Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die schwarze Hand des Todes

Titel: Die schwarze Hand des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
Vom Netzwerk:
kurze Kette kreisen.
    »Was wollen Sie, Ranger?«
    »Warren, die Polizei bräuchte für die nächste Zeit einen Zufahrtsweg über Ihr Land.«
    »Ach ja?«
    »Wegen der toten Frau oben im Moor. Sie haben davon gehört?«
    Leach zuckte mit den Achseln. »Das geht mich nichts an.«
    »Es ist Ihr Land, Warren«, sagte Fox geduldig.
    »Gehört das etwa auch zu der Nutzungsvereinbarung? Nur weil sich irgendeine Touristin umbringen lässt, muss ich es mir gefallen lassen, dass den ganzen TagTypen wie der da über meinen Grund und Boden rasen?« Leach zeigte mit dem Finger auf Cooper. Er hatte in ihm sofort den Polizisten erkannt. »Dann muss das wohl im Kleingedruckten gestanden haben, Ranger. Ich kann mich nämlich nicht daran erinnern.«
    »Könnten Sie bitte das obere Tor auflassen, damit die Polizeifahrzeuge zum Moor rauffahren können?«
    »Auflassen? Wozu das denn? Können die das Tor nicht selber auf- und zumachen? Oder ist das von einem Polizisten heutzutage zu viel verlangt?«
    »Die Polizei soll doch sicher nicht den Eindruck bekommen, dass Sie die Ermittlungen behindern wollen«, sagte Owen.
    »Die können von mir aus glauben, was sie wollen.«
    Cooper schwieg. Von den aggressiven Blicken des Farmers nahm er keine Notiz. So etwas war er von den Jugendlichen in Edendale gewohnt. Es wunderte ihn bloß, dass sich ein Familienvater in den besten Jahren ebenso feindselig aufführte. Aber Owen Fox würde die Sache schon regeln. Schließlich waren die Ranger bekannt für ihr diplomatisches Geschick.
    »Kann ich noch kurz mit Yvonne reden, bevor wir wieder fahren?«, fragte Owen.
    »Wozu das denn? Sie hat Ihnen nichts zu sagen.«
    »Ich wollte ihr nur guten Tag sagen.«
    Leach knurrte und zog mit seinen Pranken die Kette stramm, bis die Stahlglieder knirschten.
    »Dann müsste ich die Kühe auf die andere Weide treiben.«
    »Das ließe sich doch sicher machen, oder nicht?«
    »Sie machen mir Spaß. Auf der anderen Weide haben sie das Gras fast abgefressen. Dann geben sie überhaupt keine Milch mehr. Nach der ganzen Unruhe in der letzten Zeit sind meine Erträge sowieso schon im Keller.«
    »Es wäre doch bloß für ein, zwei Tage, Warren.«
    »Kriege ich eine Entschädigung? Die Polizei hat doch Geld. Mein Geld. Mein Steuergeld.«
    »Das glaube ich kaum. Betrachten Sie es als einen Dienst an der Gemeinschaft.«
    Owen sah Cooper fragend an, aber der lächelte bloß.
    »Da scheiß ich drauf«, sagte Leach.
    »Ich bitte Sie, Warren.«
    Leach ließ den Bolzen an der Kette in die offene Handfläche klatschen. Coopers Blick fiel auf einen Lederkoffer mit Stahlschloss, der auf einer Plastiktonne stand. Er hätte gern gewusst, was er enthielt. Irgendwie sah er nicht so aus, als ob er auf einen Bauernhof gehörte, sondern eher wie ein tragbares Blutdruckmessgerät.
    »Na schön, aber nur für ein, zwei Tage, mehr nicht«, knurrte Leach. »Sagen Sie Ihren Polizistenfreunden, sie sollen sich beeilen. Die können ruhig mal genauso viele Stunden kloppen wie ich. Ich habe eine Farm über die Runden zu bringen, ich kann es mir nicht erlauben, alle fünf Minuten eine Teepause einzulegen. Ich habe doch selber gesehen, wie es bei der Polizei zugeht. Ich bin ja nicht blöd.«
    »Danke«, sagte Cooper höflich, aber der Farmer stierte ihn nur weiter böse an. »Und wann würde es Ihnen zeitlich passen, mit einem meiner Kollegen zu sprechen?«
    »Wozu denn das nun wieder?«
    »Wir müssen Ihre Aussage aufnehmen. Sie sind ein Zeuge.«
    »Ein Zeuge? Soll ich Ihnen mal sagen, was ich gesehen habe? Genauso viel wie bei dem anderen Weib, das auf meinem Land gefunden wurde. Nämlich gar nichts.«
    »Kannten Sie das zweite Opfer?«
    »Natürlich nicht.«
    »Woher wollen Sie dann wissen, dass Sie sie nicht gesehen haben?« Cooper lächelte. »Wahrscheinlich kommt morgen ein Kollege, um Sie zu befragen.«
    »Ich lasse mich demnächst mal wieder blicken, Warren«, sagte Owen.
    »Die Mühe können Sie sich sparen, Ranger. Wenn ich Ihre rote Jacke sehe, bin ich schon halb in Bakewell.«
     
    In der Hofeinfahrt kam ihnen Yvonne Leach entgegen, eine kleine Frau mit breiten Hüften und locker nach hinten gebundenem dunkelblonden Haar. Als Owen den Landrover anhielt, wich sie mit angstvoll geweiteten Augen zurück. Aber sie war nicht schnell genug, um an dem Wagen vorbeizuschlüpfen.
    Owen kurbelte das Fenster herunter. »Hallo,Yvonne. Alles in Ordnung?«
    »Ja.«
    »Wir haben gerade mit Warren geredet. Ich wollte Ihnen nur sagen, dass Sie sich wegen der

Weitere Kostenlose Bücher