausdrücklich erwähnt«, bemerkte Cooper.
    »Aber was hat sie nur dazu getrieben?«
    Cooper zählte automatisch die Steine ab. In manchen Legenden hieß es, die Jungfrauen ließen sich nicht zählen, weil sie nie so lange still hielten, bis man bei der letzten angelangt war. Aber heute waren es eindeutig neun. Neun plus der Stein, der abseits für sich stand. Der Fiedler.
    »So hat sie Jenny Weston aufgespürt«, sagte er. »Die von EVE haben in ihrem Auftrag Jennys Privatadresse in Totley ausfindig gemacht. Dann haben sie einen Mitarbeiter auf sie angesetzt – mindestens zwei ihrer Nachbarn haben ihn gesehen. Er ist ihr gefolgt und hat ihre Gewohnheiten notiert. Leider beging Jenny den Fehler, zu häufig denselben Ort aufzusuchen.«
    »Ringham Moor.«
    Cooper nickte. »Deswegen wusste Maggie haargenau, wohin sie an jenem Tag gehen würde, und hat sich selbst aufgemacht, um sie hier oben im Moor zu treffen.«
    »Aber den Leuten von Eden Valley Enquiries muss doch nach dem Mord an Jenny aufgegangen sein –«
    Er zuckte mit den Achseln. »Diskret und vertraulich. Keine lästigen Fragen.«
    »O Mann. Wenn ich könnte, würde ich sie alle baumeln lassen und ihnen jeden einzelnen Knochen im Leib brechen.«
    »Nach den Berichten zu urteilen, hast du bei dem einen Mitarbeiter ganz ordentliche Arbeit geleistet – für jemanden mit einem kaputten Bein.«
    Die Erinnerungen, die Maggie Crew ihr nach

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